Die neuen Weltmeister der jungen Dressurpferde sind gekürt und sie vertreten die Verbände der Niederlande und Dänemark.
Die Würfel sind gefallen in Verden. Einige der Medaillengewinner sind Überraschungen, einige gingen als Favoriten ins Rennen und konnten die Vorschusslorbeeren einsammeln.
Proud James: Weltmeister der Fünfjährigen
Es kommt nicht allzu oft vor, dass eine Reiterin bei den Weltmeisterschaften gleich zwei Pferde zu Medaillen reitet. Doch der Dänin Mette Sejbjerg Jensen gelang genau dies. Kein Wunder also, dass sie sich erst einmal sammeln musste. „Ich bin unglaublich dankbar, dass ich zwei so qualitätvolle Pferde reiten darf. Wir haben uns sehr sorgfältig auf diese WM vorbereitet – und beides zusammen, die Qualität der Pferde und die Vorbereitung, macht es wirklich fast einfach, in die Medaillen zu reiten. Aber ich habe beide Pferde hier so genossen“, betonte sie. Mit dem Jameson-Sohn Proud James ritt die Dänin zum WM-Gold, mit dem Lord Europe-Sohn Leonardo zu WM-Bronze.
„Ich wollte einfach nur ein gutes Dressurpferd züchten“, erzählte die Proud James Züchterin Yolien van Massacker. „Ich habe den Vater Jameson gesehen und dachte, mit seiner Energie und Ausstrahlung würde er gut zu meiner Stute passen. Und ich glaube, Proud James hat das Beste von seiner Mutter von Johnson und seinem Vater.“
Über die Silbermedaille strahlte WM-Neuling Linda Weiß, deren Vitalis-Tochter Viva Diamond OLD Vize-Weltmeisterin wurde. „Sie hatte heute noch etwas mehr den ‚Go‘ eines Finales. Ich bin sehr stolz auf sie!“, betonte die Reiterin, deren Fans vor Ort ordentlich anfeuerten.
Red Viper: Zum zweiten Mal Weltmeister
Red Viper hatte es schon im vergangenen Jahr unter Bart Veeze geschafft, den Weltmeistertitel für sich zu verbuchen. Mittlerweile hat die bekannte niederländische Olympiareiterin Dinja van Liere in seinem Sattel Platz genommen und präsentierte den großen Sohn des Blue Hors Romanov siegessicher.
„Er ist unglaublich, er ist einfach in jeder Beziehung unglaublich!“, betonte die Niederländerin. „Es sind nicht nur seine großartigen Grundgangarten, seine Präsenz und wie er sich im Viereck präsentiert, sondern auch in der Box, beim Spazierengehen und im Umgang überhaupt – er ist das süßeste Pferd, das ich kenne. Er ist wirklich ein Weltmeister in jeder Beziehung.“
Die Silbermedaille ging an die dänische Stute Brandtbjergs Divya, vorgestellt von Anders Sjöbeck Hoeck. „Sie ist wirklich eine super Stute. Sie hat tolle Grundgangarten, lernt unheimlich einfach und hat keine Schwäche!“, erklärt der Reiter.
Direkt aus Verden kommt Greta Heemsoth, die den Hannoveraner-Hengst Endorphin FRH umjubelt zu Bronze ritt. Der Escolar-Sohn ist damit nicht nur das erste selbstgezogene Pferd von Ingo Pape, das bei einer WM der jungen Pferde am Start war – er hat auch direkt eine Medaille mit nach Hause gebracht. „In der ersten Prüfung war Endorphin noch etwas angespannt, aber heute hatte ich das Gefühl, er war super konzentriert und hat seinen Auftritt wirklich genossen“, schwärmte die Reiterin. Vom Vize-Bundeschampion 2024 zum Bronzesieger bei der WM 2025 zeigt er eine hervorragende Entwicklung.
Zum zweiten Mal Gold gür Red Viper.
09. August 2025
© www.sportfotos-lafrentz.de/Stefan Lafrentz (© S. Lafrentz)
Quinn G: Weltmeisterin x 3
Und dann darf man Quinn G nicht vergessen. Sie ist nun nicht nur mit dem Titel bei den Siebenjährigen dekoriert, sondern dreifache Goldgewinnerin der jungen Dressurpferde. Die Quaterhit-Tochter siegte mit ihrer Besitzerin Fiona Bigwood. „Ich habe nicht viel geschlafen letzte Nacht“, gab die Reiterin zu. „Ich war wirklich nervös. Sie gibt so viel und ich wollte einfach zeigen, was für ein tolles Pferd sie ist. Diese Stute hat so viel Energie und trotzdem: Man pariert zum Schritt durch, lässt den Zügel lang und sie geht direkt einen super Schritt durch den Körper. Sie hat einfach eine super Einstellung zum Leben! Sie ist keine typische Fuchsstute, sie ist eine tolle Fuchsstute.“
Züchterin Helene Geervliet war nahezu fassungslos: „Es ist fast zu viel, um es wirklich zu verstehen – zum dritten Mal Weltmeisterin!“
Nicht zuletzt Mut und Zufall sorgten für den heutigen Gewinner der Silbermedaille: Most wanted Nero rutschte mit Leonie Richter durch einen Ausfall ins WM-Feld. „Er hat jeden Tag mehr Selbstvertrauen bekommen und ist immer entspannter geworden. Das hat es mir heute wirklich leicht gemacht“, schwärmte Leonie Richter.
„Ich wusste, ich sitze auf einem super Pferd mit sehr viel Talent für den Grand Prix-Sport“, erklärte Charlotte Fry. Sie ritt Ilegro, einen Sohn des Inclusive, zu Bronze. „Ich war mir nicht sicher, ob diese WM etwas zu früh kommt. Aber er war sensationell.“
Alle Ergebnisse aus Verden zum Nachlesen gibt es hier.