Anlässlich des Deutschen Spring- und Dressur-Derbys in Hamburg wurde dem engagierten Pferderetter Lutz Hauch der wehorse Courage Award verliehen. Mit dem Award werden Menschen aus dem Pferdesport geehrt, die sich mit Zivilcourage und außerordentlichem persönlichen Engagement für Pferde einsetzen. Wir haben bei Lutz Hauch nachgefragt, was ihn bewegt, vor welchen Herausforderungen er täglich steht und was die Auszeichnung ihm bedeutet.
Herr Hauch, was hat Sie ursprünglich zu Ihrer Tätigkeit inspiriert?
Parallel zu meiner Tätigkeit als Berufsfeuerwehrmann habe ich viele Jahre Pferde mit Verhaltensauffälligkeiten trainiert. Zufällig bin ich, auf die in Großbritannien entwickelten und weltweit als Standard für technische Großtierrettungen anerkannten Verfahren und Werkzeuge aufmerksam geworden. Ich habe mich in Österreich ausbilden lassen. 2016 habe ich begonnen Feuerwehren anzusprechen – Bundes-, Landes- und Kreisverbände ebenso wie einzelne Ortsfeuerwehren, um die Verantwortlichen auf das sicherheits- und tierschutzrelevante Thema aufmerksam zu machen.
Nach nahezu 10 Jahren echter Pionierarbeit – zwischenzeitlich unterstützt durch drei autorisierte Trainer in meinem Team – kann ich sagen, dass es uns gelungen ist, für das Thema zu sensibilisieren. Bis heute haben rund 4.000 Einsatzkräfte in Deutschland ein Training der technischen Großtierrettung absolviert.
Welche Herausforderungen begegnen Ihnen in Ihrer Arbeit aktuell am häufigsten und wie gehen Sie damit um?
Die Feuerwehren haben bereits ohne die Großtierrettung eine Vielzahl an Ausbildungsthemen, die sie sehr fordern. Das ist sicher einer der Gründe, weshalb wir nicht bei jedem Verantwortlichen offene Türen einlaufen und hören bisweilen Argumente wie „Brauchen wir nicht, wir haben keinen Zoo.“ Wir lassen solche Bewertungen der Notwendigkeit einer Ausbildung für sichere und tierschonende Großtierrettungseinsätze stehen. Das Bewusstsein ist flächendeckend geweckt und wird – spätestens wenn die Einsatzkräfte bei einem Großtierrettungseinsatz mehr oder weniger hilflos improvisieren müssen und dabei ihre Gesundheit und die des Tieres aufs Spiel setzen – sich irgendwann durchsetzen.
Was bedeutet diese Auszeichnung für Sie persönlich?
Für mich ist die Auszeichnung eine Ehre und Anerkennung nicht nur meiner, sondern der Arbeit des gesamten Teams.
Wofür möchten Sie das Preisgeld konkret einsetzen, und was erhoffen Sie sich davon?
Dazu führen wir aktuell noch Gespräche. Wir planen das Preisgeld hälftig an zwei Tierschutzorganisationen zu geben. Sobald die Namen feststehen, werden wir diese natürlich zuerst persönlich benachrichtigen und anschließend auch auf unseren Social Media-Kanälen berichten.