Ein verrücktes Springen und ein würdiger Sieger: Scott Brash ritt in Spruce Meadows allen davon, obgleich er nicht fehlerfrei war.
Der Grand Prix in Spruce Meadows ist bekannt für seine richtig schweren Umläufe. Aber dass keines der Paare in den beiden Runde eine Doppelnullrunde schafft, das kommt auch nicht wirklich oft vor. Man müsste wohl lange in den Annalen suchen. In Kürze war es jedenfalls nicht auszumachen.
In Runde eins gab es noch elf Nuller, unter ihnen auch Daniel Deußer mit Otello de Guldenboom, Jörne Sprehe mit Hot Easy sowie Sophie Hinners mit My Prins.Doch dann ging in Runde zwei der besten zwölf Paare so richtig los mit den Fehlern. Der Umlauf war mit Höchstschwierigkeiten gespickt. Leider ereilte es mit den Abwürfen auch die deutschen Protagonisten. Sophie Hinners und My Prins belegten mit 13 Punkten am Ende den zehnten Platz. Bei Jörne Sprehe und ihrer Andiamo Z-Tochter gab es neun Punkte und Platz acht. Daniel Deußer kam mit seinem Tobago Z-Sohn mit acht Punkten ins Ziel, was den sechsten Rang bedeutete.
Ja, tatsächlich: Mit acht Punkten konnte man in Spruce Meadows noch Vierter werden, so wie Max Kühner mit Elektric Blue. Steve Guerdat verpasste das Stechen um den Sieg nur um eine Nuance. Mit fünf Punkten belegte er mit Venard de Cerisy den dritten Platz.
Um den Sieg stachen die beiden einzigen Paare mit einem Abwurf: der 50 Jahre alte Kyle King aus den USA mit seiner erst zehnjährigen Stute Kayenne Z von Kannan sowie der britische Olympiasieger Scott Brash mit seinem bewährten 16 Jahre alten Wallach Hello Jefferson. Während es Kings erstes Stechen im Großen Preis von Calgary war, kann Brash etwas ganz anderes für sich verbuchen: Er war vor zehn Jahren der bis heute einzige Reiter, der den Rolex Grand Slam of Showjumping gewonnen hat und somit auch in Spruce Meadows.
Als erster im Stechen spielte er seine ganze Erfahrung aus, war schnell und fehlerfrei. Doch King kämpfte, war sogar schneller als Brash, aber eine Planke fiel zu Boden. Damit hieß es Platz zwei für den Außenseiter, Sieg für Brash.
Der kann jetzt wieder auf einen Sieg im Grand Slam hoffen – oder sich erst einmal über das satte Preisgeld von 1,65 Millionen Dollar freuen.
Das komplette Ergebnis gibt es hier.