Spanische Hofreitschule: Geschäftsführer Alfred Hudler entlassen


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Symbolbild: Es gibt erneut Turbulenzen bei der Spanischen Hofreitschule. (© Adobe Stock)

Die traditionsreiche Spanische Hofreitschule in Wien steht erneut im Fokus: der Geschäftsführer Alfred Hudler muss gehen. Im Raum stehen Vorwürfe über eine verdeckte Finanzlücke.

Der Geschäftsführer der Spanischen Hofreitschule, Alfred Hudler, ist mit sofortiger Wirkung abberufen worden. Das gab das österreichische Landwirtschaftsministerium gestern Nachmittag bekannt. Der Aufsichtsrat der Spanischen Hofreitschule sei zu der Ansicht gekommen, den „bisherigen Geschäftsführer von seiner Funktion ‚zu entheben und zu entlassen‘.“

Dort heißt es: Der Aufsichtsrat der Spanischen Hofreitschule hat das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK) darüber informiert, dass er zur Ansicht gekommen ist, dass es erforderlich ist, den bisherigen Geschäftsführer von seiner Funktion „zu entheben und zu entlassen“. Der Grund: „gravierende andere Verfehlungen“, die im Zuge einer Prüfung bereits bekannter Verdachtsmomente hervorgebracht wurden.

Ermittlungen und interne Prüfung

Das Landwirtschaftsministerium hatte bereits im Juli dieses Jahres Strafanzeige gegen Hudler wegen Untreueverdachts erstattet. Anlass waren Unregelmäßigkeiten bei Spesen- und Reisekostenabrechnungen, die durch Hinweise von Whistleblowern bekannt geworden waren. Laut Medienberichten soll es dabei um einen möglichen Schaden von mehr als 15.000 Euro gehen. Hudler wies die Vorwürfe zurück. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Parallel beauftragte der Aufsichtsrat Wirtschaftsprüfer. Im Zuge dieser Prüfung wurden andere Probleme festgestellt, die nun zu Hudlers Entlassung führten. Weitere Details sind bisher nicht offiziell benannt oder bestätigt.

Zur interimistischen Geschäftsführerin wurde am Abend die Maria Patek, eine ehemalige Ministerin, beauftragt. Der Posten soll nun öffentlich ausgeschrieben werden.

Turbulente Amtszeit

Die Spanische Hofreitschule wurde 1565 gegründet und gehört mit seinen Lipizzanern zu den Wahrzeichen Wiens. Hunderttausende Menschen besuchen jedes Jahr die Vorführungen. Sie ist Eigentum des Bundes und fällt in den Zuständigkeitsbereich des Landwirtschaftsministeriums.

Alfred Hudler hatte die Leitung der Spanischen Hofreitschule im Dezember 2022 übernommen – eine Entscheidung, die bereits damals für Diskussionen sorgte. Kritiker bemängelten, dass er selbst kein Pferdemann sei. Hudler verwies dagegen auf seine Managementerfahrung und kündigte an, die traditionsreiche Institution wirtschaftlich stabilisieren zu wollen. Im Frühjahr 2023 kam es zudem zur Absetzung eines Oberbereiters, was die Spannungen innerhalb der Hofreitschule weiter verstärkte.

Herausforderungen der Hofreitschule

Wie viele Pferdebetriebe kämpft auch die Spanische Hofreitschule mit steigenden Kosten für Energie, Einstreu und Futter. Ziel war es, die Einnahmen nach der Pandemie wieder auf rund zwölf Millionen Euro jährlich zu steigern. Hudler kündigte dafür eine Reihe von Initiativen an, darunter Ausbildungsprogramme für Reiter und Pferde, eine Neuorganisation der Standorte Wien, Piber und Heldenberg sowie eine stärkere Markenpositionierung. Im Zentrum seiner Agenda stand nach eigenen Worten die klassische Dressurausbildung im Sinne des Tierwohls.

 

 


Sie ist mit Pferden groß geworden und verbrachte jede freie Minute im Stall, im Sattel oder auf der Weide. Während ihres Studiums entdeckte sie ihre zweite Leidenschaft: den Journalismus – in Praktika und unzähligen Stunden als „rasende Reporterin“ auf Sportplätzen bei Wind und Wetter. 20 Jahre lang begleitete sie journalistisch die Fachzeitschrift Reiter Revue International – erst als Volontärin, dann als Redakteurin, und zuletzt als Redaktionsleiterin print. Zwischendurch machte sie für drei Jahre selbstständig, um an ihren Studienort Münster zurückzukehren (das private Glück konnte nur dort warten) und sich beruflich breiter aufzustellen. Später schrieb sie ein Kindersachbuch – natürlich über Pferde – und engagiert sich seit Gründung der Bewegung #doitride, deren Talks sie bis heute regelmäßig moderiert. In ihrer Rolle bei Hooforia möchte sie den Pferdesport mit konstruktivem Journalismus begleiten – kritisch hinschauen, Lösungen aufzeigen, Zusammenhänge erklären und den Dialog fördern.

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