Zwei Finalqualifikationen, vier Sieger und jede Menge schöner Ritte – so startet die Vielseitigkeit in die diesjährigen Bundeschampionate. Dabei mischte vor allem Olympiasiegerin Julia Krajewski und mit ihren Nachwuchspferden ganz vorne mit.
Text: Jessica Kaup
Gleich drei goldene Schleifen vergab heute das Richter-Trio Jürgen Mönckemeyer, Robert Sirch und Ernst Topp in der Finalqualifikation der fünfjährigen Geländepferde: an Cinzia C unter dem langjährigen Bereiter aus dem Stall von Michael Jung, Pietro Grandis, an Fox Tonic unter Julia Krajewski sowie sowie Khaleesi geritten von Emma Brüssau. Das sind die Sieger der zwei Abteilungen der Geländepferdeprüfung der Klasse A.
Harmonie pur: Cinzia C und Pietro Grandis gewinnen die erste Abteilung der Finalqualifikation bei den fünfjährigen Vielseitigkeitspferden. Foto: Dr. Tanja Becker/Equitaris (© Dr. Tanja Becker/Equitaris)
Für die Oldenburger Stute Cinzia C gab es mit 8,9 die höchste Wertnote beider Abteilungen. Die Tochter des Conthargos aus einer Tygo-Mutter stammt aus der Zucht der Züchtergemeinschaft Hertwig und gehört Maria Melis. Julia Krajewskis Fox Tonic, Sieger der zweiten Abteilung, hat mit seinem Vater, dem Anglo-Araber Nathan de la Tour AA, und einer Mutter von Foxattac, eine interessante und vielversprechende Abstammung. Der von Bernd Oldenburger gezogene Hannoveraner Hengst gehört übrigens seiner Reiterin und deren Lebensgefährten Pietro Roman. „Such a sweetheart“, lobte die Olympiasiegerin ihren Schimmel später auf Instagram und freute sich sichtlich über diesen Sieg. Mit Wertnotengleichstand von 8,8 pilotierte Emma Brüssau ihre Karajan-Cadeau-Tochter Khaleesi ebenfalls nach ganz oben aufs Podest. Die Braune ist ein Familienprodukt durch und durch, wurde von Dr. Jürgen Andreas Brüssau gezogen und steht im Besitz der Familie.
Aufmerksam durchs Wasser: Olympiasiegerin Julia Krajewski steuert ihren Schimmelhengst Fox Tonic in Richtung Sieg. Foto: Dr. Tanja Becker/Equitaris (© Dr. Tanja Becker/Equitaris)
Immer wieder Diacontinus
Der von seiner Besitzerin Mareike Leers-Schreiber gezogene Hannoveraner Wallach MaMa’s Daily Pleasure rangierte mit einer Wertnote von 8,6 in dieser Abteilung auf Platz drei. Im Sattel des Diacontinus-Salut le Bon-Nachkommens: Nadine Marzahl. Die Reiterin, die der Lüneburger Heide einen Ausbildungsbetrieb führt, zählt inzwischen zu den Bundeschampionats-„Urgesteinen“.
Zwei zweite Plätze gab es in der ersten Abteilung. Mit Die Elli steuerte Jérôme Robiné, Sportsoldat und Assistenz-Bundestrainer im Nachwuchsbereich, eine weitere Diacontinus-Escudo-Tochter mit der Wertnote 8,7 aufs Treppchen. Die braune Hannoveraner Stute wurde von Annette und Matthias Bug gezogen und gehört ihrem Reiter in Partnerschaft mit Dorothea von Zedtwitz. Hallox, der westfälisch gezogene Schimmelwallach, ein Hickstead Blue-Cornet Fever-Sohn aus der Zucht von Norbert Heubrock, in dessen Besitz er auch steht, bekam unter Sina Brügger nach einer feinen Runde ebenfalls die 8,7.
Triple für Krajewski und ihre Talente
Sie kam, ritt und siegte. Auch in der Finalqualifikation der sechsjährigen Buschpferde war Julia Krajewski mit ihren vierbeinigen Schützlingen nicht zu stoppen. Allen voran mit Hickstead Light GD. Der Hickstead White-Sohn knackte als Einziger am heutigen Tag die Gesamtwertnote von 9,0. So bescherte er seiner Reiterin, seinem Züchter, dem Gut Darß, und seinem Besitzer, Heinz Fliege, Platz eins in der Geländepferdeprüfung der Klasse L. In allen Teilnoten kassierte der Oldenburger Fuchswallach, der mütterlicherseits das begehrte Heraldik xx-Blut führt, ein glattes „Sehr gut“.
Ihm dicht auf den Fersen: Stallkollegin Ajana. Mit 8,8 schnappte sich die dunkelbraune Karajan-Trenton-Tochter die silberne Schleife. Die als Deutsches Sportpferd eingetragene Stute gehört dem Gestüt Fohlenhof und wurde von Eckhard Kögler gezüchtet. Das Podest mit Pferden aus der erfolgreichen Ausbildung von Julia Krajewski komplettierte Diaconthierra, eine weitere Tochter des Diacontinus aus einer Heraldicus-Mutter. Züchterin und Besitzerin der Oldenburger Schimmelstute ist Alexandra Eitenmüller.
Nur knapp am „Krajewski-Treppchen“ vorbei schrammte Casanova, der Titelträger der fünfjährigen Buschpferde des vergangenen Jahres. Der von Ben Leuwer vorgestellte Cascadello I-Contender-Sohn wurde von Reimer Detlef Hennigs gezogen, Besitzer ist Professor Bernd Heicke.