Gilles Thomas gewinnt in Maastricht vor Christian Ahlmann


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Gilles Thomas gewann am Sonntag den Großen Preis in Maastricht. (© Digishots)

Der Belgier Gilles Thomas hat seinen vielen Siegen einen weiteren hinzugefügt. Er gewann am Wochenende in Maastricht.

Es läuft einfach für den 27 Jahre alten Belgier Gilles Thomas in diesem Jahr. Nach Gold mit dem Team und der Einzel-Bronzemedaille bei den Europameisterschaften sicherte er sich nach zahlreichen Erfolgen in der Global Champions Tour in Riad vergangene Woche den Gesamtsieg.

An diesem Wochenende ging das Siegen weiter. Für Gilles Thomas war es dieses Mal nur ein Katzensprung nach Maastricht im Vergleich zu Riad, das Resultat jedoch dasselbe. Nur fünf Paare hatten sich für das Stechen qualifiziert. Gilles Thomas war mit seiner erst neunjährigen belgischen Stute Qalista unterwegs, die ihn schon in der Global Champions Tour erfolgreich begleitete. 35,49 Sekunden bedeuteten am Ende des Stechens einen deutlichen Sieg. Den zweiten Platz teilten sich zwei Paare. Zum einen der Brite Thomas Murphy, der die 13 Jahre alte Stute Hulde gesattelt hatte. Zum anderen erreichte Christian Ahlmann mit dem zehnjährigen Zangersheider Hengst Dourkhan Hero Z die 36,51 Sekunden, die für Platz zwei nötig waren.

Vierte wurde die Norwegerin Jenny Krogsaeter mit dem Zirocco Blue-Sohn Laurier vor Denis Lynch mit dem neunjährigen Cascadello-Sohn Chicago.

„Gewinnen ist immer etwas Spezielles, aber hier in Maastricht ganz besonders“, betonte Gilles Thomas. „Das Turnier in Maastricht steht seit Jahren in unserem Kalender, und ich bin sehr glücklich, diesen Titel zu meiner Bilanz hinzufügen zu können. Qalista ist erst neun Jahre alt und hat noch nicht viel Erfahrung. Dies war ihr erstes Hallenturnier nach einer tollen Freiluftsaison. Dass sie auf Anhieb gewonnen hat, ist fast unglaublich. Sie ist fröhlich, temperamentvoll und hat einen echten Kampfgeist. Qalista ist sehr vorsichtig, aber im Stechen wird sie noch schneller. Dann springt sie wirklich am besten – wenn ich sie ein wenig laufen lassen kann. Sie ist fantastisch, wirklich ein Traumpferd.“

Das komplette Ergebnis aus Maastricht gibt es hier.


Alexandra Koch Freie Journalistin
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Seit über 15 Jahren arbeitet Alexandra Koch (Jahrgang 1983) als freiberufliche Journalistin. Durch ihre Tätigkeit für zahlreiche Fachmagazine in Deutschland, Österreich und der Schweiz verbindet die studierte Kulturwissenschaftlerin ihre Leidenschaft für Pferde mit ihrer lebenslangen Liebe zum Schreiben. Noch bevor sie zur Schule ging, war schließlich kein Lesestoff vor ihr sicher und jedes Pony wurde ausgiebig geherzt. Mit News, Interviews, Reportagen sowie Hintergrundberichten ist sie heute vielfältig unterwegs. Ebenso begeistert sie sich für Reisen mit kleinen und großen Abenteuern (wie ihre Spitzbergen-Tour im Winter 2025) und für die Arbeit an ihrem ersten Roman.

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Springreiterin Christin Wascher gewinnt Großen Preis in Chemnitz


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Christin Wascher und Quincy waren die Sieger im Großen Preis von Sachsen. (© Brit-Placzek)

Der Große Preis beim Drei-Sterne-CSI in Chemnitz ging an Christin Wascher, die mit Quincy der Konkurrenz im Stechen davonritt.

Springreiterin Christin Wascher aus Mecklenburg-Vorpommern freute sich am Ende riesig über ihren knappen Sieg im Großen Preis von Sachsen auf dem Messegelände der europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz. Sie hatte sich mit dem 14 Jahre alten Oldenburger Quintero-Sohn Quincy durchgesetzt. Doch es war ganz knapp im neun Paare zählenden Stechen. Wascher blieb mit 40,12 Sekunden lediglich fünf Hundertstel vor Dieter Smitz mit dem erst achtjährigen Diabolo FRH von Don Diarado (40,17). Platz drei sicherte sich Johanna Kühl auf der dreizehnjährigen Caluna OLD in 40,40 Sekunden.

„Ich bin superstolz und habe nicht damit gerechnet, heute hier zu gewinnen“, meinte die 27-jährige Siegerin überglücklich. „Quincy ist mein Ein und Alles und mein bestes Pferd im Stall. Er macht alles für mich und kämpft.“

„Das Turnier in Chemnitz ist außergewöhnlich schön. Viele Zuschauer verfolgen die Springen; der Parcourschef fordert uns, bleibt aber immer fair und die Organisation passt ebenso wunderbar“, lobte Dieter Smitz die Turnierbedingungen.

