Mit dem Friedensreiterpreis des Turniers der Sieger in Münster wurde in diesem Jahr ein Parcoursbauer geehrt: Frank Rothenberger.
Ohne einen hochklassigen Parcoursbauer geht nichts im internationalen Spitzen-Springsport. Frank Rothenberger steht seit Jahrzehnten an der Spitze seiner Zunft – und erhielt nun eine der wichtigsten Auszeichnungen im Pferdesport. Beim Turnier der Sieger wurde ihm der Friedensreiterpreis überreicht. Er wird vom Westfälischen Reiterverein seit 1986 als Anerkennung für herausragende Verdienste um den Pferdesport vergeben und ehrt Persönlichkeiten oder Institutionen, die sich weit über das Übliche hinaus für Pferd, Reitsport und deren öffentliche Wahrnehmung eingesetzt haben. Die bronzene Reiterfigur mit Horn erinnert an den Überbringer der Friedensbotschaft nach dem Westfälischen Frieden, welcher den Dreißigjährigen Krieg beendete.
Hendrik Snoek, Präsident des Vereins, würdigte den diesjährigen Preisträger in seiner Rede. Rothenberger sei kein Berufsreiter oder Veranstalter, sondern der unsichtbare Motor hinter den Kulissen.
Mit zwölf Jahren hatte Rothenberger selbst mit dem Springreiten begonnen. Er baute seine ersten Hindernisständer aus Autofelgen, was den Grundstein für seine spätere Karriere legte. 1980 gründete er sein eigenes Unternehmen für Hindernisbau. In den folgenden Jahrzehnten stieg er vom Assistenten des Friedensreiterpreisträger Olaf Petersen zur einer führenden Figur im Parcoursbau auf. Er baute bei den Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften und Weltcup-Finals. Rund 15.000 Parcours baute er insgesamt, darunter über 100 Nationenpreise.
„Das richtige Maß zu finden zwischen spannendem, mitunter spektakulärem Sport, und der Bewahrung der Verantwortung, die wir als Reiter und Veranstalter für die uns anvertrauten Pferde übernommen haben, das ist die große Herausforderung, um die Daseinsberechtigung unseres Reitsportes zu erhalten“, betonte Snoek. „Die richtigen Sieger zu finden, die richtige Selektion zu schaffen, ohne schwächere Reiter und Pferde zu überfordern – das ist die Gratwanderung, die mit jedem Parcours gegangen werden muss. Unserem Preisträger ist diese Gratwanderung auf vielen Turnieren optimal gelungen.“