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FN verliert Hauptsponsor Agria – Verband setzt auf Neustrukturierung


Bild vergrößern Dr. Dennis Peiler und Martin Richenhagen

Dr. Dennis Peiler und Martin Richenhagen, hier bei der Spring-EM in La Coruna. (© Stefan Lafrentz)

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) steht unerwartet vor neuen Herausforderungen. Das schwedische Versicherungsunternehmen Agria hat den laufenden Vertrag als Hauptsponsor überraschend gekündigt. Dabei sollten in der heutigen Pressekonferenz eigentlich andere Themen die Hauptrolle spielen – unter anderem die geplante Neustrukturierung.

Da sollte es um die neue Marke gehen, die Verschlankungsprozesse bei der FN, um die Zukunft – und dann: Der Hauptsponsor kündigt den Vertrag fristlos. So begann die für heute geplante Pressekonferenz mit einem anderen Thema, eben jener Kündigung, die die FN nun vor allem vor finanzielle Herausforderungen stellt.

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„Nicht wirksam“ – FN prüft Kündigung juristisch

FN-Präsident Martin Richenhagen sagte, die Entscheidung sei völlig überraschend gekommen. Die Agria habe auf dem Bundeschampionat sogar noch ein Zelt aufgebaut. Der Vertrag zwischen FN und Agria sollte eigentlich bis 2028 laufen. „Ich hätte es für stilvoller gefunden, wenn wir vorher mal darüber gesprochen hätten.“ Den CEO des Unternehmens habe er bereits per Mail kontaktiert, dieser habe bisher nicht reagiert.

„Wir werden das so nicht akzeptieren und gehen in die juristische Beantwortung“, sagte er in der Pressekonferenz. Laut Richenhagen gehe die FN-Rechtsabteilung davon aus, dass die Kündigung nicht wirksam sei. „Immerhin für 2025 hat die Agria bereits gezahlt.“

Über die Gründe könne er nur spekulieren, sagte Richenhagen. Die Zusammenarbeit sei bis zur Kündigung absolut zufriedenstellend gewesen, „zumal sich Agria hier ein Image aufgebaut hat.“

Gleichzeitig betonte Richenhagen, dass man bereits nach Alternativen suche: „Wir bemühen uns, einen ordentlichen Sponsor zu finden.“ Im Blick hat der Präsident ein Engagement von bis zu einer Million Euro pro Jahr. Bei Agria lag dieses bei 600.000 Euro pro Jahr. Erste Gespräche habe Richenhagen bereits mit einem großen Landmaschinenhersteller geführt, „und außerdem gibt es ja auch noch andere Versicherungsunternehmen“, so Richenhagen.

Aus zwei mach eins – Fusion zu „Pferdesport Deutschland“ geplant

Die FN hatte in den vergangenen Jahren wiederholt mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Im vergangenen Jahr gelang es jedoch, ein Plus von etwa 140.000 Euro zu erwirtschaften. Langfristig sei das Ziel, jährlich 500.000 Euro Überschuss zu erzielen, um wieder Rücklagen aufzubauen.

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Dazu sollen auch Verschlankungsprozesse beitragen. Ein weiterer Schritt ist die geplante Verschmelzung von FN und Deutschem Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR). Ab 2026 soll der Dachverband unter dem Namen „Pferdesport Deutschland“ auftreten.

„Wir wollen in erster Linie zeitgemäßer und inklusiver werden“, erklärte Dennis Peiler, Geschäftsführer Sport, der am 1. Oktober zum Vorstandsvorsitzenden aufrückt. Richenhagen sieht in der Fusion eine Chance, sowohl den Breitensport zu stärken als auch die Strukturen zu verschlanken und Kosten von bis zu 250.000 Euro im Jahr einzusparen. Die Entscheidung über die Fusion fällt Mitte Dezember in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung.

Parallel hat das Präsidium die Weichen in der Führung gestellt: Dr. Dennis Peiler, bislang Geschäftsführer Sport und stellvertretender Vorstandsvorsitzender, übernimmt ab Oktober die Rolle des Vorstandsvorsitzenden. Für Richenhagen steht fest: „Das ist der Mann der Zukunft“, sagte er und versprach mit einem Augenzwinkern, sich mit dem Mikromanagement dann in Zukunft etwas mehr zurückzuhalten.


Sie ist mit Pferden groß geworden und verbrachte jede freie Minute im Stall, im Sattel oder auf der Weide. Während ihres Studiums entdeckte sie ihre zweite Leidenschaft: den Journalismus – in Praktika und unzähligen Stunden als „rasende Reporterin“ auf Sportplätzen bei Wind und Wetter. 20 Jahre lang begleitete sie journalistisch die Fachzeitschrift Reiter Revue International – erst als Volontärin, dann als Redakteurin, und zuletzt als Redaktionsleiterin print. Zwischendurch machte sie für drei Jahre selbstständig, um an ihren Studienort Münster zurückzukehren (das private Glück konnte nur dort warten) und sich beruflich breiter aufzustellen. Später schrieb sie ein Kindersachbuch – natürlich über Pferde – und engagiert sich seit Gründung der Bewegung #doitride, deren Talks sie bis heute regelmäßig moderiert. In ihrer Rolle bei Hooforia möchte sie den Pferdesport mit konstruktivem Journalismus begleiten – kritisch hinschauen, Lösungen aufzeigen, Zusammenhänge erklären und den Dialog fördern.

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