Sämtliche Ergebnisse gibt es hier.


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Weltcup-Sieg für Matthias Alexander Rath in Mexiko


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Matthias Alexander Rath und Destacado FRH (Archivbild) siegten in Mexiko. (© S. Lafrentz)

Das erste Dressur Weltcup-Event in Mexico City sicherte sich am Ende einer langen Reise Matthias Alexander Rath vor Ingrid Klimke.

Am vergangenen Wochenende war Lerma/St Vincent nahe Mexico City Austragungsort für das erste Weltcup-Event in der mexikanischen Hauptstadt überhaupt. Mit vor Ort waren drei deutsche Paare: Matthias Alexander Rath mit Destacado FRH, Ingrid Klimke mit First Class und Evelyn Eger mit Tabledance. Die Reise hat sich für alle drei gelohnt.

Neben zahlreichen Nachwuchsprüfungen von Children bis zu den Jungen Reitern gab es in Mexico City eine ganze Reihe von Prüfungen der Klasse S, die im Weltcup gipfelten. Insgesamt begeisterte das Event die Reiter mit hervorragenden Bedingungen.

Gleich im Grand Prix hatte Matthias Alexander Rath mit Destacado FRH die Nase vorn und siegte mit 73,326 Prozent vor Ingrid Klimke mit der dreizehn Jahre alten Fürstenball-Tochter First Class, die auf 72,500 Prozent kamen. Evelyn Eger, Bereiterin im Stall von Ulrich Kasselmann, ritt mit der zwölfjährigen Totilas-Tochter Tabledance OLD zu 70,630 Prozent und Platz vier. Sie ist schon vielfach ‚Nordamerika-erprobt‘, reitet sie doch im Winter regelmäßig beim WEF in Florida.

Den Weltcup selbst gewann ebenfalls Matthias Alexander Rath. Dieses Mal erreichte er mit seinem zwölfjährigen Hannoveraner Hengst von Desperados FRH 79,350 Prozent. Ingrid Klimke folgte als Zweite ihrer Hannoveraner-Stute First Class. Die beiden ritten zu 78,905 Prozent. Evelyn Eger und die Oldenburger-Stute Tabledance wurden mit 76,530 Prozent Fünfte.

Insgesamt war das große Turnier mit stolzen 300.000 Euro dotiert. So wurde es in Kombination mit den Weltcup-Punkten auch für die Reiter aus Europa attraktiv.

Ingrid Klimke wurde von Tochter Greta Busacker begleitet, welche die Reise nach Mexiko bei Instagram hautnah miterleben ließ.

Greta Busacker

Greta Busacker berichtete vom Flug nach Mexiko. (© Greta Busacker/Instagram)

Das komplette Ergebnis gibt es hier.


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Pferd mit Kopfverletzung – so leisten Sie erste Hilfe


Bild vergrößern Kopfverletzung beim Pferd durch Beißen

Kopfverletzungen sind häufiger, als man denkt: Bisse, Hängenbleiben nach dem Scheuern und vor allem stumpfe Traumata passieren im Alltag schnell. (© Christiane Slawik)

Im diesem Beitrag widmen wir uns Notfällen im sensiblen Kopfbereich des Pferdes. Erste Hilfe ist hier nur in begrenztem Umfang möglich – in den meisten Fällen muss bei einer Kopfverletzung schnell der Tierarzt gerufen werden. Umso wichtiger ist es, dass Sie als Pferdebesitzer wissen, welche Symptome wirklich gravierend sind. Wir möchten Ihnen diese Anzeichen näherbringen und zeigen Ihnen, wie Sie im Ernstfall richtig reagieren.

Um Kopf und Kragen – auch hier steckt viel Wahrheit drin. Jeder Pferdebesitzer weiß, wie empfindlich der Kopf eines Pferdes ist. Hier sitzen die Sinnesorgane: Augen für das Sehen, Ohren für das Hören, Nüstern für den Geruch, das Maul für Geschmack und Tastsinn – und dazu das Gehirn als Schaltzentrale für alle lebenswichtigen Funktionen und Teile des Atmungs- und Verdauungsapparates.

Geschützt wird dieser sensible Bereich lediglich durch die Haut und eine dünne Muskelschicht. Darunter liegt ein komplexes Gerüst aus über 30 einzelnen Knochen, die bei Schlägen oder Stürzen schnell Schaden nehmen können. Deshalb gilt: Kopfverletzungen sind immer ernstzunehmen. Was Pferdebesitzer im Ernstfall tun können, bis der Tierarzt eintrifft, und welche Symptome auf schwerwiegende Notfälle hinweisen, das erklärt Ihnen unsere Tierärztin Kathleen Teegen.

Selbst beim Schütteln kann es zu einer Kopfverletzung beim Pferd kommen

Selbst beim Wälzen in der Box passieren regelmäßig Verletzungen durch die seitlichen Begrenzungen der Wand oder des Trogs. (© Christiane Slawik)

Generelle Verletzungen am Pferdekopf

Obwohl man denken könnte, dass Verletzungen an den Beinen viel schneller entstehen können, sind Kopfverletzungen gar nicht so selten. Generell werden Wunden hier ähnlich behandelt wie an den Beinen oder an anderen Stellen des Körpers, jedoch wartet der Kopfbereich mit seiner speziellen Anatomie mit einigen Besonderheiten auf.

