Sechs Hengste im Alter von vier Jahren präsentierten sich im Finale in der Reitpferdeprüfung. Auch das Publikum zeigte großes Interesse. Nach der Vorstellung unter den eigentlichen Reitern erfolgte der Fremdreitertest. Doch bei Bekanntgabe des neuen Bundeschampions war der Unmut zu spüren.
Die Bundeschampionate 2025 brachten Esquire den Titel, doch zu Beginn schien Benjamin Franklin die Nase vorn zu haben. Benjamin Franklin, vorgestellt von Janina Tietze, legte als erster Starter in dieser Prüfung mehr als gut vor. Mit einer Traumnote von 10 im Schritt und einer 9,5 für den Trab sowie die Durchlässigkeit weckt dieser Hengst von Bon Vivaldi NRW aus einer Royal Blend-Mutter große Hoffnungen auf eine sportliche Zukunft. 9,20 schließlich das Endergebnis für den Braunen, gezogen von Wilhelm Kamps und im Besitz des Landgestüts Celle. Doch dann ein Raunen im Publikum, als die Wertnoten für Esquire in der zweiten Abteilung bekannt gegeben wurden. Mit einer Endnote von 9,3 setzte er sich an die Spitze, gut vorgestellt von Eva Möller. Sie konnte mit ihm bisher ausschließlich Siege in Reitpferdeprüfungen feiern. Im Viereck zeigte sich der Oldenburger Hengst von Escolar aus einer Fürst Heinrich-Mutter sympathisch, gelassen und zugleich mit Esprit. Eine energische Galoppade mit klarer Bergauftendenz, Dynamik und Ergiebigkeit in den Verstärkungen. Im Schritt klar schreitend und losgelassen. Auch seiner Fremdreiterin konnte er sofort ein gutes Gefühl geben, was die Richter lobten. Das war keine andere als Claire-Louise Averkorn. Esquire zeigte sich auch unter ihr jederzeit konzentriert, sicher und mit einer positiven Einstellung. Anschließend präsentierte der gut konstruierte Hengst seinen harmonischen Körperbau bei der Exterieurbeurteilung und wurde auch hier entsprechend bewertet.
Louis Löwenherz von Bellin auf Platz drei
Das Publikum schien allerdings Benjamin Franklin als neuen Bundeschampion zu sehen, der sich in der Trabarbeit mit viel Fleiß präsentierte. Doch am Ergebnis war nichts zu rütteln. Dass auch die Bewertung durch Fremdreiter einfließen und dass die Hengste sich überhaupt diesem Test nach der eigentlichen Prüfung unterziehen müssen, wird immer wieder kritisiert. Für dreijährige Hengste wurde er bereits abgeschafft, für vierjährige bleibt er bisher bestehen. Er soll die Rittigkeit der Pferde beurteilen und fließt in die Bewertung ein. Auf Platz drei mit einer Endnote von 8,6 platzierte Leonie Richter den Hannoveraner Hengst Louis Löwenherz von Bellin. Der Rappe stammt ab von Lord Europe aus einer Don Index-Mutter, gezogen von Kerstin Kleiber. Er ist im Besitz der MJS Gestüt von Bellin GmbH & Co.KG. Vor allem im Trab und in der Durchlässigkeit erreichte er am heutigen Samstag im Finale Noten von 9 beziehungsweise 9,5. Auch er war bereits hocherfolgreich in Reitpferdeprüfungen.