Ein Video vom Weltcupturnier in Verona zeigt Olympiasieger Christian Kukuk beim Abreiten mit blankem Schlaufzügel. Der Reiter nimmt Stellung, die FN reagiert mit Kritik und fordert klare Vorgaben der FEI.
Ein Video vom Weltcupturnier in Verona sorgt derzeit in den sozialen Medien und darüber hinaus für Diskussionen. Darauf zu sehen: der deutsche Springreiter und Olympiasieger Christian Kukuk, der beim Abreiten mit blankem Schlaufzügel reitet und damit deutlich auf den Kopf der Stute Just Be Gentle einwirkt.
Kukuk räumt ein: „Nach Betrachten des kurzen Videos nehme ich die Kritik ernst.“ Und weiter: „Mir ist es wichtig zu sagen, dass es keinerlei Beanstandungen von FEI-Offiziellen vor Ort hinsichtlich des Abreitens oder der Ausrüstung des Pferdes gab. Die Stute wurde beim Vet-Check von Turniertierärzten zum Wettkampf anstandslos zugelassen, und auch nach dem Turnier zeigte sie keinerlei Auffälligkeiten beim wöchentlichen Tierarzttermin zu Hause.“
Schlaufzügel sind auf Turnierabreiteplätzen erlaubt – sowohl national (ab der Klasse M**, jedoch nicht beim Überwinden eines Hindernisses) als auch international.
Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat nach Bekanntwerden des Videos das Gespräch mit Kukuk gesucht, wie sie auf Nachfrage von Hooforia bestätigte. Dr. Dennis Peiler, Vorstandsvorsitzender der FN, betont: „Das Reiten mit Schlaufzügeln ohne einen normalen Zügel entspricht nicht den FN-Richtlinien. Wir haben vor mehr als zehn Jahren den FN-Kriterienkatalog für den Vorbereitungsplatz entwickelt, der international auch seitens der FEI Anerkennung und Berücksichtigung findet. Offensichtlich war es in der Vergangenheit so, dass das Reiten nur mit Schlaufzügeln seitens der FEI-Offiziellen nicht geahndet worden ist. Deshalb haben wir die FEI aufgefordert, hier Klarheit zu schaffen. Auch bei uns in Deutschland liegen Anspruch und Wirklichkeit nicht immer ganz deckungsgleich, und deshalb müssen auch wir auf allen Ebenen darauf achten, dass wir unsere Regeln noch konsequenter auf den Vorbereitungsplätzen umsetzen.“
UPDATE: Christian Kukuk stellt sich der Presse
Am Rande der Stuttgart German Masters äußerte sich Christian Kukuk ausführlich in einem Pressegespräch und stellte sich den Fragen der Journalisten. Dort sagte er: „Ich habe verstanden, dass ich einen Fehler gemacht habe.“ Es seien schwere Tage für ihn und sein Umfeld gewesen, auch für die Veranstalter in Stuttgart. „Es tut mir außerordentlich leid, dass ich nicht nur mich, sondern auch die Menschen um mich herum in so eine Situation gebracht und enttäuscht habe.“ Die Videosequenz spiegle allerdings nicht wider, wie er die Stute vorher und hinterher gearbeitet habe. „Für mich war es in dem Moment die beste Herangehensweise, um die Anspannung aus ihr herauszukriegen.“ Dennoch bedauere er, hier auf sein Bauchgefühl und nicht auf seinen Kopf gehört zu haben. „Mein Reiten, das in der kurzen Videosequenz zu sehen ist, war so nicht richtig, solche Bilder werden nicht wieder vorkommen.“

Das ist die Realität wie die angeblich Profi Reiter ihre Pferde lösen wollen, mit mehr Druck und Gewalt, so traurig dass niemand am Abreite-platz einschreitet und die FN sich immer bedeckt und ohne klaren Worte äussert. Schlaufzuegel sollten verboten werden.
Die Stute heisst „Just be gentle“… eine Einladung, die man wörtlich nehmen sollte – für jedes Pferd. Schlaufzügel gehören in Profi-Hände. Nur dass echte Profis keine brauchen. Was hätte denn mit dieser Art der Handeinwirkung erreicht werden sollen? Sicher nicht just being gentle….
Ich finde so etwas geht gar nicht. Mir ist unverständlich das kein Richter am Abreiteplatz da wS gesagt hat. Wenn in der Öffentlichkeit so geritten wird, da möchte ich nicht wissen, was im eigenem Stall abgeht.
hört der Mann sich eigentlich selber zu? Nach dem Video nehme er die Kritik ernst, kein Steward hätte etwas gesagt und es sei nicht verboten. Das sind Argumente von jemandem der bewusst mit den Regeln spielt. Auf Kosten des Pferdes. In aller Öffentlichkeit. Denn es wird keine echten Konsequenzen haben. Wieder ein Reiter bei dem alle Erfolge plötzlich in einem anderen Licht stehen.
Was für ein reiterliches Armutszeugnis! Als Profi sollte er ein Vorbild sein!
das muß aufhören…klare Regeln pro Pferd unabhängig von Rang Namen und Geld!!!!
Jeder einigermassen geschulte Reiter weiss, dass man ein Pferd nur mit Schlaufzügel überhaupt nicht vernünftig arbeiten kann … und so etwas von einem Olympiasieger in der heutigen Zeit !
Man sollte ihm die Medaille wegnehmen !
Wäre doch besser bei Fußball oder noch besser Tennis geblieben, da kann er nach Herzenslust mit den Armen rum hantieren.