Den Oldenburger Wallach Concord und seine Eigentümerin Brigitte Meyer kann nichts trennen. Früher war der Braune jedoch ein sehr schwieriges Pferd, das von seinen damaligen Besitzern schon fast abgeschrieben worden war. Inzwischen herrscht zwischen Brigitte und ihrem ehemaligen Springpferd volles Vertrauen in jeder Lebenslage.
Brigittes Herzenspferd Concord wurde am 9.2.1990 geboren und hat einen Oldenburger Brand. Er muss wohl als Fohlen schon einen Unfall gehabt haben, bei dem er das Sehvermögen seines linken Auges verloren hat. Trotzdem wurde er aufgrund seines immensen Springvermögens auf Turnieren bis S erfolgreich geritten. Sein Talent und sein Leistungswille waren leider nicht nur Segen, sondern auch Fluch, und so wurde er weiterverkauft, da sein Vertrauen in den Menschen verlorenging.
Als er 14 Jahre alt war, begann ich ihn als Reitbeteiligung mitzureiten, nachdem meine Stute eingeschläfert werden musste. Es war nicht Liebe auf den ersten Blick, da er als Headshaker zum Teil unberechenbar wurde, sobald zu viele Fliegen in der Luft unterwegs waren und nur noch ein heftiges Kopfnicken und Schütteln die Reaktion war, bis hin zur Totalverweigerung.
Wie ein Gazenetz mein Herzenspferd rettete
Auch Regen und Schnee brachten ihn in Not, beim Ausreiten „fehlte“ der vordere Teil des Pferdes, da er versuchte, die Nase zwischen den Vorderhufen zu schützen. Abhilfe und Rettung vorm Einschläfern brachte ein einfaches Gazenetz um seine Nüstern und sein Maul, mit einem erstaunlichen Effekt: Er war wieder reitbar! Als er 20 Jahre alt war, bekam ich ihn geschenkt, und wir sind nun seit 15 Jahren ein Team!
Ich freue mich jeden Tag über sein mittlerweile unerschütterliches Vertrauen, das er mir schenkt. Ich brauche ihn nie anzubinden. Er wartet an Ort und Stelle, bis ich wieder bei ihm bin, und folgt mir auch ohne Strick. Mit 28 ging er komplett in Rente, und heute genießt er sein Dasein in einer Offenbox. So kann er sich bei Regen oder anderen Störfaktoren zurückziehen. Sein Paddock grenzt jedoch an drei weitere Ausläufe, sodass er seine Sozialkontakte pflegen kann. Leider ist er aufgrund des blinden Auges nicht herdenkompatibel, aus Angst vor für ihn nicht vorhersehbaren Attacken anderer Tiere.
Im Alter bestens versorgt
Sicherlich hat er eine gute genetische Disposition (die Mutter hatte sehr viel Blut), aber er wird altersentsprechend mit allerlei Hilfe unterstützt: Er bekommt ein rentnergerechtes Training in Form von Gymnastizierung (die mithilfe eines Pferdetrainers auf ihn angepasst wurde), und er erhält mehrere Futtereinheiten pro Tag, da er nicht mehr so große Mengen verarbeiten kann.
Diese sind mit entsprechenden Kräutern und Zusätzen einer Tierheilpraktikerin angereichert, die immer wieder auf seine Bedürfnisse abgestimmte Empfehlungen gibt (unter anderem Weißdorn zur Stärkung des Herzens). Bei Bedarf wird er chiropraktisch behandelt. Ansonsten bekommt er nur eine Minimalgabe eines Schmerzmittels gegen Arthrose. Wälzen und Schlafen im Liegen sind dadurch noch an der Tagesordnung. Ab und an zeigt er auch durch Temperamentsausbrüche, dass er noch Lebensfreude hat!
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