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Echte Charakter-Typen: Den Pferde-Charakter am Gesicht ablesen


Bild vergrößern Pferde-Charakter: Mann begutachtet Pferd

Einige Merkmale im Gesicht und am Kopf eines Pferdes sollen Hinweise auf dessen Charakter liefern. (© Christiane Slawik)

Zwei Wirbel zwischen den Augen, Ramskopf – es gibt bestimmte Merkmale am Kopf, die etwas über den Charakter eines Pferdes verraten sollen. Machen Sie den Test!

Auch wenn wir manchmal dazu neigen, Pferde untereinander gleich zu behandeln, sollten wir nie aus dem Blick verlieren, dass jedes Pferd ein Individuum ist. Lesen Sie hier, wie Sie das Gesicht Ihres Pferdes wie in einem Buch lesen, um auf diese Weise mehr über seinen Pferde-Charakter erfahren zu können.

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Das Profil des Pferdes

  1. Gerades, flaches Profil: unkomplizierter Pferde-Charakter, das Pferd lernt leicht.
  2. Ein Hechtkopf: Ihr Pferd neigt zu Sensibilität bis manchmal hin zu Ängstlichkeit.
  3. Hechtkopf in Kombination mit einer langen „Elchnase“: Dies ist ein Zeichen für außerordentliche Intelligenz und ein großes Selbstvertrauen.
  4. Hechtkopf in Kombination mit einer „Elchnase“ und einer Wölbung zwischen den Augen: Diese Anzeichen deuten auf eine schwierige Persönlichkeit hin, die Geduld und Verständnis erfordert.
  5. Ein „Ramskopf“: Ist der Kopf von der Stirn bis etwas zur Nasenmitte gewölbt, haben Sie ein stures Pferd, das leider oft auch als „schwer von Begriff“ bezeichnet wird. Werden sie allerdings ungerecht behandelt, dann sind sie sehr widerspenstig.
  6. Eine „Ramsnase“: Die Wölbung beginnt unterhalb der Augen und führt bis zur Nase. Solche Pferde sind oft mutig und zäh, aber vor allem widerstandsfähig.
  7. Eine „Elchnase“: Die Wölbung befindet sich ausschließlich im Nasenbereich. Sie weist auf ein Pferd mit einem starken Charakter hin, das oft auch das Leittier einer Herde ist.
  8. Eine lange Nase: Diese Pferde verstehen erst spät, was von ihnen verlangt wird. Haben sie dazu allerdings breite Ganaschen, ist dies sogar ein Zeichen für eine überdurchschnittliche Intelligenz.
  9. Ein langer, schmaler Kopf: Diese Pferde arbeiten willig mit und machen das, was man für sie verlangt. Voraussetzung: Sie geben ihm klare Anweisungen. Außerdem brauchen Sie bei solchen Pferden etwas mehr Geduld als bei anderen.
  10. Breit von der Nasenmitte bis zum Backenrand, schlecht ausgeprägte Gamaschen: Diese Pferde lernen langsam und sind umflexibel im Umgang.
  11. Ein breites Nasenbein: Diese Pferde gelten als besonders starrsinnig.
  12. Eine extrem flach, nach hinten fliehende Stirn: Diese Ausprägung ist sehr selten und deutet auf eine widerspenstige Persönlichkeit hin.

Pferde-Charakter-Merkmal Ganaschen

  1. Große und runde Ganaschen: Diese Pferde sind intelligent und arbeitswillig.
  2. Mittlere Ganaschen: Diese Pferde sind durchschnittlich lernfähig.
  3. Kleine Ganaschen: Diese Pferde verstehen nur schwer, was von ihnen verlangt wird.
Braunes Pferd vor schwarzem Hintergrund

Sogar die Größe der Ganaschen soll etwas über den Charakter aussagen. Kleiner Tipp: Um klein, mittel oder groß abschätzen zu können, am besten mit anderen Pferden vergleichen. (© Christiane Slawik)

Hubbel und Höcker im Gesicht

  1. Wölbung zwischen den Augen: Diese Pferde sind unberechenbar und lernen meist nur langsam. Wiederholen Sie daher die Lernschritte regelmäßig.
  2. Ein breiter Höcker unterhalb der Augen: Hinweis auf einen unflexiblen Pferde-Charakter, leisten unter Druck Widerstand.
  3. Ein kleiner Hubbel einige Zentimeter unter den Augen: Diese Pferde sind meistens sehr verlässlich, können aber plötzlich ihr Verhalten ändern. Haben Sie Geduld und geben Sie klare Anweisungen.

