Gold und Silber in der Einzelwertung gab es in Strzegom für Hannah Busch und Pia Sophie Schreiber, die Teams gingen leer aus.
Es hatte nicht sollen sein für die beiden Mannschaften der Junioren und Jungen Reiter. Nach einer tollen Dressur, die beide auf Rang eins brachte, folgten Ausfälle im Gelände und im Springen ließ sich nach vorne nichts mehr machen. Umso mehr trösten jedoch zwei herausragende Einzelmedaillen über das Team-Resultat hinweg.
Denn es war ein Start-Ziel-Sieg für Hannah Busch und ihre 14 Jahre alte Hannoveraner Stute Crystal-Annabell, die schon im Vorjahr an gleicher Stelle bei den Junioren Doppelgold gewinnen konnten. Nach der Dressur gingen die beiden direkt in Führung. Im Gelände benötigten sie nur eine Sekunde mehr als erlaubt. Im Springen durfte eine Stange fallen, was auch passierte. Doch Busch behielt die Nerven und sicherte sich im ersten Jahr bei den Jungen Reitern gleich Gold.
„Ich kann es noch gar nicht fassen“, jubelte die Hessin. „Mein Pferd ist einfach großartig! Das war eine unglaubliche Leistung von ihr!“ Den Teamkollegen konnte Hannah Busch damit aber nicht mehr zu einer Medaille verhelfen. Nach der Dressur war das deutsche Quartett noch in Führung gelegen. Im Gelände fielen sie auf Platz vier zurück, nachdem Greta Laetizia Tidow und Checkpoint ausscheiden und sich Isabel Kristin Dalecki und Caruso H zwei Vorbeiläufer anrechnen lassen mussten. Gut lief es hingegen für Isabella von Roeder und ihren Bob. Sie musste nur wenige Zeitfehler hinnehmen und belegte dank ihres guten Dressurergebnisses vor dem Springen den aussichtsreichen Platz vier. Doch im Springen waren die Medaillenchancen dahin: Drei Springfehler sowie Zeitstrafpunkte reichten sie durch auf Platz 19. Zweitbeste Deutsche nach Hannah Busch war damit Einzelreiterin Paulina Borowitza, die mit ihrem Trakehner Königswinter auf Platz 15 ritt. Silber ging bei den Jungen Reitern an den Franzosen Valentin Quittet Eslan mit Casanova d´Ems vor Sophie Weening aus den Niederlanden mit Konan. In der Teamwertung lag Frankreich vor Irland und Großbritannien.
Silber bei den Junioren
In der Konkurrenz der Junioren war es ausgerechnet eine Einzelreiterin, die zu Silber stürmte. Die Deutsche Vizemeisterin Pia Sophie Schreiber war mit dem neunjährigen Carridam-Sohn Cliemann von Platz acht in der Dressur gestartet. Daraufhin blieben die beiden im Gelände fehlerfrei und rückten damit auf den Bronzerang. Im finalen Springen kam eine schnelle fehlerfreie Runde hinzu. Die Zeit war ausnahmsweise entscheidend, um sich noch vor dem Franzosen Matis Cogniet mit Vivendi Hero zu platzieren. Beide hatten nicht nur dasselbe Dressurergebnis, sondern auch die exakt selbe Zeit im Gelände gebraucht, und damit dieselbe Punktzahl – 29,4 Minuspunkte – auf dem Konto. In diesem sehr seltenen Fall kommt laut Regelwerk die schnellere Zeit im Parcours zum Tragen – und hier war Pia Sophie Schreiber diejenige mit entscheidenden Sekunden Vorsprung. Sie sicherte sich EM-Silber, Cogniet landete auf dem Bronzerang. Gold ging an die Britin Ella Howard mit Marchwood.
Bei den Teams siegte auch hier Frankreich, dieses Mal überraschend vor Belgien und Spanien. Im Gelände war es für die deutsche Mannschaft nach hinten gegangen. Die nach Dressur führende Anna Maria Triskatis mit Ida gab auf, Carl Voigt und Descansado sowie der Deutschen Meisterin Pita Schmid und Favorita V kassierten jeweils elf Strafpunkte für das Auslösen eines Sicherheitselements am vorletzten Hindernis. An Platz fünf änderte auch das finale Springen nichts mehr. Einzig Carl Voigt und Descansado gelang eine Nullrunde. Seinen beiden verbliebenen Teamkolleginnen Pia Schmid und Lena Jankord unterlief jeweils ein Abwurf.
Das komplette Ergebnis gibt es hier.