Es sollte nicht sein mit dem Podium. Bei den deutschen Reitern verteilten sich in St. Tropez die Fehler ungünstig. Großbritannien jubelte.
Sie hatten auch mit Laura Collett bei ihrem Siegesritt in Blenheim aus der Ferne mitgefiebert, berichteten die britischen Springreiter in St. Tropez. Dort fand die letzte Etappe der League of Nations vor dem großen Finale in Barcelona im Oktober statt. Und vielleicht beflügelt von Collett gelang auch den Springreitern nichts anderes als der Sieg. Ungewöhnlich: 15 Punkte standen auf dem Konto zu Buche. Das zeigt, wie anspruchsvoll der Parcours gebaut war. Auf Platz zwei folgte überraschend das Team aus Italien denkbar knapp dahinter mit 16 Punkten. Und noch einmal ganz knapp dahinter standen Europameister Belgien auf der drei mit 17 Punkten. Auch Deutschland sammelte einige Strafpunkte, genauer gesagt 18. Es war also knapp mit dem Podium, sollte aber am Ende nicht sein.
Denn zuvor hatte Deutschland noch in Führung gelegen. Sandra Auffarth und ihr Quirici hatten es in der Hand, den Sack zuzumachen. Doch dann gab es am vorletzten Sprung doch noch den Abwurf für den 14 Jahre alten Wallach und seine Partnerin im Sattel, die ja eigentlich in der Vielseitigkeit bekannter, aber mittlerweile im Springsattel ebenso top unterwegs ist.
So standen null und vier Punkte für die beiden zu Buche. Dasselbe Ergebnis erreichten Daniel Deußer und Otello de Guldenboom. Auch sie waren im ersten Umlauf fehlerfrei geblieben. Laura Klaphake war seit längerem wieder Teil eines Top-Nationenpreisteam. Durch eine schwere Verletzung war es ruhiger um eine der WM-Heldinnen von 2018 geworden. Sie beendete die beiden Parcours auf dem erst neunjährigen VDL Quizano van´t Merelsnest mit zweimal fünf Punkten. Ausgerechnet EM-Goldmedaillengewinner Richard Vogel und Cloudio erwischte es in Runde eins ziemlich kalt mit zwölf Punkten. Damit nahm Otto Becker sie für den zweiten Umlauf, in dem nur noch drei Paare starten, heraus.
Für die Briten waren Adrian Whiteway mit Chacco Volo, Tim Gredley auf Medoc de Toxandria, Jack Whitaker und Jack JL, Mark Edwards und Dillinger Ne unterwegs. Hier zählte eine solide Gesamtleistung für den Sieg. Die zweitplatzierten Italiener hatten mit Riccardo Pisani und Chatolinue PS sowie Piergiorgio Bucci und Hantano zwei Doppelnuller im Team. Dieses Kunststück gelang außerdem Annelies Vorsselmans aus dem belgischen Team mit Trezeguet.
Am Ende muss man sagen: Alles ist gut für Deutschland. Dritter Platz in der League hinter Frankreich und Großbritannien, sicher im Finale dabei. Schweden und die Schweiz sind im Finale überraschend nicht dabei.
Vor dem großen Finale des Turniers gewann Richard Vogel auf dem neunjährigen Selle Francais Hengst Gangster Montdesir zum Sieg im CSI2*-Grand Prix. Das Pferd ist noch ganz neu im Stall von Vogel und wurde zuvor von Jana Wargers und Angelica Augustsson Zanotelli geritten.
Den Großen Preis auf Fünf-Sterne-Niveau gewann am Freitag der US-Amerikaner Karl Cook mit Caracole de la Roque vor dem Brasilianer Stephan de Freitas Barcha auf Dinozo Imperio Egipcio. Dritte wurde Laura Kraut mit Bisquetta. Als bestes deutsches Paar belegten Sandra Auffarth und Quirici den 15. Platz.
Alle Ergebnisse aus St. Tropez gibt es hier.