Sexualisierte Gewalt: FN ruft Betroffene zur Mitarbeit auf


Bild vergrößern Symbolbild Mädchen und Pferd

Sexualisierte Gewalt darf in keiner Weise eine Bühne in der Gesellschaft haben. (© istock/catnap72)

Prävention vor sexualisierter Gewalt steht in dieser Woche auch bei der FN im Mittelpunkt. Es gibt zahlreiche Interviews und einen Aufruf.

Zum „Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch“ am 18. November startete die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) einen Themenschwerpunkt. 

In den vergangenen Tagen ging deshalb eine ganze Reihe von Interviews bei der FN online. Diese werden wir euch hier verlinken.

Vor vier Jahren richtete die FN beispielsweise als erster deutscher Sportfachverband einen BetroffenenRat ein. In diesem Gremium engagieren sich Menschen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben und ihre Erfahrungen direkt in die Weiterentwicklung von Schutzmaßnahmen im Pferdesport einbringen. Von Beginn im BetroffenenRat dabei ist Gitta Schwarz. In einem hochinteressanten Gespräch berichtet sie, wie die Mitarbeit ihr Engagement geprägt hat – und warum sie anderen Betroffenen empfiehlt, sich ebenfalls einzubringen.

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Annika Schalück ist Leiterin Jugend und Expertin für Prävention sexualisierte Gewalt bei der FN. Sie erklärt in einem weiteren Interview, wie Täter vorgehen, wo sexualisierte Gewalt beginnt und was Vereine und Betriebe zur Prävention und im Fall des Falles tun können.

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Auch Constantin Stark ist Mitglied im BetroffenenRat. Im Gespräch mit der FN berichtet er, wie sehr ihn der Austausch im Gremium geprägt hat, welche Entwicklungen er als besonders bedeutsam erlebt und wie er anderen Betroffenen Mut machen möchte, selbst aktiv zu werden.

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Engagement im BetroffenenRat

Außerdem ruft die Deutsche Reiterliche Vereinigung noch einmal deutlich zur Mitarbeit von Betroffenen auf. Der BetroffenenRat bietet Menschen, die selbst Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt gemacht haben, die Möglichkeit, ihre Perspektiven direkt in die Verbandsarbeit einzubringen, für das Thema Schutz vor Gewalt zu sensibilisieren und Maßnahmen zu entwickeln. Jeder, der von sexualisierter Gewalt selbst betroffen war, kann dafür sorgen, dass diese zukünftig verhindert wird.

Betroffene, die sich im BetroffenenRat engagieren möchten, können ihr Interesse unter fnbetroffenenrat@fn-dokr.de anmelden.

Online Seminar am 16. Dezember

Am 16. Dezember 2025 von 20 bis 21:30 Uhr bietet die FN zudem ein Online-Seminar zum Thema an. Referentin ist Christin Görtler, Fachkraft für Prävention sexualisierter und interpersoneller Gewalt. Es geht unter anderem darum, was unter sexualisierter und emotionaler Gewalt zu verstehen ist, wie eine Kultur der Aufmerksamkeit und des Handelns entstehen kann und welche Verantwortung Ausbilder und Ausbilderinnen dabei tragen. Gerade im Pferdesport, wo körperliche und emotionalen Nähe selbstverständlich sind, ist es besonders wichtig, Grenzen zu erkennen, zu achten und Schutzräume zu schaffen.

Das Seminar richtet sich an alle, die im Pferdesport Verantwortung übernehmen, und umfasst zwei Lerneinheiten (Profil 4). Es wird über den Online-Dienst Zoom angeboten. Weitere Informationen und Anmeldung gibt es hier.


Alexandra Koch Freie Journalistin
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Seit über 15 Jahren arbeitet Alexandra Koch (Jahrgang 1983) als freiberufliche Journalistin. Durch ihre Tätigkeit für zahlreiche Fachmagazine in Deutschland, Österreich und der Schweiz verbindet die studierte Kulturwissenschaftlerin ihre Leidenschaft für Pferde mit ihrer lebenslangen Liebe zum Schreiben. Noch bevor sie zur Schule ging, war schließlich kein Lesestoff vor ihr sicher und jedes Pony wurde ausgiebig geherzt. Mit News, Interviews, Reportagen sowie Hintergrundberichten ist sie heute vielfältig unterwegs. Ebenso begeistert sie sich für Reisen mit kleinen und großen Abenteuern (wie ihre Spitzbergen-Tour im Winter 2025) und für die Arbeit an ihrem ersten Roman.

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1 Kommentar
  1. Martina Schünemannsays:

    Mit dem Blick auf das seit mehr als einem Jahr laufendem Verfahren in Berlin – Brandenburg gelingt es mir nicht mehr an ein Engagement der FN zur Aufklärung zu glauben. Der betroffene Funktionär wird als LK- Beauftragter auf Turnieren eingesetzt und das Präsidium wartet weiterhin sehr entspannt auf ein Urteil des obersten Schiedsgerichts der FN. Für die wirklich Betroffenen der ganzen Tragödie interessiert sich anscheinend niemand mehr, während die Täter munter weiter agieren.


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