Was die Maulpartie über den Pferde-Charakter verrät

  1. Abfallendes Maul: Solche Pferde neigen sehr dazu, jeden neuen Reiter erst einmal zu testen, um festzustellen, wer von beiden das Sagen hat.
  2. Abfallendes Maul in Kombination mit einer „Elchnase“: Solche Pferde sind sehr dominant im Umgang.
  3. Quadratische Maulpartie: Solche Pferde haben ein sehr gefestigtes, unkompliziertes Wesen.
  4. Kleines, abgesetztes Maul: Deutet auf ein eigensinniges Pferd hin.
  5. Fein, ausgebildetes Maul: Dies haben meist Pferde, die einen sehr sensiblen Pferde-Charakter haben.
  6. Leichtgerundetes Maul: Diese Pferde sind eventuell etwas starrsinnig, aber brauchen ebenso etwas länger zum Lernen. Die Besitzer brauchen dafür sehr viel Geduld.
Maulpartie eines Pferdes

Eigensinnig oder sensibel – das Maul verrät diese Eigenschaften. (© Christiane Slawik)

Merkmal Maulspalte

  1. Eine gewöhnlich lange Maulspalte: Dies ist ein Zeichen von Empfindsamkeit und sehr hoher Intelligenz. Außerdem besitzen diese Pferde die Fähigkeit, besonders schnell zu lernen. Solche Pferde langweilen sich sehr schnell.
  2. Eine kurze Maulspalte: Pferde mit einer kleinen Maulspalte ist oft starrsinnig und lernt nur langsam. Solche Pferde haben es leichter mit einer gebisslosen Zäumung.
  3. Oberhalb der Maulspalte befindet sich eine Schwellung: Dies ist ein Hinweis auf einen Dickkopf.

Die Lippen und der Pferde-Charakter

  1. Flache Oberlippe (von vorne betrachtet): Ein sehr unabhängiger und zielstrebiger Pferde-Charakter.
  2. Herzförmige Oberlippe: Diese Pferde sind ausdrucksstark, neugierig und extrovertiert.
  3. Schnurrbart: Sehr seltenes Merkmal! Diese Pferde sind freundlich und rücksichtsvoll.
  4. Vorstehende Oberlippe: Pferde machen ihre Oberlippe lang, wenn sie nervös oder unsicher sind.
  5. Steife Oberlippe: Diese Pferde sind häufig nach innen gekehrt und interessieren sich nicht sehr für ihre Umgebung.
  6. Flappende Unterlippe: Diese Pferde sind meist nervös, weil sie übersensibel oder unkonzentriert sind.
  7. Bewegliche Oberlippe: Dies ist ein Zeichen von Neugier und die Suche nach Kontakt zu Menschen.
  8. Entspannte Oberlippe: Entspannte Einstellung vom Pferd.
  9. Hängende Unterlippe: Dies ist ein Zeichen für langsames Denken.
  10. Lippen und Kinn voneinander abgesetzt: Diese Pferde haben einen vielschichtigen Charakter, der im Zusammenhang mit den anderen Merkmalen besser eingegrenzt werden kann.

Was sich an den Nüstern ablesen lässt

  1. Normalgröße: durchschnittliche Intelligenz
  2. Groß, offen und beweglich: intelligentes Pferd, sehr interessiert an der Umwelt, arbeitet gerne mit
  3. Eng und unbeweglich: geistige Unterentwicklung, Pferd versteht sehr langsam
  4. Groß, offen und entspannt: intelligentes Pferd, das viel nachdenkt
  5. Falten oberhalb der Nüstern: junge Pferde: Zeichen von Schmerz; ältere Pferde: Zeichen von Verachtung
  6. Gut ausgeprägter Nüsternrand: Pferd ist intelligent und lernt schnell
  7. Groß, offen und nach oben hin abgerundet: sehr aufgeweckt
  8. Wohlgeformt, nach oben spitz zulaufend: Zeichen, dass das Pferd sehr viel nachdenkt
Nüstern Nahaufnahme

Der Nüsternrand zeichnet sich deutlich ab. Ein Zeichen dafür, dass das Pferd intelligent ist. (© Christiane Slawik)

Merkmal Pferde-Kinn

  1. Rund und weich: einfach und unkompliziert
  2. Spitz und hart: widerspenstig
  3. Lang und flach: schwierig
  4. Kurz und abgerundet: Verlässlichkeit
  5. Doppelkinn: schlau
  6. Mittlere Dicke: beständig, arbeitet gerne mit
  7. Abgesetztes Kinn: komplizierter Charakter

Die Augen und der Pferde-Charakter

  1. Groß, weich und rund: willig, vertraut dem Menschen
  2. Groß, hart und rund: stolz und abweisend, hervorragende Rennpferde, unabhängig
  3. Falten über dem Auge: unsicher
  4. Gespannt, rund, ohne Falten: hohes Maß an Unruhe, verspannt
  5. Mittelgroß: mittlere Intelligenz
  6. Klein: starrsinnig, lernt langsam
  7. Mandelförmig: willig, arbeitet gerne mit, zurückhaltend, bis es gelernt hat zu vertrauen
  8. Dreieckig: durchschnittliche Intelligenz
  9. Weiß im Auge: normal für Appaloosas oder Pferde mit Blesse
  10. Weiß ums Auge: verschwindet es immer mal wieder, ist dies ein Zeichen für geistige Unausgeglichenheit
  11. Verdeckt, halb geschlossen: reagiert langsam, oft in sich gekehrt
  12. Gruben über dem Auge: anstrengendes Leben, schwere Krankheit; Zeichen für das Alter
  13. Weit auseinanderliegend: intelligent, lernt rasch, trickst unerfahrenen Reiter gerne aus
  14. Eng zusammenliegend: ein hervorragender Arbeiter, lernt langsam
  15. Hoch am Kopf: langsam lernendes Pferd
  16. Seitlich weit am Kopf: beeinträchtigt die Sicht; scheue Pferde
Nahaufnahme Pferdeauge