Erst mal liegen hier die wichtigsten Strukturen, wie das Gehirn oder die Sinnesorgane. Hier können also selbst kleinste Verletzungen zu gravierenden Folgen führen. Geschützt sind die Sinnesorgane durch den kräftigen Pferdeschädel, der bis zu 80 Kilogramm wiegen kann: Jeder Pferdehalter, der versehentlich mal im Wege stand und eine Kopfnuss bekommen hat, kann davon ein Lied singen.

Wichtig ist, dass sich hier keine dicke Muskelmasse zwischen Haut und Knochen befindet, so kann eine Kopfverletzung sehr schnell in Knochennähe sein. Außerdem ist der Kopfbereich sehr gut durchblutet.

Knochenbrüche – auch am Kopf möglich

Nach einem Tritt oder einem Stoß ist es gar nicht so selten, dass der Unterkiefer des Pferdes bricht. Da die Mandibula als beweglicher Teil des Kiefergelenkes für die Nahrungsaufnahme wichtig ist, muss bei einem Pferd, das plötzlich nicht mehr frisst oder stark speichelt, daher auch daran gedacht werden.

In einigen Fällen können jedoch auch nur eine Schwellung am Unterkiefer und Druckempfindlichkeit auftreten. Bei der Untersuchung ist auch beim Tierarzt Fingerspitzengefühl gefragt, denn ein Einsetzen des Maulgatters kann selbst schon bei intaktem Kiefer zum Bruch führen. Deshalb ist hier das Röntgenbild unabdingbar.

Auch andere Knochen im Kopfbereich können betroffen sein. Nasenbeinfrakturen fallen häufig durch Blutungen oder Schwellungen auf, während schwerere Schädelverletzungen die Atmung oder sogar das Gehirn in Mitleidenschaft ziehen können. Für Pferdebesitzer gilt: Treten plötzlich Schwellungen, blutiger Ausfluss aus Maul oder Nüstern oder auffällige Verhaltensänderungen auf, ist höchste Aufmerksamkeit gefragt.

Pferd mit Nasenbluten nach Kopfverletzung

Nasenbluten nach Belastung kommt vor, wenn feine Blutgefäße in der Nase reißen. Alles, was über Rinnsäle hinaus geht, sollte tierärztlich untersucht werden. (© Christiane Slawik)

Pferd bei Kopfverletzung ruhigstellen!

In allen Fällen von Kopf- oder Kieferfrakturen gilt: das Pferd ruhigstellen, weitere Belastung vermeiden und Blutungen vorsichtig stillen. Manipulationen im Maul oder am Kopf sollten unterlassen werden, bis der Tierarzt vor Ort ist. Er entscheidet anhand von Röntgenbildern oder weiteren Untersuchungen über das Vorgehen.

Kopfverletzung beim Pferd: Aus der Praxis

Empfindliche Gemüter sollten zum Punkt Facialislähmung springen, denn es gibt auch Fälle, die selbst hartgesottene Tierärzte schocken. Ich kam eines Abends zur Dienstübergabe in die Klinik und sah auf Box 11 ein Pferd, welches eine erschütternde Wunde hatte: Das rechte Auge war durchbohrt, und auch hinter dem Ohr war eine riesige Wunde. Auf Nachfrage erfuhr ich: Das Pferd hatte sich im Stall losgerissen und war in einen Frontlader gelaufen, der mit hochgefahrener Gabel abgestellt worden war. Ein Zinken bohrte sich vom Auge durch den Kopf hindurch.

Dieses Pferd konnte nicht gerettet werden, da wichtige Strukturen verletzt worden waren. Man kann manchmal leider gar nicht so verrückt denken, wie es mit Pferden kommen kann. Deshalb ist es sinnvoll, alles, was Verletzungspotenzial hat, zu entfernen – von der Mistgabel bis hin zum Nagel in einer Ecke der Reithalle kann alles zu einem Unfall führen.

Facialislähmung nach Kopfverletzung

Auch die Nerven können durch Traumata geschädigt werden – besonders der Gesichtsnerv, der für die Bewegungen von Ohren, Augenlidern, Nüstern und Lippen zuständig ist. Wenn folgende Symptome auftreten, sollten Pferdebesitzer aufmerksam werden: ein herabhängendes Ohr, eine schlaffe Oberlippe, eine schiefgezogene Nüsternöffnung, Futterverlust aus dem Maul oder ein Auge, das nicht mehr richtig geschlossen werden kann.

Auslöser sind oft Schläge oder Druckstellen am Kopf, zum Beispiel durch Zaumzeug oder das Halfter oder auch nach einer Narkose. Seltener stecken Entzündungen im Kopfbereich dahinter. In jedem Fall gilt: Tritt eine solche Lähmung plötzlich auf, muss der Tierarzt gerufen werden. Er kann die Ursache abklären und die Heilung unterstützen. Die Chancen auf Besserung sind meist gut, wenn rechtzeitig behandelt wird.

