FEI erlaubt Grand Prix auf Trense: Wahlfreiheit für Dressurreiter ab 2026


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Die Kandare ist ab kommenden Jahr in Grand-Prix-Prüfungen bis Drei-Sterne-Niveau keine Pflicht mehr. (© Stefan Lafrentz)

Ab 2026 dürfen Dressurreiter in internationalen Grand-Prix-Prüfungen bis Drei-Sterne-Niveau frei zwischen Kandare und Trense wählen. FN und FEI sehen darin einen Schritt zu mehr Eigenverantwortung und Pferdegerechtigkeit.

In manchen Ländern ist die Wahlfreiheit zwischen Trense und Kandare im Grand Prix bereits gelebte Praxis. Auch hierzulande wird sie schon lange diskutiert. Nun hat der Weltreiterverband FEI auf seiner Generalversammlung in Hongkong eine Änderung für den internationalen Dressursport beschlossen: Ab 2026 dürfen Reiter in Grand-Prix-Prüfungen bis einschließlich Drei-Sterne-Niveau selbst entscheiden, ob sie ihr Pferd auf Kandare oder auf einfacher Trense vorstellen möchten.

Die Anpassung betrifft auch die entsprechenden Nationenpreise (CDIO) und Nachwuchsprüfungen. Bislang war im Grand Prix die Kandare verpflichtend. Mit der Neufassung des Artikels 434.2.2.2 des FEI-Regelwerks sind nun beide Gebissvarianten gleichberechtigt zugelassen. Ziel ist es, mehr Flexibilität zu schaffen, ohne die sportlichen Anforderungen zu verändern.

Das sagt Bundestrainerin Monica Theodorescu

Auch die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) begrüßt die Neuerung. Der Verband betont aber, dass die Kandare kein Tierschutzproblem darstellt, wenn man sie korrekt anwendet. Entscheidend sei die feine Hand und die durchlässige Verbindung zwischen Reiter und Pferd. Bundestrainerin Monica Theodorescu bezeichnet die Regelanpassung als „gute Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln und die Wahlfreiheit aus Sicht der Aktiven zu bewerten“. Sie erklärt: „Es bleibt eine individuelle Entscheidung von Reiter und Trainer, welche Zäumung für ein bestimmtes Pferd am besten geeignet ist. Ich bin gespannt, ob und wie häufig künftig auf Trense geritten wird.“

 


Sie ist mit Pferden groß geworden und verbrachte jede freie Minute im Stall, im Sattel oder auf der Weide. Während ihres Studiums entdeckte sie ihre zweite Leidenschaft: den Journalismus – in Praktika und unzähligen Stunden als „rasende Reporterin“ auf Sportplätzen bei Wind und Wetter. 20 Jahre lang begleitete sie journalistisch die Fachzeitschrift Reiter Revue International – erst als Volontärin, dann als Redakteurin, und zuletzt als Redaktionsleiterin print. Zwischendurch machte sie für drei Jahre selbstständig, um an ihren Studienort Münster zurückzukehren (das private Glück konnte nur dort warten) und sich beruflich breiter aufzustellen. Später schrieb sie ein Kindersachbuch – natürlich über Pferde – und engagiert sich seit Gründung der Bewegung #doitride, deren Talks sie bis heute regelmäßig moderiert. In ihrer Rolle bei Hooforia möchte sie den Pferdesport mit konstruktivem Journalismus begleiten – kritisch hinschauen, Lösungen aufzeigen, Zusammenhänge erklären und den Dialog fördern.

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