Vor allem die Augen zeigen viele unterschiedliche Ausprägungen und weisen auf verschiedenste Charakter-Eigenschaften hin. (© Christiane Slawik)

Den Pferde-Charakter an den Ohren ablesen

  1. An der Spitze weiter auseinanderstehend als am Ansatz: unkompliziert
  2. Gerade nach oben gehend: voller Energie, meist etwas hitzig
  3. Am Ansatz weit auseinandersetzend: gutes Lernvermögen
  4. Lange Ohren, die eng zusammenstehen: tendenziell wechselhaft und unbeständig
  5. Ohren stehen oben enger zusammen als unten: heftig und feurig
  6. Schlappohren: große Zuverlässigkeit
  7. Breite, wohlgeformte Ohren: Beständigkeit, Verlässlichkeit
  8. Breite Ohren, wenig ausgeformt: durchschnittliche Lernfähigkeit, lernt gerne und arbeitet bereitwillig mit
  9. Zarte, geschwungene Ohren: intelligent
  10. Sehr kurze Stecknadelohren: eigensinnig
  11. Haarbüschel in den Ohren: stur und eigensinnig
Pferdeohren, die etwas über den Pferde-Charakter aussagen

Geschwungene Ohren: Zeichen für ein intelligentes Pferd. (© Christiane Slawik)

Pferde-Charakter-Merkmal Wirbel

  1. Ein einzelner Wirbel zwischen oder über den Augen: normalerweise unkompliziertes Wesen; je nach Verschiebung kann der Charakter etwas schwieriger sein als üblich
  2. Ein einzelner Wirbel mittig unterhalb der Augen: überdurchschnittlich intelligent und im Umgang interessante Persönlichkeiten
  3. Ein einzelner, langer Wirbel, der nur zwischen den Augen oder aber auch bis unter die Augen reicht: freundlich, hat besonders gerne Umgang mit Menschen
  4. Zwei Wirbel auf einmal: übermäßig emotional und reagieren überdurchschnittlich heftig
  5. Drei Wirbel nahe beieinander auf der Stirn: sehr selten; vielschichtige, aber nicht unberechenbare Persönlichkeit (Stuten und Wallache); unzuverlässiges bis hin zu gefährlichem Verhalten (Hengste)
Pferd mit einzelnem Wirbel über Augenhöhe

Ein einzelner Wirbel über Augenhöhe – das spricht für ein unkompliziertes Pferd. (© Christiane Slawik)

Der Pferde-Charakter nach der chinesischen Typbestimmung

Eine chinesische Typbestimmung kann dem Reiter helfen, sein Pferd besser einzuschätzen und es daraufhin bestmöglich zu fördern. Auch kann so die Lösung für so manches Rittigkeitsproblem klarer werden. Erkennen Sie Ihr Pferd in den fünf Pferdetypen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wieder?

Jedes Pferd ist ein Individuum mit speziellen Stärken und Schwächen. Wer die Charaktereigenschaften seines Pferdes kennt, kann die Losgelassenheit und Durchlässigkeit verbessern und es lange gesund erhalten. Befindet sich das Pferd in seinem Gleichgewicht, ist es in der Lage, dem Reiter zu folgen und sich auf das Training einzulassen. Hingegen führen körperliche oder psychische Überlastung, eine falsche Haltung sowie ein falscher Umgang dazu, dass die Schwächen eines Typs in den Vordergrund treten. „Das Pferd reagiert zum Beispiel unwillig, ängstlich oder widersetzlich und wird in der Folge krank. Es entwickelt dann eine Disharmonie in seinem Typ“, erklärt die Tierärztin und TCM-Expertin Dr. med. vet. Ina Gösmeier.

Ein ganzheitliches System

Im Gegensatz zu unserer westlichen Denkweise wirft die fernöstliche Medizin einen anderen Blick auf Gesundheit und Gesundheitsvorbeugung. „Im Sinne der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) haben Erkrankungen stets einen geistigen und einen körperlichen Anteil“, sagt unsere Expertin. „Dies bezieht sich nicht nur auf den Gesamtorganismus, sondern auch auf einzelne Organe. Im Sinne der ganzheitlich ausgerichteten TCM gibt es also auch zu jedem Organ immer einen körperlichen und einen psychischen Aspekt.“

So sei die Leber (Gan) zum Beispiel für den harmonischen Fluss von Qi (Lebenskraft) zuständig. Dadurch bewege sich das Pferd elastisch und könne die Reiterhilfen leicht umsetzen. Kommt es jedoch zu einer sogenannten Leber-Qi-Stagnation, also einer Disharmonie, entstehen Wut und Ärger, die beim Pferd wiederum zu Widersetzlichkeit, Steigen, Bocken oder Beißen führen können.

Für Wachstum und Fortpflanzung ist die Niere (Shen) zuständig. Hier führt Disharmonie zu vermindertem Selbstbewusstsein, wodurch Pferde sehr ängstlich und schreckhaft werden können. Da Verhaltensänderungen häufig erste Anzeichen einer entstehenden Störung sind, wird ihnen in der TCM besonders viel Beachtung geschenkt. „Sie weisen auf Erkrankungen hin, bevor körperliche Veränderungen auftreten“, betont Dr. med. vet. Ina Gösmeier. Begrüßt Ihr Pferd Sie plötzlich nicht mehr so freundlich wie gewohnt oder zeigt es andere Anzeichen von Unwohlsein? Der Schlüssel liegt darin, bereits kleine Disharmonien zu erkennen und entsprechend zu beheben.