Pferd schaut aus Außenbox

Wenn das Pferd Teile des Kopfes schief hält, Gesichtshälften oder ein Ohr herunterhängt oder das Pferd unnormale Verhaltensauffälligkeiten aufweist, muss man genauer hinsehen. Oftmals ist ein Kopftrauma die Ursache. (© Christiane Slawik)

Suturitiden – häufiger als angenommen

Traumata können aber nicht nur Schädelbrüche auslösen, sondern auch sogenannte Suturitiden. Dabei handelt es sich um Entzündungen der Schädelnähte – jener feinen bindegewebigen Verbindungen zwischen den einzelnen Knochen, die dem Schädel seine Stabilität geben. Anders als lange angenommen, sind viele dieser Suturen beim Pferd nicht mit zwei Jahren vollständig geschlossen, sondern bleiben auch im Erwachsenenalter teilweise offen. Genau hier können Entzündungen entstehen.

Auslöser sind häufig Schläge oder Stürze, die die empfindlichen Nahtbereiche reizen. Auch nach Zahnoperationen, bei denen eine Kiefer- oder Nasennebenhöhle eröffnet wird, kann es in der Folge zu einer Suturitis kommen. Besitzer bemerken dies meist an auffälligen, harten Schwellungen entlang des Stirn- oder Nasenbeins, die sich längs einer Knochenlinie abzeichnen. Manche Pferde zeigen zusätzlich Tränenfluss, wenn die Entzündung den Tränenkanal beeinträchtigt.

Die Schwellungen sind oft erstaunlich schmerzarm, sodass die Veränderung leicht unterschätzt wird. Aufmerksam sollten Besitzer immer dann werden, wenn eine Schwellung am Kopf nicht zurückgeht oder größer wird, auch wenn das Pferd ansonsten unbeeindruckt wirkt. Dann ist tierärztliche Abklärung dringend nötig, um die Ursache zu klären und rechtzeitig eine Behandlung einzuleiten – denn je früher eine Suturitis erkannt wird, desto besser lassen sich Folgeschäden vermeiden.

Fremdkörper beim Fressen

Ein Fall aus den letzten Wochen macht deutlich, dass auch Fremdkörper im Kopfbereich möglich sind: Im holsteinischen Wedel präparierte ein Tierquäler Karotten mit Stecknadeln und legte sie in einem Offenstall aus – mit „Erfolg“: Ein Fuchswallach nahm den Köder auf, sodass eine Stecknadel mitten in seiner Zunge steckte. Diese konnte glücklicherweise entfernt werden, bevor sie in die Zunge rutschte.

Auch andere härtere Futtermittel wie Brötchen, Leckerlis oder Apfelstücke können sich im Kiefer so verkeilen, dass sie kurzfristig zu Speicheln oder unnatürlichen Kaubewegungen führen. Ein Abtasten von außen kann manchmal schon helfen zu lokalisieren, wo das Problem ist.

Augenverletzung nach Trauma beim Pferd

Bei Augenverletzungen nach Trauma, zum Beispiel Hängenbleiben am Halfter, muss immer auch der knöchernde Anteil der Augenhöhle gecheckt werden. Bei Druckschmerzen können Impressionsfrakturen dahinter stecken. (© Christiane Slawik)

Neurologische Symptome nach einer Kopfverletzung

Wenn nach einem Trauma folgende Symptome auftreten, ist besondere Vorsicht geboten: Taumeln oder unsicherer Gang, Gleichgewichtsstörungen, Schwäche oder Lahmheit einzelner Gliedmaßen, auffällige Schiefhaltung des Kopfes, plötzliche Blindheit oder veränderte Pupillenreaktionen.

Auch Krampfanfälle, Bewusstseinsstörungen, starkes Schreck- oder Benommenheitsverhalten sowie auffälliges Pressen gegen Wände oder unkontrollierte Bewegungen können auftreten. Solche Anzeichen deuten auf eine mögliche Gehirnerschütterung, eine Blutung oder die Schädigung von Nervenstrukturen hin.

Dicke Backen = Kopfverletzung beim Pferd?

Auch wenn es kein akuter Notfall ist, erreichen Tierärzte immer wieder Anrufe besorgter Besitzer, weil ihr Pferd plötzlich eine auffällige, bis zu fußballgroße Schwellung am Übergang vom Kopf zum Hals zeigt und es den Kopf nur eingeschränkt bewegen kann. Wenn dabei jedoch kein Fieber, keine Schmerzen und keine anderen Symptome auftreten, handelt es sich häufig um sogenannte „Grass Glands“ – eine Schwellung der Ohrspeicheldrüse (Parotis), auch Grass Mumps genannt.

Die Schwellung tritt besonders gegen Spätsommer auf, wenn das Gras stark abgefressen ist. Eine verbreitete Erklärung lautet: Da das Pferd weniger kauen muss (weil die Grashalme kurz sind), wird weniger Speichel gebraucht – und die Drüse „staut“ sich. Allerdings ist diese Theorie der Überproduktion und Ansammlung wissenschaftlich nicht ausreichend bestätigt. Häufiger wird eine reaktive Schwellung vermutet, z. B. durch allergische Reize oder andere Faktoren beim Grasen.

