Mein Herzenspferd Denira – Erinnerungen unserer Leserin Silke


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Denira war für ihre Besitzerin nicht nur als Zuchtstute besonders, sondern zeichnete sich vor allem durch ihren Charakter aus. (© Privat)

Silke Kuhlenkamp ist eine kleine Züchterin mit viel Herz. Am Nikolaustag vor fast 22 Jahren zog die Stute Denira bei ihr ein und wurde zu etwas ganz Besonderem. Noch nach so vielen Jahren hat sie nichts von ihrer besonderen Bedeutung für Silke Kuhlenkamp verloren.

Immer schon wollte ich eine Dunkelfuchsstute mit viermal weiß und einem Stern besitzen. Dann entdeckte ich eine Verkaufsanzeige in der Zeitschrift „St. GEORG“ von einer optisch tollen Stute: Denira. Nur mit der Abstammung war ich mir nicht so sicher, ob sie zu mir passen würde. Ich fragte also meinen Züchterlehrherrn um Rat: „Ist die Abstammung De Niro x World Cup I interessant?“ Seine Antwort war ein klares Ja, und so nahmen wir Kontakt mit dem Verkäufer auf. Das Ganze war im Sommer 2003. Zu dieser Zeit musste man sich noch ins Auto setzen, um ein Pferd wirklich anzuschauen, denn Smartphones, WhatsApp oder Videos gab es damals noch nicht.

Wir fuhren also nach Brackel in Niedersachsen, was für uns keine kurze Strecke war. Und da stand sie nun mit einer anderen Stute auf einer Weide und war kugelrund, obwohl sie nicht gedeckt war. Ich hatte eine kleine Flatterpeitsche mit und wollte sie mal traben sehen. Sie belehrte mich schnell eines Besseren und ließ mich traben. Ich war mir sicher – diese Stute möchte ich nicht haben. Obwohl der Züchter sie uns dann noch in allen Grundgangarten zeigte, war mein Interesse verschwunden, und wir fuhren nach Hause. Obwohl ich bereits mit dem Thema durch war, hat mein Züchterlehrherr in der hübschen Stute etwas Besonderes gesehen und ohne mein Wissen mit dem Verkäufer verhandelt.

Leichter als gedacht: Viele Fohlen für Denira und Silke

Ich erinnere mich noch genau an die Situation, die dann folgte. Ich war gerade dabei, die Boxen auszumisten, als mein Züchterherr zu mir kam: „Die Stute von De Niro ist verkauft!“ Wenig beeindruckt sagte ich: „Ist nicht schlimm, es sollte dann so sein.“ Nach einem kurzen, stillen Moment fügte er jedoch hinzu: „Du musst morgen das Geld für sie überweisen.“ Ich hielt es erst für einen Scherz, was sich als falsch herausstellte und mich dazu brachte, einfach und ohne viele weitere Überlegungen zu vertrauen und die Summe zu überweisen. Am Nikolaustag im Jahr 2003 haben wir sie dann abgeholt, und Denira zog in ihr künftiges Zuhause bei uns in Blindeborn ein.

Das Aufladen und die Fahrt gelangen problemlos. Wir haben sie daraufhin direkt in die Stutenherde integriert, und auch das war unproblematisch. Im Februar 2004 haben wir Denira dann das erste Mal von Sandro Hit besamen lassen, und sie war sofort tragend. 2005 hat sie uns dann ein Hengstfohlen von Sandro Hit geschenkt. Da es so gut gepasst hat, haben wir die Anpaarung wiederholt und 2006 ein Stutfohlen von Sandro Hit bekommen. 2007 dann ein Stutfohlen von Lanciano. 2008 hat sie ein Hengstfohlen von Lanciano bekommen, und ich hatte die Möglichkeit, auf dem tollen Grabbe Hof in Hövelhof ein Zuhause mit Pferdestall und Weiden mieten zu können.

Ein Teil von Herzenspferd Denira bleibt in ihren Kindern

Jetzt mussten wir auf Blindeborn entscheiden, wie wir die gemeinsamen Stuten „aufteilten“. Lucie von Lanciano gehörte mir zwar alleine, aber ich wollte gerne eine zweite Stute mitnehmen. Mein Züchterherr war der Meinung, ich sollte Denira mitnehmen, obwohl ich eigentlich lieber eine andere Stute genommen hätte. Der Umzug kam, und ehe ich mich versah, war diese einst bockige Dunkelfuchsstute mit meinem anderen Pferd zusammen an meinem Haus. Raus aus der Herde, und in dieser anderen Umgebung blühte sie regelrecht auf, ich erkannte sie kaum wieder. Ihre starke, aber freundliche Persönlichkeit war zum ersten Mal richtig sichtbar, und sie ging nicht mehr in der Masse unter. Es schien mir, als hätte sie mir diese Haltungsform und die Aufmerksamkeit, die ihr jetzt zuteil wurde, 2009 mit einem Stutfohlen von Soliman de Hus gedankt.

In den nächsten Jahren wurden noch einige Fohlen geboren, die alle wunderbare Abbilder von ihr und dem jeweiligen Hengst waren und mich sehr glücklich gemacht haben. Im Sommer 2021 wurde sie dann plötzlich aus meinem Leben gerissen, und obwohl wir alles versucht haben, mussten wir kapitulieren. Ich war bis zu ihrem letzten Atemzug bei ihr und kann einfach nur Danke sagen, dass ich die achtzehneinhalb Jahre ihres Lebens mit ihr zusammen verbringen durfte. So lange hat es noch niemand mit mir ausgehalten. Ich denke jeden Tag an Denira, und sie fehlt uns allen mit ihrer absoluten Persönlichkeit, die sie an alle ihre Kinder vererbt hat.

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