Stärken und Schwächen erkennen

Dass Wut, Angst oder geistige Überforderung Ursachen für Erkrankungen wie Burnout sein können, ist auch in der westlichen Medizin kein Geheimnis mehr. Allerdings werden diese Emotionen in der Regel nicht hinsichtlich chronischer Erkrankungen differenziert. Die Bestimmung des Pferdetyps nach TCM bedeutet nicht, dass Ihr Pferd krank ist.

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„Die Typenbestimmung ermöglicht die Zuordnung des Pferdes zu einer der fünf Wandlungsphasen. Dadurch werden Schwächen, aber auch Stärken des Tieres erkannt“, erläutert unsere Expertin. „Die individuelle Reaktion eines Pferdes auf die Anforderungen des Menschen, auf Übungen und Behandlungen hängt vom Typ ab.“ Die Kriterien, nach denen die Zuordnung der Pferdetypen erfolgt, seien die Psyche, das Sozialverhalten, die Körpermerkmale und die Rittigkeit. Auch wenn einzelne Typen ihre Vor- und Nachteile haben, gibt es keine besseren oder schlechteren Typen, sondern einfach nur unterschiedliche Pferde-Persönlichkeiten.

Pferde-Charakter Typ 1: Der Leber-Gan-Typ

Dieser Typ wird der Wandlungsphase Holz sowie dem Frühling zugeordnet. Dazu gehören die Organe Leber (Gan) und Gallenblase.

Angloaraber auf der Wiese

Der Leber-Gan-Typ beschreibt ein unerschrockenes Pferd. (© Christiane Slawik)

Pferde des Leber-Gan-Typs haben meist einen harmonischen und ausbalancierten Körperbau, sind gut bemuskelt und tendieren zu einem hohen Muskeltonus. Selbst in Trainingspausen verlieren diese Pferde nicht schnell an Muskulatur. Zudem heilen Infektionen und Wunden in der Regel schnell. Der Leber-Gan-Typ hat häufig rote Schleimhäute, eine rötliche Zunge sowie ein fest geschlossenes Maul mit gespannten Lippen und vielen kleinen Falten. Pferde dieses Typs reagieren laut TCM empfindlich auf sogenannte Wind-Umstände: „Das heißt, dass sie dazu neigen, unter Atemwegserkrankungen zu leiden, besonders im Frühjahr. Einseitige Bindehautentzündungen sind auch typisch“, erläutert Dr. med. vet. Ina Gösmeier.

Psyche der Leber-Gan-Pferde

Ausdrucksstark, dominant, mutig und unerschrocken – all diese Attribute kennzeichnen den ausbalancierten Leber-Gan-Typen. „Pferde, die diesem Typ angehören, sind ausgesprochen leistungsfähig, falls sie bereit sind, mitzuarbeiten“, sagt Dr. med. vet. Ina Gösmeier. „Sie müssen weniger gefördert, sondern eher ausgeglichen und harmonisiert werden.“ Eine gute, konsequente und faire Erziehung ist das A und O. Das erfordert Geduld, Geschick und Durchhaltevermögen seitens des Reiters. Auf unberechtigtes, inkonsequentes oder zu hartes Strafen reagieren Leber-Gan-Typen mit ausgeprägter Widersetzlichkeit.

Diese Pferde haben ein sehr gutes Gedächtnis. Wenn uns sprichwörtlich eine Laus über die Leber gelaufen ist, sind wir zornig oder verärgert. Dieser Zustand kennzeichnet den Leber-Gan-Typ im unausgeglichenen Zustand. Nach der Vorstellung der chinesischen Lehre können Ärger und Wut die Ursache sein für Muskelreaktionen, die sich beim Pferd in Muskelverspannungen, Schmerzen und Unrittigkeit ausdrücken können. So mancher Leber-Gan-Typ baut bereits einen höheren Muskeltonus auf, wenn er nur neben einem ihm unsympathischen Boxennachbarn steht. Aus diesem Grund sollte viel Wert auf die passende Haltung gelegt werden.

Sozialverhalten der Leber-Gan-Pferde

Ausbalancierte Leber-Gan-Typen sind geborene Anführer, die von den anderen Herdenmitgliedern allein durch ihre Präsenz akzeptiert werden. Auch wenn diese Pferde ihre Vorherrschaft verteidigen, streiten sie nicht einfach ohne Grund. Wird jedoch ihre Führung angezweifelt, kann es zu ernsteren Konflikten kommen. Gleiches gilt, wenn Leber-Gan-Typen aus der Balance geraten. „Ist die Herdensituation klar geregelt, spielt der unerschrockene Leber-Gan-Typ gerne mit den Artgenossen“, erklärt Dr. med. vet. Ina Gösmeier.