Hilfreich bei Grass Glands:

  • dem Pferd langfaseriges Heu anbieten (in hohem Heunetz), um wieder Kau- und Speichelfluss zu stimulieren.
  • beobachten, ob die Schwellung zurückgeht, wenn das Tier vom Gras weggebracht wird.

Daniel Deußer gewinnt Weltcup in Verona


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Daniel Deußer und Otello de Guldenboom galoppierten schon am Freitag zum Sieg und siegten nun erneut. (© S. Grasso/Fieracavalli)

Drei deutsche Starter gab es im Stechen des Weltcups in Verona – und einer holte sich die maximale Zahl an Weltcup-Punkten ab: Daniel Deußer.

Double D hat es geschafft. Daniel Deußer gewann in Verona zum ersten Mal seit langem wieder ein Weltcup-Springen. Seit Partner dabei war der elfjährige Tobago Z-Sohn Otello de Guldenboom. Dabei tritt Otello die Nachfolge seines Vaters Tobago Z unter Daniel Deußer an. Mit diesem konnte der gebürtige Hesse, der heute in Belgien lebt, zahllose Fünf-Sterne-Erfolge feiern und verhalf Deutschland bei der EM in Rotterdam zur Silbermedaille. 2025 verabschiedete Deußer Tobago Z.

„Tobago war nicht nur mein Freund, sondern auch mein Lehrer“, betonte er damals. Heute sagt er: „Ich bin unendlich dankbar, Otello zu haben und seine Entwicklung mitzuerleben. Dieser Weltcup-Sieg heute ist ein ganz besonderer Moment!“

Sieben Paare hatten es ins Stechen um den Sieg im Weltcup von Verona geschafft, darunter drei Deutsche. Richard Vogel versuchte als erster der drei alles, ritt am Ende auch mit 35,44 Sekunden auf seinem elfjährigen Holsteiner Casall-Sohn Cloudio die schnellste Zeit ins Ziel. Doch ein Abwurf verhinderte eine bessere Platzierung als Platz drei. Christian Kukuk war mit der sensiblen KWPN-Stute Just be Gentle, die ihn auch zur EM begleitet hatte, unterwegs. 37,31 Sekunden mit der Elfjährigen bedeuteten am Ende den dritten Platz. Zweiter wurde der Schweizer Alain Jufer auf dem 14 Jahre alten Wallach Dante MM. Er benötigte für den Parcours 36,92 Sekunden. Damit kam er nicht ganz an Daniel Deußer heran, der genau vor ihm im Stechen ritt und mit 36,13 Sekunden die Bestzeit gesetzt hatte.

Man darf gespannt sein, wie die Geschichte von Daniel Deußer und Otello de Guldenboom weitergeht und ob der belgische Hengst endgültig in die Hufspuren seines Vaters treten wird.

In der Weltcup-Gesamtwertung springt Deußer damit auf den vierten Platz. Vor ihm liegen der Norweger Johan-Sebastian Gulliksen, die Niederländerin Sanne Thijssen und der Brite Ben Maher.

Alle Ergebnisse aus Verona gibt es hier.

Henrik von Eckermann mit Sieg in Maastricht


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Henrik von Eckermann und die Brandenburger Stute Calizi gewannen in Maastricht. (© Digishots)

In Maastricht feierte Henrik von Eckermann mit der Stute Calizi aus der DSP-Zucht einen Erfolg im Hauptspringen des Samstags.

Für den in den Niederlanden ansässigen Schweden Henrik von Eckermann sind die Springen dort so etwas wie ein Heimevent. In Maastricht konnte er am Samstag einmal mehr einen Sieg feiern. Über 1,50 Meter war von Eckermann im Rahmen des Vier-Sterne-Turnier über 1,50 Meter im nur drei Paare zählenden Stechen mit der zwölfjährigen Stute Calizi schnell und fehlerfrei unterwegs. Dies gelang außer ihm nur noch dem Niederländer Hessel Hoekstra mit Mindset. Doch das Paar war nicht ganz so schnell wie die schwedischen Sieger. Der dritte Platz ging an den Belgier Niels Bruynseels mit der elfjährigen belgischen Stute Oaky Flandria. Bestes deutsches Paar waren mit einem Abwurf im Umlauf Philipp Weishaupt und der elfjährigen Cascadello-Sohn Corazon aus der Hannoveraner Zucht.

„Der Parcours war anspruchsvoll angelegt und die Zeitvorgabe knapp bemessen. Man stand ständig unter Druck, das Tempo zu halten, und die knifflige Kombination am Ende machte es noch schwieriger“, erklärte Henrik von Eckermann. „Zum Glück ist Calizi sehr erfahren und von Natur aus schnell, was großartig ist, weil man sich dann keine Gedanken über die Zeit machen muss. Sie ist effizient und ehrgeizig – genau so, wie ich meine Pferde gerne habe.“

Katrin Eckermann durfte sich mit dem erst achtjährigen westfälischen Wallach Cascajall NRW von Casallco über einen Sieg über 1,45 Meter im Stechen freuen. 2023 waren die beiden Weltmeister bei den sechsjährigen Springpferden gewesen.

