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Wenn Pferde schwitzen: 12 Fragen zum Schweiß beantwortet


Bild vergrößern Schweiß beim Pferd: Warum Pferde schwitzen und wie viel

Wenn ein Pferd schwitzt, kann das verschiedene Ursachen haben. Wir klären auf. (© Christiane Slawik)

Er ist ein lebenswichtiger Kühlmechanismus, biologisches Frühwarnsystem und manchmal ein Alarmsignal: der Schweiß des Pferdes. Wir folgen der heißen Spur und zeigen, was die heute über Pferdeschweiß weiß.

1. Wozu der Schweiß?

Schwitzen ist prinzipiell gesund. Pferde schwitzen zur Regulierung ihrer Körpertemperatur auf 37,2 bis 38,3 Grad Celsius. Das ist deshalb wichtig, weil die Körpertemperatur bei großen Anstrengungen auf über 41 Grad steigen kann. Schwitzt der Körper entsteht Verdunstungskälte, die den Körper abkühlt. Der Pferdeschweiß schützt also vor Überhitzung.

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2. Wann entsteht Schweiß?

Die Schweißproduktion wird hauptsächlich durch Adrenalin und Noradrenalin stimuliert – also nicht nur durch körperliche Belastung, sondern auch durch Stress. Auch klimatische Bedingungen können dem Körper einheizen.

3. Schwitzt jedes Pferd gleich?

Wie viel ein Pferd schwitzt ist individuell. Circa 400 bis 500 dieser Drüsen verteilen sich je nach Körperstelle auf einem Quadratzentimeter. Sie sitzen in der Lederhaut (Dermis), jener Hautschicht unter der Oberhaut. Je mehr Schweißdrüsen, desto mehr Schweiß. Aber auch das Temperament des Pferdes spielt eine Rolle: salopp gesagt, bringt eine coole Socke so schnell nichts ins Schwitzen.

4. Tritt der Schweiß am ganzen Körper auf?

Je nach dem. Einzelne verschwitzte Stelle geben einen Hinweis darauf, dass die Muskeln an dieser Stelle besonders beansprucht wurden. Ein Vielseitigkeitspferd, das gerade Hochleistung bringt, macht ein Ganzkörper-Workout. Entsprechend schwitzt dieses Pferd am ganzen Körper.

5. Warum schwitzen Pferde nach?

Nachschwitzen ist ein Zeichen, dass der Körper nach einer Anstrengung noch nicht ausreichend abgekühlt ist. Abspritzen mit kaltem Wasser hilft zwar, hat aber nicht denselben positiven Effekt für Muskeln, Sehnen und Gelenke wie die lange ruhige Bewegung nach der Arbeit. Übrigens schwitzen Pferde meist an den Stellen nach, die während der Arbeit trocken geblieben waren. Schließlich muss der Organismus auch diese herunterkühlen.

6. Was sagen Schweißflecken aus?

Es kommt drauf an, in welchem Zusammenhang sie auftreten und an welchen Stellen.

  • Halsunterseite: Die dortige Muskulatur ist für die Maultätigkeit verantwortlich und Schweiß an dieser Stelle bedeutet, dass das Pferd eifrig gekaut hat. Gut so!
  • Kopf: Dass Pferde bei Anstrengung am Kopf schwitzen, ist normal. Die Muskelstränge über der Stirn und teils hinter der Ohren sind in Bewegung, wenn das Pferd kaut. Ist das Pferd aber an diesen Stellen schweißnass, ohne sich angestrengt zu haben, deutet dies auf psychische Anspannung hin, verursacht durch Aufregung, Angst oder Schmerz.
  • Sattel- und Gurtlage: Zusätzliche Wärme entsteht hier durch Sattel, Satteldecke und Gurt auch bei weniger großen Anstrengungen.
  • Flanken: Ihr Pferd hat seine schräge Bauchmuskulatur angestrengt. Die braucht es, um den Rücken aufwölben zu können. Ein schönes Kompliment für Ihr Training.
  • Hinterhand: Sobald das Pferd vermehrt die Hinterhand einsetzt, ist Schweiß an der langen Sitzbeinmuskulatur und den sogenannten Hosen ein gutes Zeichen. Der Schaum an den Hinterbein-Innenseiten entsteht übrigens durch Reibung.

7. Können Pferde wund werden durchs Schwitzen?

Nicht, wenn man den Schweiß nach dem Reiten sorgfältig mit Wasser abwäscht oder ausbürstet. Im Schweiß sind Salzkristalle enthalten, die scheuern und auch sonst reizend wirken können.

8. Ist Schwitzen ein Zeichen mangelnder Kondition?

Das kann sein. Aber andere Parameter sind entscheidender – etwa die Anzahl der Schweißdrüsen oder das Arbeitspensum.

9. Ist Angstschweiß kalt?

Nicht der Schweiß, sondern der Körper darunter ist kalt. Wenn ein Pferd vor Anstrengung schwitzt, dann um sich abzukühlen, weil es vorher erhitzt war. Beim Schwitzen vor Aufregung hat der Organismus keine Muskelarbeit geleistet. Es ist die psychische Anspannung, die das Pferd ins Schwitzen bringt. Verantwortlich dafür ist der Sympatikus, der die Schweißdrüsen aktiviert, wenn Gefahr droht.

10. Warum schäumt Pferdeschweiß?

Pferdeschweiß enthält große Mengen Eiweiß, insbesondere das Schaumbildner-Protein Latherin. Er schäumt bei Reibung, beispielsweise an den Hinterbein-Innenseiten, oder dort, wo die Zügel liegen.

11. Wieviel Schweiß verliert ein Pferd?

Pferde können bis zu 10 bis 15 Liter Schweiß pro Stunde verlieren. Unter Extrembedingungen (z. B. Vielseitigkeit oder Distanzritte) steigt dieser Wert auf über 20 Liter.

12. Verliert das Pferd durch Schwitzen Elektrolyte?

Beim Schwitzen verliert das Pferd größere Mengen an Elektrolyten wie Natrium, Chlorid, Kalium, Kalzium oder Magnesium. Pferden sollte deshalb immer ein Salzleckstein zur Verfügung stehen, um den Mineralhaushalt im Gleichgewicht zu halten.

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