Rittigkeit von Leber-Gan-Pferden

Harmonische Leber-Gan-Typen sind charismatisch und mutig. Sie haben keine Angst vor unbekannten Hindernissen. Doch ihr Ausdruck kann auch über kleine Probleme in Bezug auf die Durchlässigkeit hinwegtäuschen. „Probleme in der Ausbildung basieren hauptsächlich auf mangelndem Respekt vor dem Reiter oder zu harter Handhabung des Pferdes“, bemerkt unsere Expertin. Dieser Pferdetyp hat eine gute Auffassungsgabe, und ihm fällt es nicht schwer, neue Lektionen zu lernen.

Allerdings sollte ein zu häufiges Wiederholen von Lektionen vermieden werden. Unsichere Reiter haben es nicht immer leicht mit einem Leber-Gan-Typen. Werden Hilfen ungenau oder zögerlich gegeben, kann der Vierbeiner versuchen, den Reiter auszutricksen. „Das Pferd springt beispielsweise bei einem routinierten Reiter den fliegenden Wechsel, ohne zu zögern. Bemerkt es aber bei einem nicht versierten Reiter eine undeutliche Hilfengebung, springt es die Wechsel nach kurzer Zeit nicht mehr“, so unsere Expertin.

Auch in Bezug auf das Training und die Beschäftigung mit dem Menschen sind harmonische Leber-Gan-Typen verspielt. Unzufriedenheit drückt sich bei diesem Typ in einem erhöhten Muskeltonus aus. In Kombination mit sensibler Haut kann es zu einer höheren Empfindlichkeit auf Berührungen, Sättel und Gurte kommen. Bereits kleine emotionale Unausgeglichenheiten können körperliche Reaktionen zur Folge haben.

Anzeichen für eine Disharmonie des Leber-Gan-Typs:

  • Das Pferd verteidigt seine Alpha-Position zu extrem.
  • Es kommt zu Konflikten mit Artgenossen.
  • Das Pferd wird schnell widersetzlich und nutzt Reiterfehler aus.
  • Das Pferd ist leicht aufgebracht und neigt zu aggressivem Verhalten.
  • Muskelverspannungen, Muskelkater, schmerzende Muskeln
  • Rückenschmerzen
  • Sehnenschaden
  • Hufprobleme
  • Bindehautentzündungen

Pferde-Charakter Typ 2: Der Nieren-Shen-Typ

Dieser Typ wird der Wandlungsphase Wasser und dem Winter zugeordnet. Dazu gehören die Organe Niere und Blase.

Frau rennt mit Pferd, Pferde-Charakter: Nieren-Shen-Typ

Der Nieren-Shen-Typ friert leicht. Im Training sind diese Pferde aber sehr eifrig. (© Daniel Elke)

Ein zierlicher, graziler Körperbau mit kleinen Hufen ist charakteristisch für den Nieren-Shen-Typ. Die Gelenke können eher schwach und wenig stark ausgeprägt sein, die Muskulatur eher zart. Diese Pferde tendieren zu schmerzhaften Reaktionen im Lendenbereich. Im Winter sind Shen-Typen anfälliger für Atemwegserkrankungen, die sich bei ausbleibender Behandlung chronifizieren können. Generell frieren Nieren-Shen-Typen leicht. Selbst im Sommer fühlt sich die Lendengegend oft kühl an. „Wenn dies der Fall ist, stehen sie still und zittern, anstatt sich mit Bewegung oder ein paar Bucklern aufzuwärmen“, so Dr. med. vet. Ina Gösmeier.

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Sie rät: „Aufgrund seiner Abneigung gegen Kälte muss der Shen-Typ warm eingedeckt und vor Regen und Kälte geschützt werden.“ Diese Pferde weisen oft deutlich schlechtere Selbstheilungskräfte auf als Gan-Typen. So dauern auch Krankheitsperioden länger an. Die Schleimhäute des Nieren-Shen-Typs sind weißlich, die Zunge ist klein und hell. Das schmale Maul mit kurzer Maulspalte kann zu Problemen in Bezug auf das Gebiss führen. Auch haben solche Pferde häufiger mit dem Zahnwechsel zu kämpfen.

Psyche der Nieren-Shen-Pferde

Im Gegensatz zu dem Gan-Typ sind Nieren-Shen-Typen sensibler und ängstlicher mit einem eher schwach ausgeprägten Selbstbewusstsein. Neues kann sehr beunruhigend sein und zu Unruhe, Aufregung oder Scheuen führen. Dazu gehören zum Beispiel Veränderungen im gewohnten Umfeld. Pferde dieses Typs suchen und brauchen Unterstützung sowie Führung. Andere, erfahrene und selbstsichere Pferde können dem Vierbeiner helfen, Selbstvertrauen zu gewinnen.

„Diese Vorsicht und Ängstlichkeit muss nicht negativ sein, solange sie durch eine vertrauensvolle Behandlung in Selbstbewusstsein umgewandelt werden kann“, rät unsere Expertin. Der Shen-Typ sei interessiert, sozial und hänge an seinem Menschen. Wenn er einmal Vertrauen gefasst hat, begrüßt er seinen Reiter gerne, ist freundlich und offen. Wenn der Mensch dem Nieren-Shen-Typ Sicherheit vermittelt und ihn bestärkt, kann eine tiefe und intensive Beziehung entstehen. Nieren-Shen-Typen zeigen oft einen großen Lernwillen, neigen allerdings zu Übereifer.

