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EM Blenheim im Livebericht: Deutschland auf Goldkurs


Bild vergrößern Michael Jung und fischerChipmunk auf dem Weg zu weiteren Medaillen vor Blenheim Castle.

Michael Jung und fischerChipmunk auf dem Weg zu weiteren Medaillen vor Blenheim Castle. (© Sharon Vandeput)

Die deutschen Vielseitigkeitsreiter bleiben auf Goldkurs! Michi Jung ist Zweiter in der Einzelwertung, Calvin Böckmann steht auf Platz vier.

Willkommen bei unserem Live-Bericht!

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Update 18:00 Uhr:

Es ist geschafft! Was für ein Tag für das deutsche Team! Auch Michael Jung und sein 17 Jahre alter fischerChipmunk fliegen durchs Gelände und kommen mit nur wenigen Zeitfehlern ins Ziel. 10 an der Zahl sind es genau, was ihn nun bei 28,3 Minuspunkten stehen lässt. Nur eine ist derzeit besser: die Britin Laura Collett mit London. Sie hat sich denkbar knapp mit einer schnelleren Zeit im Gelände auf die Goldposition geschoben (26,6). Doch der Abstand zu Michael Jung beträgt gerade mal einen Zeitstrafpunkt.

Innerhalb der vorgegebenen Zeit schaffte es im Gelände kein einziges Paar ins Ziel. Am nächsten dran war der deutsche Einzelreiter Calvin Böckmann, der sich damit an die vierte Position und in unmittelbare Medaillennähe schob!

„Es war ein super Kurs, finde ich“, erklärte Michael Jung. „Es gab nicht eine einzige Fehlerquelle, sondern viele Verschiedene. Jedes Pferd hat woanders seine Stärken und Schwächen. Die Bedingungen waren super und der Boden perfekt. Das Mittelstück war richtig intensiv und ich bin einfach superzufrieden, wie sich mein fischerChipmunk präsentiert hat. Er wird immer stärker und cleverer. Es macht einfach Freude, so ein Pferd zu reiten! Es war ein gewaltiges Gefühl mit ihm heute!“

Deutschland vor Goldgewinn

Die deutsche Mannschaft führt nun haushoch und kann Gold im Grunde kaum noch verlieren. 113,7 Strafpunkte stehen den 150,7 von Irland entgegen. Dritte sind die Schweizer mit 161,3. Frankreich ist Vierter vor Österreich. Raus aus dem Rennen um die Medaillen sind die Favoriten aus Großbritannien nach ihre beiden Ausfällen.

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In der Einzelwertung haben neben Collett, Jung und Böckmann auch der Brite Tom McEwen auf Position drei sowie die Überraschungs-Fünfte aus Österreich Lea Siegl, die Schweizerin Melody Johner sowie Malin Hansen-Hotopp als Siebte und Jérôme Robiné als Achter noch Aussichten auf eine Top-Platzierung. Nico Aldinger ist 15., Libussa Lübbeke 21.

Bundetrainer Peter Thomsen musste sich ein wenig überrascht die Augen reiben: „Dass es so gut läuft, habe ich mir zwar erträumt, aber dass sie es so durchziehen konnten, freut mich sehr! Libussa war erstmal sicher Null, Malin dann mit einer Traumrunde und Jérôme hat den Sack zugemacht. Michi konnte dann sein Ding machen. Am Ende ist alles aufgegangen. Auch die Einzelreiter waren herausragend unterwegs. Alle haben sich durch die Zeit nicht verrückt machen lassen, das war richtig gut!“

Top Leistung von Robiné und Böckmann

Update 15:25 Uhr:

Auch Jérôme Robiné ist nur mit wenigen Zeitfehlern über die Ziellinie geritten. Sein Black Ice flog förmlich durchs Gelände. Mit nur 43,6 Minuspunkten insgesamt arbeiteten sich die beiden weit nach vorn und sind nun momentan auf Platz vier direkt hinter Malin Hansen-Hotopp und Carlitos Quidditch. In Führung ist derzeit der dritte britische Teamreiter Tom McEwen mit JL Dublin und glatten 33 Minuspunkten. Sein Traum von einer Teammedaille ist durch die Stürze von Yasmin Ingham und Piggy March bereits ausgeträumt. Doch womöglich geht es im Einzel noch weit nach vorn.

„Benny war mal wieder überragend“, betonte Robiné. „Alles war wie an der Schnur gezogen. Im Mittelteil verliert man etwas an Zeit, aber ich bin dennoch sehr zufrieden. Ich denke, der Kurs ist uns ganz gut gelungen!“

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Mit einer noch besseren Leistung kam Calvin Böckmann ins Ziel. Er konnte sein Glück kaum fassen, als er mit nur 5,6 Punkten für Überschreitung der Zeit das Ziel erreichte. Damit liegt der deutsche Einzelreiter mit seinem Wallach The Phantom of the Opera und nur 36,5 Strafpunkten derzeit auf dem zweiten Platz hinter Tom McEwen.