Den Weltcup der Vierspänner-Fahrer, dessen zweite Station in Maastricht ausgetragen wurde, gewann erneut Seriensieger Boyd Exell aus Australien. Platz zwei ging an Lokalmatador Bram Chardon. Über den dritten Platz freute sich Christoph Sandmann. Der Altmeister war gemeinsam mit Tochter Anna in Maastricht unterwegs, die Siebte wurde. Tags zuvor hatte Christoph Sandmann die erste Runde sogar im Drive-Off vor Bram Chardon gewonnen.

Hier hatte sich Boyd Exell noch verfahren und mit dem letzten Platz zufriedengeben müssen. „Ich bin einfach die falsche Route gefahren. Das war so natürlich nicht geplant“, gab er zu. „Umso mehr freue ich mich heute im Weltcup über den Sieg. Fahren ist wie Skilaufen im Pulverschnee. Man muss es einfach fühlen, laufenlassen und fliegen!“

Boyd Exell

Boyd Exell gewann einmal mehr den Weltcup. (© Digishots)

Alle Ergebnisse aus Maastricht gibt es hier.

Springreiter Piergiorgio Bucci siegt vor Richard Vogel


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Piergiorgio Bucci und Pallieter vd N.Ranch gewannen in Verona das Wimpernschlagfinale. (© S. Grasso/Fieracavalli)

Es war eine Nuance, die den Italiener Piergiorgio Bucci am Ende den Sieg einbrachte. Einmal mehr auf dem Podium stand Richard Vogel.

Während sich seine Lebenspartnerin Sophie Hinners derzeit gemeinsam mit ihrer guten Freundin Finja Bormann eine Auszeit auf den Seychellen nimmt, ist Europameister Richard Vogel in Verona im Einsatz. Zur Erinnerung: Sophie Hinners hatte vor einem Jahr in Verona ihren ersten Weltcup gewonnen. Nun setzt womöglich der Lebensgefährte zum Sieg an. Aber das ist Zukunftsmusik.

Am frühen Samstagabend ging es in einem Springen über 1,55 Metern mit Stechen zur Sache. Richard Vogel fegte durch den Stechparcours und der Sieg mit dem zehnjährigen belgischen Hengst Phenyo van het Keysersbos schien nahe. Doch dann reichte es doch nicht ganz in dem elf Paare zählenden Stechen: Noch schneller war der Lokalmatador Piergiorgio Bucci, der sich damit dem tosenden Jubel des Publikums hingeben durfte. Mit Pallieter vd N.Ranch, einem ebenfalls zehnjährigen belgischen Hengst von Cornet Obolensky, war er wenige Hundertstel schneller wie Vogel gewesen. Neben Bucci hatten es noch zwei weitere Italiener ins Stechen geschafft, sodass Spannung und Stimmung in der Halle von Verona schon allein dadurch bestens waren.

Platz drei ging in dem Springen nach Frankreich: Simon Delestre holte sich mit dem neunjährigen Gatsby du Tillard den finalen Platz auf dem Podium. Aus deutscher Sicht war neben Vogel Marie Ligges mit der zehnjährigen westfälischen Stute Ballerina NRW im Stechen dabei. Nach zwei Abwürfen beendeten die beiden das Springen auf dem zehnten Platz.

„Ich bin heute sehr stolz auf mein Pferd“, betonte Bucci. „Ich reite ihn erst seit gut vier Monaten und dies ist unser erster großer Sieg. Dass er in Italien passiert ist, macht es natürlich noch schöner!“

Daniel Deußer und Otello de Guldenboom

Daniel Deußer und Otello de Guldenboom galoppierten am Freitag zum Sieg. (© S. Grasso/Fieracavalli)

Am Freitag hatten Daniel Deußer und der elfjährige Tobago Z-Sohn Otello de Guldenboom das Hauptspringen über 1,55 Meter gewonnen. Im Eröffnungsspringen war Deußer mit der neunjährigen Zangersheider Stute Kaduna JL Z Dritter geworden.

Alle Ergebnisse aus Verona gibt es hier.

Brigittes Herzenspferd: Vom Sorgenkind zum Partner fürs Leben


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Der 35-jährige Oldenburger und seine Besitzerin Brigitte sind seit 15 Jahren ein Team und gehen zusammen durch dick und dünn. (© Privat)

Den Oldenburger Wallach Concord und seine Eigentümerin Brigitte Meyer kann nichts trennen. Früher war der Braune jedoch ein sehr schwieriges Pferd, das von seinen damaligen Besitzern schon fast abgeschrieben worden war. Inzwischen herrscht zwischen Brigitte und ihrem ehemaligen Springpferd volles Vertrauen in jeder Lebenslage.

Brigittes Herzenspferd Concord wurde am 9.2.1990 geboren und hat einen Oldenburger Brand. Er muss wohl als Fohlen schon einen Unfall gehabt haben, bei dem er das Sehvermögen seines linken Auges verloren hat. Trotzdem wurde er aufgrund seines immensen Springvermögens auf Turnieren bis S erfolgreich geritten. Sein Talent und sein Leistungswille waren leider nicht nur Segen, sondern auch Fluch, und so wurde er weiterverkauft, da sein Vertrauen in den Menschen verlorenging.