Sozialverhalten der Nieren-Shen-Pferde

Konflikten gehen Pferde im Nieren-Shen-Typ lieber aus dem Weg. Daher ordnen sie sich in einer Herde schnell unter. Sie sind sehr verträglich mit Artgenossen. Allerdings kann es zu Problemen kommen, wenn sich die Sozialpartner ändern. Der Reiter sollte dann beobachten, ob sein Pferd möglicherweise gemobbt oder unterdrückt wird. Körperliche Anzeichen wie Abmagerung, Lethargie, Magengeschwüre und Hauterkrankungen, aber auch psychische Symptome wie unerklärliche Angst und Schreckhaftigkeit können die Folge sein.

Reiter eines Nieren-Shen-Typs sollten darauf achten, sein Selbstvertrauen zu stärken. Körperliche oder psychische Überforderung setzt dem ängstlichen Shen-Typ schnell zu. Daher neigen auch jüngere Pferde im Nieren-Shen-Typ eher dazu, krank zu werden. „Die Annahme, dass die Dinge sich von selbst regeln und ein paar Bisse keinen größeren Schaden anrichten, gilt nicht für Shen-Typen. Er muss immer unterstützt werden“, sagt Dr. med. vet. Ina Gösmeier. Probleme in der Herde können dazu führen, dass der Vierbeiner schlechter trinkt und frisst und Atemwegs- sowie Skeletterkrankungen nach sich ziehen.

Rittigkeit von Nieren-Shen-Pferden

Pferde im Shen-Typ sind eifrig, kooperativ und interessiert. Sie sind in der Lage, neue Lektionen schnell zu lernen. Übereifer kann jedoch dazu führen, dass der Vierbeiner Übungen verwechselt oder Lektionen selbstständig ausführt, ohne auf die Hilfen zu warten. Bleibt dann auch noch das Lob aus, ist der Nieren-Shen-Typ möglicherweise verwirrt, schließlich war er sich doch sicher, alles richtig gemacht zu haben. Wut oder Strafe seitens des Reiters können die Angst und Unsicherheit verstärken. „Nur Geduld und eine korrekte Wiederholung der Hilfen und Übungen mit viel Lob werden das Pferd beruhigen und entspannen“, so unsere Expertin.

Anzeichen für eine Disharmonie des Nieren-Shen-Typs:

  • Wenig ausgeprägtes Selbstbewusstsein
  • Unterwürfigkeit in neuer Herde
  • Unsicherheit bei Strafe oder Druck
  • scheu, schreckhaft, überängstlich und „auf der Flucht“
  • Tendenz zu Atemwegserkrankungen im Winter
  • extremes Frieren
  • kalter und schmerzhafter Lendenbereich
  • nach Erkrankungen lange Rekonvaleszenz-Phase
  • Wunden oder Verletzungen infizieren sich schnell
  • geschwächtes Immunsystem durch Überanstrengung

Pferde-Charakter Typ 3: Der Milz-Pi-Typ

Der Milz-Pi-Typ wird der Wandlungsphase Erde sowie dem Sommer zugeordnet. Dazu gehören die Organe Magen und Milz.

Shire Horse und Minishetty

Ist der Milz-Pi-Typ erst einmal aktiviert, kann er auch schwungvoll vorwärts gehen. (© Christiane Slawik)

Im Vergleich zum Shen-Typ erscheint das Exterieur des Milz-Pi-Typs gröber und massiver. Die Gelenke und Hufe sind meist groß, ebenso wie das Maul. Bindegewebe und Muskulatur sind eher von weicherer Qualität, wobei diese Pferde bei ungenügendem Training zu einem Hängebauch neigen. Auch die Unterlippe kann nach unten hängen. Die Schleimhäute sind rosarot und mit viel Speichel überzogen.

Psyche der Milz-Pi-Pferde

Ängstliche Reiter finden im freundlichen Milz-Pi-Typ einen ausgezeichneten Partner: „Er ist ein gemütliches, ausgeglichenes Pferd, ihn bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Unsicherheiten vom Reiter nimmt er gelassen in Kauf “, erläutert Dr. med. vet. Ina Gösmeier. Diese Pferdetypen werden weder ärgerlich wie der Gan-Typ, noch ängstlich wie der Shen-Typ. Zwar sind Pi-Typen auch leistungsbereit, jedoch ziehen sie die Gemütlichkeit der Anstrengung vor. Dafür gehört Fressen zur Lieblingsbeschäftigung. „Sein Appetit ist ausgeprägt, deshalb neigt er als guter Futterverwerter eher zu Übergewicht“, so unsere Expertin.

Sozialverhalten der Milz-Pi-Pferde

Milz-Pi-Pferde stehen in der Hierarchie der Herde irgendwo in der Mitte. Sie sind keine Streithähne wenn es um den Sozialstatus geht sondern suchen sich meist einen Kumpel zum entspannten Grasen. Dennoch weiß sich der Pi-Typ bei Mobbing durch Artgenossen deutlich und klar zu verteidigen, ohne aus der Haut zu fahren. Sobald er in Ruhe gelassen wird, beruhigt er sich wieder und widmet sich der Futteraufnahme.

