Klaus Roeser kandidiert für Vorsitz des FEI-Dressurausschusses


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Klaus Roeser kandidiert für den Vorsitz des FEI-Dressurausschusses. (© Stefan Lafrentz)

Der langjährige Teamchef der deutschen Dressurmannschaft bewirbt sich um das höchste Amt im FEI-Dressurausschuss. Die Wahl findet Anfang November in Hongkong statt – Gegenkandidatin ist Diana al Shaer.

Bei der Generalversammlung des Weltreiterverbands (FEI) am 7. November 2025 wird über die Nachfolge der Vorsitzenden des Dressurausschusses, Maribel Alonso, entschieden. Zur Wahl stehen Diana al Shaer und Klaus Roeser.

Zentrale Rolle des Dressurausschusses

Der FEI-Dressurausschuss ist das maßgebliche Gremium für die Weiterentwicklung des internationalen Dressursports. Er befasst sich mit Regelfragen, internationalen Wettbewerbsstrukturen und der sportlichen Zukunft der Disziplin. Das Komitee umfasst sechs Mitglieder – bestehend aus einem Vorsitzenden, einem stellvertretenden Vorsitzenden sowie vier weiteren Mitgliedern.

Aktuell leitet die mexikanische Dressurrichterin Maribel Alonsoder den Ausschuss. Sie wurde 2021 während der FEI-Generalversammlung in Antwerpen in das Amt gewählt.

Ihre Stellvertreterin ist die Bundestrainerin der deutschen Dressurreiter, Monica Theodorescu. Weitere Mitglieder sind Peter Storr (GBR), Frederico Pinteus (POR), Yvonne Losos de Muniz (DOM) und Thomas Eyckmans (BEL). Mitglieder können für maximal zwei Amtszeiten von jeweils vier Jahren gewählt werden. Da Alonso nicht für eine zweite Amtszeit kandidiert, wird dieser Posten nun in Hongkong neu besetzt.

Über Klaus Roeser 

Klaus Roeser bringt viel Erfahrung aus verschiedenen Bereichen mit. Er engagiert sich seit über 16 Jahren ehrenamtlich in verschiedenen Funktionen: als Equipechef der deutschen Dressurmannschaft, als Vorsitzender des DOKR-Dressurausschusses, als Generalsekretär des Internationalen Dressurreiter-Clubs (IDRC) sowie als Athletenvertreter im Vorstand der EEF (European Equestrian Federation). Früher saß er selbst erfolgreich im Sattel, er war als Veranstalter tätig und ist Vorsitzender des Reit- und Fahrvereins Lohne. Fast 30 Jahre arbeitete Roeser für Paul Schockemöhle, ist heute Geschäftsführer der Equine Supplement Service GmbH sowie Finanzvorstand der Pferdeklinik Lüsche.

In einem FN-Interview beantwortete der 61-Jährige die Frage nach seinem Ziel als Vorsitzender des FEI-Dressurausschusses: „Den Dressursport in seiner Balance zwischen Tradition und Moderne weiterzuentwickeln. Regeln sind wichtig und notwendig – aber wir dürfen nicht überregulieren. Dressur lebt von Harmonie und Partnerschaft mit dem Pferd und das darf bei aller Detailarbeit nicht verloren gehen.“ Er wolle Brücken bauen, aktuelle Diskussionen versachlichen, unterschiedliche Positionen zusammenführen. Hinsichtlich möglicher Veränderungen, sehe er in der Nutzung moderner Technologien beim Dressurrichten großes Potenzial.

Über Diana al Shaer

Diana al Shaer ist ehemalige internationale Grand-Prix-Reiterin. Die 38-jährige wurde in der damaligen Sowjetunion als Tochter einer russischen Mutter und eines palästinensischen Diplomaten geboren. Sie ritt zunächst für Russland, doch nach einer Reise in das Herkunftslands ihres Vaters entschied sich al Shaer 2017, unter palästinensischer Flagge zu starten. 2022 in Herning startete sie als erste arabische Frau in der Dressur bei einer Weltmeisterschaft. Das Pferd, mit dem sie von 2018 bis Juni 2024 internationale Grand Prix-Prüfungen bestritt, war die portugiesische Stute Unazalee de Massa.

Al Shaer ist als Kulturdiplomatin tätig und engagiert sich stark für die Förderung des Dressursports im Nahen Osten. Sie ist derzeit Vorsitzende des Dressurausschusses der FEI-Regionalgruppe VII, die den Mittleren Osten und Nordafrika umfasst. Sie wirkt als Solidaritäts-Expertin bei der FEI und ist im Vorstand der Palästinensischen Reiterlichen Vereinigung aktiv. Zudem trainiert sie regelmäßig Nachwuchsreiter in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Beruflich leitet sie das Medienunternehmen Palirus Media und ist Mitbegründerin der russischen Reiterhilfsorganisation „Vanya“, die verunfallte oder erkrankte Reiter unterstützt.

Die FEI-Generalversammlung entscheidet über den neuen Vorsitz mit einer Mehrheit von mindestens 50 Prozent plus einer Stimme der stimmberechtigten nationalen Reitsportverbände.


Sie ist mit Pferden groß geworden und verbrachte jede freie Minute im Stall, im Sattel oder auf der Weide. Während ihres Studiums entdeckte sie ihre zweite Leidenschaft: den Journalismus – in Praktika und unzähligen Stunden als „rasende Reporterin“ auf Sportplätzen bei Wind und Wetter. 20 Jahre lang begleitete sie journalistisch die Fachzeitschrift Reiter Revue International – erst als Volontärin, dann als Redakteurin, und zuletzt als Redaktionsleiterin print. Zwischendurch machte sie für drei Jahre selbstständig, um an ihren Studienort Münster zurückzukehren (das private Glück konnte nur dort warten) und sich beruflich breiter aufzustellen. Später schrieb sie ein Kindersachbuch – natürlich über Pferde – und engagiert sich seit Gründung der Bewegung #doitride, deren Talks sie bis heute regelmäßig moderiert. In ihrer Rolle bei Hooforia möchte sie den Pferdesport mit konstruktivem Journalismus begleiten – kritisch hinschauen, Lösungen aufzeigen, Zusammenhänge erklären und den Dialog fördern.

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