Ganz hat es nicht zum Titel gereicht für den siebenjährigen Herald-Sohn Helios aus der Hannoveraner Zucht. Doch Silber ist aller Ehren wert.
Es war eine besondere Veranstaltung in Le Lion d´Angers in diesem Jahr, denn die Weltmeisterschaften der jungen Vielseitigkeitspferde feierten ihren 40. Geburtstag. Die Qualität war einmal mehr hoch, die Kurse waren insbesondere im Gelände anspruchsvoll. Und auch im Springen ging noch einmal einiges durcheinander.
Erfolgreichste Reiterin war mit Gold und Silber die Belgierin Lara de Liedekerke-Meier. Sie ritt bei den Siebenjährigen den Hannoveraner Herald-Sohn Helios zu Silber. Bei den Sechsjährigen war es Gold mit der in Belgien gezogene Stute Tara van Het Leliehof von Pegase van´t Ruytershof.
Im Springen kamen die beiden nur minimal über die erlaubte Zeit und siegten damit vor gleich drei irischen Pferden. Die Casallco-Tochter Rutland Flamenco mit dem Iren Ian Cassels gewann Silber. Bronze ging Tykillen Tango mit der US-Amerikanerin Hallie Coon im Sattel und Platz vier an Monbeg Condor mit dem Briten Max Warburton.
Platzierungen für deutsche Paare
Auf Platz fünf platzierte sich dann das beste Pferd aus deutscher Zucht, nämlich der Hannoveraner Eddy Ready von Ogano Sitte mit der niederländischen Reiterin Janneke Boonzaaijer im Sattel. Direkt dahinter platzierte sich der Holsteiner Buba d´Mues von Bubalu mit der Finnin Sanna Siltakorpi. Wiebke Jaspers und Chocorado von Conthargos aus der OS-Zucht kämpften sich mit einer Nullrunde im Springen als bestes deutsches Paar auf den achten Platz. Im vergangenen Jahr war er mit Ben Leuwer Vierter bei den Bundeschampionaten. Seit diesem Jahr ist Chocorado unter Wiebke Jaspers unterwegs und war gleich Premierensieger beim ersten Oldenburger Geländepferdechampionat.
„Das ist die Art von Emotion, die einen durch schwierige Zeiten, Verletzungen und Rückschläge hindurch trägt. Ich mag zwar im Rampenlicht stehen, aber dieser Sieg gehört dem gesamten Team. Ich bin unendlich dankbar für meine tollen Pferde!“, betonte Lara de Liedekerke-Meier.
Bei den siebenjährigen Vielseitigkeitspferden verpasste die deutsche Paarung Kai-Steffen Meier (Ehemann von Lara de Liedekerke-Meier) die Top Ten denkbar knapp. Mit der Hannoveraner Jaguar Mail-Tochter Jungle Drum ritt Meier auf den elften Platz. Als Führende nach Dressur und Geländeritt hatte es Lara de Liedekerke-Meier in der Hand, mit dem Hannoveraner Helios gleich die zweite Goldmedaille abzuräumen. Doch ein Abwurf sorgte dafür, dass der britische Mannschaftsolympiasieger und EM-Dritte Tom McEwen mit seinem Iren Brookfield Danny de Muze (von I´m Spcial de Muze) vorbeizog. Für Helios und den Hannoveraner Verband gab es damit Silber. Bronze ging an den KWPN-Wallach Noa W und noch einmal Ian Cassels aus Irland.
Hannover deutsche Nummer eins
„Die WM bietet die perfekten Voraussetzungen, um die besten Pferde für die Zukunft zu formen. Nicht alle Sieger werden später zu Stars. Die jetzige Legende Lordships Graffalo wurde beispielsweise nur Achter bei der WM. Aber mein Danny hat alle Qualitäten eines modernen Spitzenpferdes für Vielseitigkeitswettbewerbe. Ich glaube fest an sein Potenzial“, freute sich Sieger Tom McEwen.
Am Ende durfte sich der Hannoveraner Verband als Nummer eins unter den deutschen Zuchtverbänden hinsichtlich der Platzierung der angetretenen Pferde feiern lassen. Allerdings taten sich die Pferde aus deutscher Zucht in diesem Jahr angesichts der starken Konkurrenz insbesondere aus Irland etwas schwer.
Alle Ergebnisse von den Weltmeisterschaften gibt es hier.