Rittigkeit von der Milz-Pi-Pferden

Milz-Pi-Typen müssen zu Beginn des Trainings oft angeschoben werden. Sie zeigen sich gern mal langsam und faul. Doch wenn diese Pferde warm gelaufen sind und über eine gute Kondition verfügen, können sie auch fleißig und schwungvoll vorwärtsgehen. Die braven und zuverlässigen Pi-Typen sind gute Anfängerpferde, die nicht vor den Hilfen des Reiters flüchten. „Häufig wird behauptet, diese Pferde seien stur oder unsensibel, dabei sind sie ausbalanciert mit einer harmonischen Mitte“, betont Dr. med. vet. Ina Gösmeier.

Leider tendieren manche Reiter dazu, grob mit solchen Pferden umzugehen. Pi-Typen lernen langsam, haben jedoch ein hervorragendes Langzeitgedächtis. Wenn eine Lektion sitzt, dann kann sie immer und überall abgerufen werden. Manche Pferde im Milz-Pi-Typ erscheinen lethargisch bis phlegmatisch, wenn sie überfordert oder nicht fair behandelt werden. Das liegt an ihrer Introvertiertheit. Wird zu viel von einem Pi-Typ verlangt, neigt dieser zum Rückzug. „Seine Reaktionsschnelligkeit auf die Hilfen nimmt immer mehr ab, oder er bewegt sich gar nicht mehr“, berichtet unsere Expertin.

Pi-Typen, die als Sportpferde eingesetzt werden, brauchen aufgrund der weichen Muskulatur und dem lockeren Bindegewebe eine höhere Grundkondition, um die gleichen Leistungen zu vollbringen. Dr. med. vet. Ina Gösmeier rät zu Intervall-Training im Gelände mit alternierenden Galopp- und Schrittphasen. Nicht hilfreich seien allerdings ausgedehnte Wiederholungen von Lektionen. „Auf Turnieren sollte die Vorbereitungszeit kurz gehalten werden, sonst wird der Milz-Pi-Typ zu müde“, sagt unsere Expertin.

Anzeichen für eine Disharmonie des Milz-Pi-Typs:

  • sehr faul, extrem triebig und unmotiviert
  • sehr introvertiert und apathisch
  • Hängebauch und Adipositas
  • umgekehrt aber auch Gewichtsverlust möglich
  • Magengeschwüre
  • Kotwasser
  • Ungeschicklichkeit
  • sehr langsam in den Bewegungen
  • chronisch angelaufene Hinterbeine

Pferde-Charakter Typ 4: Der Herz-Xin-Typ

Herz-Xin-Typen neigen zur Hysterie. Ihnen sieht man die Anspannung an.

Pferd rennt über eine hügelige Wiese

Herz-Xin-Pferde sind oft sehr talentiert. (© Christiane Slawik)

Herz-Xin-Typen weise keine typischen Merkmale im Körperbau auf. Auf Schleimhaut und Zunge ist ein bläulicher Schimmer zu finden. Pferde dieses Typs neigen zum Nachschwitzen. Zwar kann es sein, dass sie während des Cooldowns oder beim Absatteln trocknen, in der Box beginnen sie jedoch wieder am ganzen Körper oder nur an einzelnen Körperpartien zu schwitzen.

Aus Sicht der TCM kontrolliert das Herz nicht nur den Geist, sondern auch das Schwitzen. Schwitzt ein Pferd nach, ist dies immer ein Hinweis darauf, dass das chinesische Herz und der Herz-Xin-Typ aus der Balance sind und daher durch Akupunktur behandelt werden sollten. – Dr. med. vet. Ina Gösmeier –

Psyche der Herz-Xin-Pferde

Das Herz steht in der chinesischen Medizin auch für die Gefühlsbewegung Freude. Manche Xin-Typen sind ausgesprochen kernig und lassen ihre Freude an der Bewegung durch Ausgelassenheit und Clownerie heraus. Häufiger als diese positive Form des Xin-Typs ist der normalerweise ruhige Herz-Typ anzufinden. Kommt es zu plötzlich auftretenden Erregungszuständen, können sich diese bis zur Hysterie steigern. Im Grunde ist der Herz-Xin-Typ aber nicht ängstlich und er kann im Umgang eher ruhig oder sogar robust wirken. Viel Zuwendung und Erziehungstraining tut dem Herz-Xin-Typ sehr gut. Dazu gehört vor allem auch, Neues ohne Aufregung zu erleben.

Sozialverhalten der Herz-Xin-Pferde

Der Herz-Xin-Typ ist in der Herde mehr ein Einzelgänger, oder er sucht sich einen Pferdefreund aus, an dem er besonders hängt. Wird er von diesem Partner auch nur kurzfristig getrennt, kann er mit völliger Hysterie reagieren. Dabei achtet er weder auf seine eigene Gesundheit noch auf die des Pferdeführers. Er wiehert, schreit laut und drängt den Reiter ohne Rücksicht ab. Dabei kann er sich und andere verletzen.

Rittigkeit von Herz-Xin-Pferden

Pferde des Herz-Xin-Typs sind oft sehr talentiert mit einer schnellen Auffassungsgabe, aber gleichzeitig eine echte Herausforderung für den Reiter. Sie neigen zu geistigen Disharmonien und regen sich meist sozusagen aus dem Nichts auf. So mancher Vierbeiner arbeitet länger motiviert mit und fährt dann doch plötzlich aus der Haut. An einem Tag ist es der Schatten auf dem Boden, ein anderes Mal die offene Hallentür.

