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Bayern: Zucht der Rottaler Pferde bald im Haupt- Landgestüt Schwaiganger?


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Sie gilt als die seltenste Pferderasse Europas und kann Ursprünge bis ins 9. Jahrhundert vorweisen: Die Rasse der Rottaler Pferde ist mit 80 bis 100 Tieren massiv vom Aussterben bedroht. Zur Erhaltung der Art plant eine bayerische Landtagsabgeordnete die Aufnahme ins Zuchtprogramm des Haupt- und Landgestüts Schwaiganger.

Mia Goller (Die Grünen) ist Mitglied des bayerischen Landtages. Sie will die Zukunft der bedrohten Rottaler Pferde sichern. Die Abgeordnete möchte mit einem Antrag im Münchener Parlament erreichen, dass die Rasse in die Arbeit des staatlichen Haupt- und Landgestüts Schwaiganger aufgenommen wird. So solle der Fortbestand der Tiere entsprechend gesichert werden, teilte sie in einer Pressemitteilung mit.

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Rottaler Pferde: Historisch bayerisch mit Ursprüngen bis ins 9. Jahrhundert

Sie gilt als die seltenste Pferderasse Europas und weist nach Schätzungen weltweit gerade einmal 80 bis 100 verbliebene Tiere auf. Die Rasse der Rottaler Pferde steht dementsprechend auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH). Die Ursprünge dieser Rasse reichen bis ins 9. Jahrhundert zurück. Sie entstand in Niederbayern aus ungarischen Beutepferden mit arabischem Blut. Über Jahrhunderte hinweg war das Rottaler Pferd ein unverzichtbarer Begleiter: Es zog Kutschen, half in der Landwirtschaft und wurde als Militärpferd eingesetzt.

Die heutige, noch verbliebene Rottaler Zucht beruht auf der Erhaltung der original Rottaler Mutterlinie. Diese geht zurück auf das Rottaler Stutbuch von 1907. Die Rottaler Pferde finden in der heutigen Zeit Verwendung als Reit- und Fahrpferde. Nach Angaben des Förderkreises des Rottaler Pferdes e. V. werden bei allen Rottalern Wesenstests (Gelassenheitsprüfungen) durchgeführt.

Haupt- und Landgestüt Schwaiganger bald neue Heimat für die Rottaler Zucht?

Bei der Bewahrung der Rottaler Pferde soll nach Meinung von Mia Goller das Haupt- und Landgestüt Schwaiganger helfen. Das im Werdenfelser Land gelegene bayerische Staatsgestüt kann auf eine mehr als 1000-jährige Geschichte der Pferdehaltung verweisen. Der bayerische Staat übernahm das Gestüt 1920. Über 130 Pferde der Rassen Warmblut, Süddeutsches Kaltblut, Englisches Vollblut, Haflinger und Edelbluthaflinger sind dort beheimatet.

Mia Goller teilte mit: „Alte Tierrassen wie das Rottaler Pferd bewahren wertvolle genetische Vielfalt und besitzen Eigenschaften, die in modernen Züchtungen oft fehlen, wie Langlebigkeit, Anpassungsfähigkeit und Sanftmut. Für mich steht fest, dass diese Pferde mehr Aufmerksamkeit verdienen. Wer sich für den Erhalt des Rottaler Pferdes engagiert, trägt nicht nur dazu bei, ein wichtiges Stück bayerischer Tradition zu bewahren, sondern hilft auch, die Zukunft alter Nutztierrassen zu sichern“, so die Abgeordnete.

Als Beispiel für die Erhaltung einer bedrohten Rasse kann das Alt-Württemberger Pferd dienen, das heute im Haupt- und Landgestüt Marbach gezüchtet wird.

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Nina Gross


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