Als er 14 Jahre alt war, begann ich ihn als Reitbeteiligung mitzureiten, nachdem meine Stute eingeschläfert werden musste. Es war nicht Liebe auf den ersten Blick, da er als Headshaker zum Teil unberechenbar wurde, sobald zu viele Fliegen in der Luft unterwegs waren und nur noch ein heftiges Kopfnicken und Schütteln die Reaktion war, bis hin zur Totalverweigerung.

Wie ein Gazenetz mein Herzenspferd rettete

Auch Regen und Schnee brachten ihn in Not, beim Ausreiten „fehlte“ der vordere Teil des Pferdes, da er versuchte, die Nase zwischen den Vorderhufen zu schützen. Abhilfe und Rettung vorm Einschläfern brachte ein einfaches Gazenetz um seine Nüstern und sein Maul, mit einem erstaunlichen Effekt: Er war wieder reitbar! Als er 20 Jahre alt war, bekam ich ihn geschenkt, und wir sind nun seit 15 Jahren ein Team!

Ich freue mich jeden Tag über sein mittlerweile unerschütterliches Vertrauen, das er mir schenkt. Ich brauche ihn nie anzubinden. Er wartet an Ort und Stelle, bis ich wieder bei ihm bin, und folgt mir auch ohne Strick. Mit 28 ging er komplett in Rente, und heute genießt er sein Dasein in einer Offenbox. So kann er sich bei Regen oder anderen Störfaktoren zurückziehen. Sein Paddock grenzt jedoch an drei weitere Ausläufe, sodass er seine Sozialkontakte pflegen kann. Leider ist er aufgrund des blinden Auges nicht herdenkompatibel, aus Angst vor für ihn nicht vorhersehbaren Attacken anderer Tiere.

Brigittes Herzenspferd

Brigittes Herzenspferd – vom Sorgenkind zum treuen Begleiter. (© Privat)

Im Alter bestens versorgt

Sicherlich hat er eine gute genetische Disposition (die Mutter hatte sehr viel Blut), aber er wird altersentsprechend mit allerlei Hilfe unterstützt: Er bekommt ein rentnergerechtes Training in Form von Gymnastizierung (die mithilfe eines Pferdetrainers auf ihn angepasst wurde), und er erhält mehrere Futtereinheiten pro Tag, da er nicht mehr so große Mengen verarbeiten kann.

Diese sind mit entsprechenden Kräutern und Zusätzen einer Tierheilpraktikerin angereichert, die immer wieder auf seine Bedürfnisse abgestimmte Empfehlungen gibt (unter anderem Weißdorn zur Stärkung des Herzens). Bei Bedarf wird er chiropraktisch behandelt. Ansonsten bekommt er nur eine Minimalgabe eines Schmerzmittels gegen Arthrose. Wälzen und Schlafen im Liegen sind dadurch noch an der Tagesordnung. Ab und an zeigt er auch durch Temperamentsausbrüche, dass er noch Lebensfreude hat!

Stellen Sie uns Ihr Herzenspferd vor!

Sie haben auch ein Herzenspferd, von dem Sie uns erzählen möchten? Dann melden Sie sich bei uns und seien Sie Teil von Hooforia! Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an: redaktion@hooforia.com

Kathrin Müller gewinnt Championat von Chemnitz


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Katrin Müller und Toulago, die Sieger im Championat. (© @romymauersberger/CSI Chemnitz)

Katrin Müller zeigte sich überglücklich nach ihrem Sieg. „Mein Pferd ist einfach nur fantastisch gesprungen.“

Nicht nur international wird an diesem Wochenende geritten, auch in Chemnitz findet ein großes Springturnier statt. Unter anderem wurde in der europäischen Kulturhauptstadt 2025 die Deutsche Meisterschaft der Landesverbände entschieden. Der Sieg ging hier nach Baden-Württemberg, das mit Elisabeth Meyer und Let it Shine, Alshehab Mohamad Mogheeth und Saphir Z sowie Thomas Grimm und Upsasa angetreten war. Auf Platz zwei ritt Westfalen vor Schleswig-Holstein.

In der 16 Paare zählenden Siegerrunde des Championats von Chemnitz ging es auf dem Messegelände hoch her. Um zu gewinnen musste man pfeilschnell und fehlerfrei sein. Der routinierten Kathrin Müller und ihrem zehnjährigen Hannoveraner Toulago, Sohn des Toulon, gelang genau das. Die beiden sprangen zum ganz knappen Sieg in 37,55 Sekunden vor Felix Ewald und dem ebenfalls zehn Jahre alte Cryption Comme il Faut in 37,60 Sekunden. Dritte wurden Toni Hassmann und der zwölfjährige Sacramento Gold. Elisabeth Meyer, die mit den Baden-Württembergern Gold gewonnen hatte, ritt auf dem erst neunjährigen Qualido auf den vierten Platz.

Am Nachmittag ging es auch um die Entscheidung zum Deutschen Hallenchampionat der Landesmeister-Einzel 2025. Gold ging an Felix Ewald aus Berlin-Brandenburg.  Über die silberne Medaille konnte sich der zweifache Derby-Sieger Marvin Jüngel aus Sachsen freuen. Bronze gab es für Michael Symmangk aus Westfalen.

