Mit beeindruckender Präzision sicherte sich der australische Weltmeister Boyd Exell den Sieg in der Dressurprüfung der Vierspänner beim CHIO Aachen. Während Australien die Teamwertung anführt, überzeugte das deutsche Team mit solider Leistung und liegt derzeit auf Rang zwei.
25 Gespanne stellten sich den Urteilen der fünf Richter am ersten Tag der Fahrwettbewerbe in Aachen. Sie vergaben Wertnoten für 22 Lektionen plus zwei Fußnoten, letztere für den Fahrstil und das Herausgebrachtsein des Gespannes.Die Summe der Wertnoten wird von dem Optimum angezogen, die verbleibenden Minuspunkte bilden das erste Ergebnis für die erste Teilprüfung der kombinierten Prüfung, die Dressur.
Boyd Exell – Präzision zahlt sich aus
Der Sieger hieß (mal wieder) Boyd Exell. Mit 31,73 Minuspunkten setzte sich der australische Weltmeister auch in diesem Jahr an die Spitze. Er überzeugte wie gewohnt durch überaus präzise gefahrene Hufschlagfiguren und besonders gut gefahrene Übergänge. Und seine vier Gelderländer Rappen können richtig schreiten! Eine Qualität, die bei dieser Rasse nicht so häufig anzutreffen ist.
Mit 32,73 platzierte sich der US-Amerikaner Chester Weber an zweiter Stelle, auch er keine Überraschung mit der korrekten Vorstellung seines Gespanns. Mit Anna Mareike Meier folgte eine der wenigen Frauen im Vierspännerfahren auf Platz drei (40,45 Pkt.). Die Holsteinerin hat sich in den letzten Jahren permanent besonders auf dem Dressurprüfung verbessert und macht inzwischen den Männern das Siegen gerade in dieser Disziplin richtig schwer.
Eine Glanzleistung gelang dem Schweden Fredrik Persson, 41,12 Minuspunkte waren ein tolles Ergebnis für seine Fahrt, er rangierte auf Platz vier. Ihm dicht auf den Fersen war Anna Sandmann aus Lähden, die zweite deutsche Fahrerin, die in Aachen zum ersten Mal in der Mannschaft war. 41,45 Punkte für ihre engagierte Vorstellung mit hochmotivierten Pferden. Das war wichtig für die Teamwertung.
Genau so wichtig wie das gute Abschneiden des zweiten deutschen Mannschaftsfahrers Georg von Stein, er schloss mit 46,18 Minuspunkten auf dem sechsten Platz ab.
Tor van den Berge ist bei Boyd Exell stationiert, er fährt wie der amtierende Weltmeister für Australien. Mit seinen 49,24 Minuspunkten trug er wesentlich zur Führungsposition des australischen Teams in der kombinierten Prüfung bei.
Überraschend war das diesjährige schwache Abschneiden der Niederländer, die schon so häufig in Aachen dominiert haben. In diesem Jahr landete ihr bester Fahrer auf dem zehnten Platz, 50,04 Punkte für Bram Chardon waren eine Enttäuschung. Noch schlechter lief es für seinen Vater Ijsbrand Chardon, der sich mit 52,64 Minuspunkten auf dem elften Rang wiederfand.
Gute Aussichten aufs Gelände
In der Teamwertung führt Australien mit 80,97 Minuspunkten, allerdings besteht ihre Mannschaft nur aus zwei Fahrern, hat also kein Streichergebnis. Da ist das deutsche Team, das mit 87,37 Minuspunkten auf dem zweiten Rang liegt, absolut im Vorteil, zumal Bundestrainer Karl Heinz Geiger mit Georg von Stein und Michael Brauchle, dem dritten deutschen Mannschaftsfahrer, zwei starke Geländefahrer ins Rennen schicken kann. Und der Vorsprung vor den an dritter Stelle rangierenden Belgiern (96,29 P.) ist zwar nicht üppig, aber klar.