„Ich wusste, dass es schwierig wird im Gelände, aber mein Pferd war absolut unglaublich und ich bin einfach nur dankbar für Phanty und wie wir hier rausgekommen sind“, jubelte Calvin Böckmann. „Er gibt absolut alles im Gelände. Es war ein Mega-Gefühl!“

Pathfinder Libussa Lübbeke legt vor

Libussa Lübbeke kam mit ihrer Caramia mit 30 Zeitstrafpunkten ins Ziel, was ihr Ergebnis auf 58,3 Punkte erhöhte. Dennoch freute sie sich über eine tolle Runde ohne größere Schwierigkeiten.

„Es war sehr intensiv“, gab sie zu. „Die Strecke verlangt einem alles ab. Wenn man aber erst einmal in den Flow kommt, kann man sie auch ein bisschen genießen. Mein Plan war eigentlich, alles direkt zu reiten, aber ich habe dann doch einmal die Alternative genommen, da ich in ein Hindernis schlecht reinkam. Der Rest hat wie geplant geklappt. Man muss aber wirklich kämpfen, eine Aufgabe folgt auf die nächste. Zeit zur Entspannung gibt es nicht. Ich bin froh, dass wir ein Ergebnis liefern konnten, das nur Zeitfehler beinhaltet.“ Nur Lob hatte sie für ihre Stute Caramia. „Ich war bei ihrer Geburt dabei und kenne sie quasi schon immer. Das ist etwas ganz besonderes und dieses ganze Championat ist bei uns eine Familienangelegenheit.“

Als zweites deutsches Paar waren Nicolai Aldinger und sein Schimmel Timmo unterwegs. Die beiden kamen mit 19,2 Strafpunkten aus dem Gelände, auch bei ihnen nur für Zeitüberschreitung. Dies bedeutet derzeit ein Gesamtresultat von 51,9 Punkten.

„Timmo war einfach fantastisch“, berichtete er. „Einfach super! Am ersten Wasser hat er sich etwas erschrocken, das hätte ich besser machen können, aber er hat mir dann geholfen. Teilweise war der Kurs wirklich schwer … eher fünfeinhalb als vier Sterne. Darüber wurde ja einiges diskutiert. Ich kannte das Gelände aber ja schon von unseren früheren Auftritten. Das hat sicherlich geholfen! Ich fand auch die Freude der Engländer toll, die alle unterstützten.“ Mit einem Schmunzeln erklärte er: „Ich bin gerade total euphorisch nach dem Gelände. Aber ist klar, sonst würde ich ja Dressur reiten!“

Erstklassige Malin Hansen-Hotopp

Und dann kam die Weltklasseleistung von Malin Hansen-Hotopp und Carlitos Quidditch. Mit nur 14 Punkten für Zeitüberschreitung kamen die beiden aus dem Gelände. 41,8 Minuspunkten gesamt und derzeit Platz zwei hinter der Schweizerin Melody Johner mit Erin, die sich ebenso hochkarätig schlug wie ihre Teamkameradin Nadja Minder auf dem derzeit dritten Platz.

„Ein klein bisschen hat bei mir heute das Bein geschlottert, als ich die ersten Paare im Fernsehen angeschaut habe“, gab Malin Hansen-Hotopp zu. „Ich habe die Stürze und mehrere Probleme der anderen mitbekommen, aber wenn man dann Angst bekommt, ist man hier fehl am Platz. Jetzt bin ich überglücklich und es hat unglaublich Spaß gemacht. Ich bin stolz auf mein Pferd und freue mich sehr, wie es geklappt hat! Carlitos Quidditch bekommt jetzt sein wohlverdientes Entspannungsprogramm und dann schauen wir, wie es morgen weitergeht.“

Riesiges Pech derweil bei den Favoriten aus Großbritannien: Sowohl Yasmin Ingham auf Rehy als auch Piggy March auf Halo schieden nach Stürzen aus! Beide Paare blieben jedoch unverletzt und sind wohlauf!

Damit summierte sich ihr Ergebnis auf über 1.000 Punkte und es ging ganz nach hinten für die Goldgewinner aus Paris, die keine Chance mehr auf eine Medaille haben.


Alexandra Koch Freie Journalistin
Alle Artikel von Alexandra Koch

Seit über 15 Jahren arbeitet Alexandra Koch (Jahrgang 1983) als freiberufliche Journalistin. Durch ihre Tätigkeit für zahlreiche Fachmagazine in Deutschland, Österreich und der Schweiz verbindet die studierte Kulturwissenschaftlerin ihre Leidenschaft für Pferde mit ihrer lebenslangen Liebe zum Schreiben. Noch bevor sie zur Schule ging, war schließlich kein Lesestoff vor ihr sicher und jedes Pony wurde ausgiebig geherzt. Mit News, Interviews, Reportagen sowie Hintergrundberichten ist sie heute vielfältig unterwegs. Ebenso begeistert sie sich für Reisen mit kleinen und großen Abenteuern (wie ihre Spitzbergen-Tour im Winter 2025) und für die Arbeit an ihrem ersten Roman.

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2 Kommentare
  1. Sabinesays:

    Vielen Dank für die Live-Berichterstattung. Leider gab es mehrere Stürze. Es wäre schön zu wissen, wie es dem Pferd und den Reitern geht. Könnten Sie bitte nachfragen? Danke!



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