Unerfahrene Reiter sind schwer in der Lage, die Situation zu händeln. Daher brauchen Xin-Pferde eine erfahrene Bezugsperson. Geduld und Konsequenz tun diesen Vierbeinern gut. Ist der Herz-Typ auf 180, beruhigt er sich meist am besten wieder in seiner Box oder in einem anderen vertrauten Umfeld.

Anzeichen für eine Disharmonie des Herz-Xin-Typ:

  • Das Pferd handelt unüberlegt.
  • Das Pferd ist leicht erregbar.
  • Es neigt zur Panik.
  • Es ist unansprechbar.
  • Und das Pferd verletzt sich selbst.

Pferde-Charakter Typ 5: Der Lungen-Fei-Typ

Der Lungen-Fei-Typ wird der Wandlungsphase Metall sowie dem Herbst zugeordnet. Dazu gehören die Organe Lunge und Dickdarm.

Reiterin auf schwarzem Pferd, Pferde-Charakter: Lungen-Fei-Typ

Lungen-Fei-Pferde sind zuverlässige Arbeiter. (© Christiane Slawik)

Zwar sind Lungen-Fei-Typen eher unauffällige Pferde, jedoch machen sie das schnell durch eine sehr gute Rittigkeit und strukturierte Gedanken wett. Solche Pferde sind kluge Köpfchen und arbeiten unermüdlich mit. Trockenheit prägt den Körperbau des Fei-Typs. Das zeigt sich durch trockene, klare Gelenke, eine etwas trockene Zunge und eine schmale Muskulatur. Auch die Schleimhäute neigen zu Trockenheit und sind weißlich-rosa. Lungen-Fei-Pferde versuchen, allen Anforderungen gerecht zu werden, daher werden bei ihm auftretende Krankheiten oder Verletzungen oft nicht ernst genommen. Der Reiter sollte die körperliche Gesundheit und Entwicklung seines Pferdes genau im Auge behalten.

Psyche der Lungen-Fei-Pferde

Diese Pferde zeichnet ein ausgeglichenes, arbeitsfreudiges Temperament aus. Zudem haben und behalten sie in jeder Situation den Überblick. „Lungen-Fei-Typen sind freundlich und neugierig dem Menschen gegenüber, jeden Tag aufmerksam und arbeiten kontinuierlich mit. Neue Situationen werden mit Vorsicht und Intelligenz, mit Selbstvertrauen, aber ohne Angst gemeistert“, berichtet Dr. med. vet. Ina Gösmeier. Wobei die Leistungsbereitschaft dieser Typen häufig nicht ausreichend gewürdigt werde. Vermieden werden sollte das ständige Abfragen von Höchstleistungen. Pferde des Lungen-Fei-Typs laufen häufig auch trotz beginnender Schmerzen, was chronische Erkrankungen und Lahmheiten nach sich ziehen kann.

Sozialverhalten der Lungen-Fei-Pferde

Der Lungen-Fei-Typ ordnet sich in der Herde ein und zeigt ein hohes Sozialverhalten. „Ein Herdenwechsel ist für ihn im Allgemeinen kein größeres Problem. Meistens finden sie sich in der neuen Umgebung schnell zurecht“, sagt unsere Expertin. Auch hier zeige sich die Klugheit und Übersicht dieses Typs.

Fei-Pferde sind kontaktfreudig. Abwechslung im sozialen Umfeld kann für diesen Typ sogar förderlich sein.

Rittigkeit von Lungen-Fei-Pferden

Eine konsequente, zuverlässige Arbeitsbereitschaft zeichnet den Lungen-Fei-Typen aus. Hinzu kommt eine schnelle Auffassungsgabe. Diese Vierbeiner können Abfolgen von Lektionen rasch erfassen. Selbst wenn die Anforderungen steigen, sind sie stets bemüht, mitzuarbeiten und ihr Bestes zu geben. Gar nicht vertragen können die selbstständig denkenden Fei-Pferde ein ständiges Unterordnen. Der harmonisierte Lungen-Fei-Typ ist ein hervorragendes Reitpferd und häufig unter Vielseitigkeitspferden zu finden.

Überforderung zeigt sich meist weniger im Nachlassen der Leistungsbereitschaft, sondern eher in körperlichen Symptomen wie Haut- und Lungenerkrankungen. „Pferde im Lungen-Fei-Typ neigen bei Überlastung zur oberflächlichen und kurzen Atmung. Sie verlieren ihre physiologische Atemtechnik“, so Dr. med. vet. Ina Gösmeier. „Lungenerkrankungen treten gepaart mit trockenem Husten oder Atemnot auf.“ Dann ist eine ausreichende Zeit zum Auskurieren enorm wichtig.

Fei-Typen sollten körperlich langsam aufgebaut werden. Dabei ist in der Ausbildung besonderer Wert auf die Stärkung der Muskulatur zu legen. Ein Anerkennen der Leistungsbereitschaft und die Intelligenz die- ser Pferdetypen mit entsprechendem Lob trägt zu einer sehr guten Beziehung bei.

Anzeichen für eine Disharmonie des Lungen-Fei-Typs:

  • durch Überforderung und Eintönigkeit entstandene Krankheiten
  • Apathie
  • Hautkrankheiten
  • Atemwegserkrankungen
  • Lahmheiten

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