Alle Ergebnisse aus Chemnitz gibt es hier.

Internationaler Springreiter Club IJRC nimmt Stellung zur „Blood Rule“


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Wie geht es weiter mit der Blood Rule? Nun meldet sich der IJRC zu Wort. (© Christiane Slawik)

Die Lockerung der sogenannten „Blood Rule“ wird von den meisten Seiten als falscher Weg angesehen. Nun hat sich der IJRC zum Thema geäußert.

Die Lockerung der Blood Rule lässt die Gemüter hochkochen. Die meisten Reaktionen fallen hierzulande negativ aus. Die Verantwrotlichen der FEI-Generalversammlung in Hongkong stimmten dennoch für eine Lockerung. Die FN bezeichnet dieses Vorgehen als den „falschen Weg“. Nun hat sich auch der Internationale Springreiter-Club IJRC zum Thema geäußert und eine ausführliche Stellungnahme abgegeben.

Darin heißt es wie folgt im Wortlaut:

„[…]In einer separaten Abstimmung wurde auch der neue Artikel 259 bezüglich der neuen Spring-Verwarnung (Jumping Recorded Warning) angenommen. Der neue Artikel schreibt eine obligatorische „Jumping Recorded Warning” für alle Fälle vor, in denen Blut durch den Reiter („Athlete induced”) oder durch Sattelzeug/Ausrüstung verursacht wird. Erhält ein Reiter innerhalb von 12 Monaten zwei „Jumping Recorded Warnings”, wird er automatisch für einen Monat gesperrt und muss eine Geldstrafe von 1000 CHF zahlen. Außerdem müssen nach der neuen Regelung alle Fälle von Blutungen von der Bodenjury zusammen mit dem offiziellen FEI-Tierarzt überprüft werden, um festzustellen, ob das Pferd „wettkampftauglich” ist. Das Pferd darf nur dann am Wettbewerb teilnehmen, wenn es wettkampftauglich ist.

Leider gab es in den letzten Wochen trotz eines transparenten Konsultationsprozesses seit März Verwirrung, Fehlinterpretationen und falsche Informationen in den Medien und auf sozialen Plattformen. Während dieser Zeit hat der IJRC regelmäßig Updates zu ihren Vorschlägen für künftige Sanktionen und andere Regeln veröffentlicht. Es ist wichtig zu betonen, dass Blutfälle im Springreiten nur sehr selten vorkommen. Bis Oktober 2025 gab es von 340.000 Starts in FEI-Springwettbewerben nur bei 0,029 % der Starts einen Blutfall.

IJRC hofft auf verhältnismäßigere Reaktion

Die IJRC hat sich nie für mildere Sanktionen bei Blutvergießen ausgesprochen und ist der Ansicht, dass die neue Regel sogar strenger ist und schwerwiegendere Konsequenzen nach sich zieht. Die IJRC bedauert, dass Kritiker Artikel 259 isoliert betrachtet haben, anstatt ihn in Verbindung mit den ergänzenden Regeln zu sehen, die eine Disqualifikation bei Sporenabdrücken (auch wenn kein Blut sichtbar ist) und bei Misshandlung von Pferden vorsehen, die an das FEI-Tribunal verwiesen werden können, um schwerwiegendere Sanktionen zu verhängen.

Von Anfang an strebte der IJRC eine verhältnismäßigere Reaktion an: Eine winzige Verletzung an einem Pferd führte letztes Jahr zum Ausschluss der gesamten brasilianischen Mannschaft von den Olympischen Spielen in Paris, was wir für übertrieben halten. […]

In ALLEN Fällen, in denen Blut festgestellt wird, müssen Pferde von der Bodenjury in Absprache mit dem Veterinärdelegierten als wettkampftauglich eingestuft werden, bevor sie die Veranstaltung fortsetzen dürfen. Die Regel, die es der Bodenjury erlaubt, das Pferd während der Prüfung aus Sicherheits- oder Tierschutzgründen zu stoppen, bleibt unverändert und gilt weiterhin. Die Aufgabe der Offiziellen und des Vorsitzenden der Bodenjury, denen das IJRC volles Vertrauen schenkt, bleibt klar und unverändert. […]“


Alexandra Koch Freie Journalistin
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Seit über 15 Jahren arbeitet Alexandra Koch (Jahrgang 1983) als freiberufliche Journalistin. Durch ihre Tätigkeit für zahlreiche Fachmagazine in Deutschland, Österreich und der Schweiz verbindet die studierte Kulturwissenschaftlerin ihre Leidenschaft für Pferde mit ihrer lebenslangen Liebe zum Schreiben. Noch bevor sie zur Schule ging, war schließlich kein Lesestoff vor ihr sicher und jedes Pony wurde ausgiebig geherzt. Mit News, Interviews, Reportagen sowie Hintergrundberichten ist sie heute vielfältig unterwegs. Ebenso begeistert sie sich für Reisen mit kleinen und großen Abenteuern (wie ihre Spitzbergen-Tour im Winter 2025) und für die Arbeit an ihrem ersten Roman.

1 Kommentar zu Internationaler Springreiter Club IJRC nimmt Stellung zur „Blood Rule“
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