FN fordert umfassende Evaluierung der GOT – Kritik an geplanter Überprüfung


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Symbolbild: Tierärztliche Untersuchung (© Stefan Lafrentz)

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung fordert eine transparente und vollständige Überprüfung der seit 2022 geltenden Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). FN-Präsident Martin Richenhagen bekräftigte die Position beim Kongress des Bundesverband Praktizierender Tierärzte in Wiesbaden und verwies auf die wachsende finanzielle Belastung für Pferdehalter.

„Hier geht es jetzt anscheinend nur um die Frage: ‚Wie viel mehr soll es noch sein?‘ Das schockiert uns und ist nicht in unserem Interesse.“ Martin Richenhagen, Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, fand Ende vergangener Woche beim Kongress des Bundesverband Praktizierender Tierärzte in Wiesbaden deutliche Worte. Grund seiner Kritik ist die vorgesehene Ausgestaltung der Evaluierung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Die Ausschreibung enthalte entgegen vorheriger Zusagen keine ganzheitliche Betrachtung der GOT und entspreche damit nicht einer umfassenden Bewertung.

Seit Inkrafttreten der neu aufgesetzten GOT im November 2022 fordert die FN eine Überprüfung der Auswirkungen auf Tierhalter, Züchter und den Pferdesport insgesamt. Nun steht die vom Bundesministerium angekündigte Evaluation unmittelbar bevor.

Richenhagen hob die hohen Anforderungen an Tierärzte hervor und unterstrich zugleich die Bedeutung einer tragfähigen wirtschaftlichen Grundlage für Pferdehalter und Züchter. Tierärzte, Tierhalter und Züchter seien auf eine funktionierende Zusammenarbeit angewiesen.

Die Anpassung der GOT im Jahr 2022 sei aus Sicht der FN in vielen Bereichen erforderlich gewesen. Im Pferdebereich habe sie jedoch häufig zu deutlichen Mehrkosten geführt. Verstärkend wirkten aus Sicht des Verbands unterschiedliche Auslegungen einzelner Gebührenpositionen durch die Bundestierärztekammer.

Grundsätzliche Diskussion über die GOT

Richenhagen stellte zudem die grundsätzliche Rolle der GOT in Frage. Deutschland ist das einzige Mitgliedsland der Europäischen Union mit einer verbindlichen Gebührenordnung für Tierärzte. „Wieso brauchen wir in Deutschland überhaupt eine GOT?“, fragte er. Der FN-Präsident regte an zu prüfen, ob künftig auch ein unverbindlicher Gebührenrahmen oder eine Preisempfehlung – ähnlich wie in anderen freien Berufen – möglich sein könnte, um mehr Flexibilität zu schaffen.

„Wir sehen die zunehmende finanzielle Überforderung der Pferdehalter, die zu deutlichen Rückgängen in Zucht und Sport führt. Massive Auswüchse werden beispielsweise bei den OP-Kosten sichtbar “, erläuterte Richenhagen. „Pferdehalter vermeiden oder verzögern den Besuch des Tierarztes – zum Leidwesen der Pferde. Deshalb muss die GOT dringend umfassend überprüft werden!“

Die FN betont, ihre Forderung nach einer transparenten, unabhängigen und vollständigen Evaluierung gegenüber dem zuständigen Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Heimat (BMLEH) klar formuliert zu haben. Ziel sei es, die Auswirkungen der GOT sachlich zu bewerten und mögliche Anpassungen auf fundierter Grundlage zu diskutieren.


Sie ist mit Pferden groß geworden und verbrachte jede freie Minute im Stall, im Sattel oder auf der Weide. Während ihres Studiums entdeckte sie ihre zweite Leidenschaft: den Journalismus – in Praktika und unzähligen Stunden als „rasende Reporterin“ auf Sportplätzen bei Wind und Wetter. 20 Jahre lang begleitete sie journalistisch die Fachzeitschrift Reiter Revue International – erst als Volontärin, dann als Redakteurin, und zuletzt als Redaktionsleiterin print. Zwischendurch machte sie für drei Jahre selbstständig, um an ihren Studienort Münster zurückzukehren (das private Glück konnte nur dort warten) und sich beruflich breiter aufzustellen. Später schrieb sie ein Kindersachbuch – natürlich über Pferde – und engagiert sich seit Gründung der Bewegung #doitride, deren Talks sie bis heute regelmäßig moderiert. In ihrer Rolle bei Hooforia möchte sie den Pferdesport mit konstruktivem Journalismus begleiten – kritisch hinschauen, Lösungen aufzeigen, Zusammenhänge erklären und den Dialog fördern.

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