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Deutsche Meisterschaften: Heidemarie Dresing holt ihren fünften Titel


Bild vergrößern Das Podium der Para-Dressurreiter der Grades I, II und III: Steffen Zeibig, Heidemarie Dresing und Melanie Wienand.

Das Podium der Para-Dressurreiter der Grades I, II und III: Steffen Zeibig, Heidemarie Dresing und Melanie Wienand. (© Stefan Lafrentz)

Heute fiel die zweite Titel-Entscheidung bei den Para-Dressurreitern in Balve. Gold gewann einmal mehr Heidemarie Dresing – und das mit einem vielversprechenden Pferd. Melanie Wienand gewann Silber, Steffen Zeibig Bronze.

Fünf Goldmedaillen bei fünf Deutschen Meisterschaften – mit vier verschiedenen Pferden. Wo Heidemarie Dresing ist, ist vorne. Und wenn man der an Multipler Sklerose erkrankten Reiterin so zuhört, darf das auch gerne noch so bleiben. In wenigen Tagen wird sie 70 Jahre alt. Dass sie die heißen Temperaturen der vergangenen Tage so gut weggesteckt hat, sei ihrer Fitness zu verdanken, sagt sie: „Je mehr Kondition man hat und trainiert ist, desto besser geht es.“ Jeden Tag reitet sie, jeden Tag trainiert sie in ihrem Trainingskeller „einen Tag Kraft, einen Tag dehnen“.

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Mit Poesie zu mehr Poesie

Zu den Deutschen Meisterschaften in den Grades I, II und III, die zusammen gewertet wurden – wie auch gestern die Grades IV und V – brachte sie nicht ihr Paralympics-Pferd Dooloop, sondern Nachwuchshoffnung Poesie. „Sie ist jetzt zehn und wir passen gut zusammen. Sie hat sehr viel Qualität, nimmt mich schön mit in ihren schwingenden Bewegungen und ist nervlich jetzt stabil geworden.“ Im vergangenen Jahr habe das noch etwas anders ausgesehen und daran habe Heidemarie Dresing mit Poesie über den Winter gearbeitet. Seitdem siegen die beiden in Serie, „und wenn wir nicht gewinnen, werden wir Zweite“. In Balve aber wurde es Gold – nach drei souverän gewonnenen Wertungsprüfungen inklusive der abschließenden Kür mit einem Ergebnis von 79,423 Prozent kam sie auf insgesamt 235,083 Prozentpunkte.

„Wie ein altes Ehepaar“

Melanie Wienand holte nach drei Prüfungstagen in Balve die Silbermedaille. Für die nach einem schweren Reitunfall beeinträchtigte Reiterin aus Osnabrück ist es nach 2023 die zweite Medaille dieser Farbe und das – natürlich mit ihrem Lemony’s Loverboy. Ihn hat sie als Fohlen gekauft, kurz nach ihrem Unfall, als sie gerade aus dem Koma erwacht war. Sie hat ihn ausgebildet. „Wir sind wie ein altes Ehepaar mit allen Höhen und Tiefen. Jetzt hatten wir auch eine Krise in unserer Ehe und wir haben nun eine neue Trainerin, die mich auf neue Pfade bringen muss und die mich unterstützt. Wir sind auf einer neuen Basis angekommen“, sagt sie. In Balve bedeutete in der Gesamtwertung Rang zwei (214,266).

Das Pferd, das Springpferd werden wollte

Bronze ging an Steffen Zeibig (213,344). Er ist sicherlich der erfahrenste Parareiter dieser Deutschen Meisterschaften und wenn man ihn fragt, wie viele Deutsche Meisterschaften er schon bestritten hat, lautet seine nüchterne Antwort: „Alle.“ Seit der DM 2003 in Lingen ist er dabei – in diesem Jahr hat er Patamon gesattelt. Ein Pferd, „das, glaube ich, in der falschen Disziplin gelandet ist. Er wäre lieber Springpferd“, sagt er über seinen zwölfjährigen Trakehner. „Wir haben eine ganze Weile nicht so recht zusammengefunden, aber jetzt ist über Winter glaub ich endgültig der Knoten geplatzt. Er ist viel mehr bei mir, ich komme mehr zum Reiten.“

Ergebnisse


Sie ist mit Pferden groß geworden und verbrachte jede freie Minute im Stall, im Sattel oder auf der Weide. Während ihres Studiums entdeckte sie ihre zweite Leidenschaft: den Journalismus – in Praktika und unzähligen Stunden als „rasende Reporterin“ auf Sportplätzen bei Wind und Wetter. 20 Jahre lang begleitete sie journalistisch die Fachzeitschrift Reiter Revue International – erst als Volontärin, dann als Redakteurin, und zuletzt als Redaktionsleiterin print. Zwischendurch machte sie für drei Jahre selbstständig, um an ihren Studienort Münster zurückzukehren (das private Glück konnte nur dort warten) und sich beruflich breiter aufzustellen. Später schrieb sie ein Kindersachbuch – natürlich über Pferde – und engagiert sich seit Gründung der Bewegung #doitride, deren Talks sie bis heute regelmäßig moderiert. Als Chefredakteurin von Hooforia möchte sie den Pferdesport mit konstruktivem Journalismus begleiten: kritisch hinsehen, Lösungen beleuchten, Kontext liefern – und den Dialog fördern.

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