Die „Krajewski-Festspiele“ bei den diesjährigen Bundeschampionaten gehen weiter. Auch beim großen Finale der sechsjährigen Vielseitigkeitspferde war die Olympiasiegerin mit ihren Pferden nicht zu stoppen und sicherte sich sowohl den Titel – mit Ajana – als auch die Silbermedaille mit Diaconthierra. Zudem gab es Rang vier mit Hickstead Light. Den totalen Triumph konnte nur Daroca De Rioja unter Libussa Lübbeke auf Rang drei verhindern.
Bundeschampionate 2025: Ajana führt die Hierarchie im Ausbildungsstall von Julia Krajewski künftig an. Zumindest bei den Youngstern. Die als Deutsches Sportpferd eingetragene dunkelbraune Karajan – C-Trenton-Tochter siegte bei Bundeschampionat der sechsjährigen Vielseitigkeitspferde und überzeugte auf ganzer Linie. Zweimal 8,5 lautete das Ergebnis aus dem anderthalbfach zählenden Springen und der Dressur.
Somit hatte die nun frischbackene Titelträgerin, die dem Gestüt Fohlenhof gehört und von Eckhard Kögler gezüchtet wurde, eine perfekte Basis für den finalen Cross. Hier vergaben die Richter neben viel Lob für die Rittigkeit und den Ausbildungsstand die 9,1, so dass am Ende 39 Punkte zusammen kamen. Mehr als bei allen anderen.
Diacontinus und die Springgene
Ihr am nächsten kam mit insgesamt 38 Zählern das Deutsche Sportpferd Diaconthierra, eine Diacontinus – Heraldicus -Tochter. Züchterin und Besitzerin ist Alexandra Eitenmüller. Angetan zeigte sich das Richtertrio insbesondere von der Motivation und dem Ehrgeiz der Schimmelstute mit patenter und energischer Galoppade, die eine 8,0 aus der Dressur und eine 8,4 aus dem Springen mit in den allesentscheidenden Cross gebracht hatte.
Bestes Springblut führt auch die Bronzemedaillistin Daroca De Rioja. Die Hannoversche Stute zeigte unter ihrer Besitzerin Libussa Lübbeke zunächst ein solide Leistungen in Springen (7,7) und Dressur (7,7). Auf der doppelt bewerteten Geländestrecke gab die dunkelbraune Diacontinus-Con Sherry-Tochter aus der Zucht von Georg Ludzuweit dann nochmal alles und glänzte mit einer 9,2 als bester Bewertung aller Ritte im Cross im Rahmen der diesjährigen Geländepferdeprüfungen.
Verständnis für die Pferde
Ergebnis insgesamt: 37,65. Das bedeutete für sie – wie schon im Vorjahr bei den fünfjährigen Vielseitigkeitspferden – Platz drei. Für den Hengst Diacontinus bedeutet das, dass er wie schon in den Vorjahren zum prägenden Vererber in der Vielseitigkeit gehört, der hier für außerordentliches Springvermögen sorgt.
Ein Wechselbad der Gefühle erlebte Ben Leuwer im Sattel des Bundeschampions 2024 der fünfjährigen Vielseitigkeitspferde. Drei wirklich ärgerliche „Netzroller“ drückten Stimmung und Wertnote (5,3) im Springen. Dann folgten im Viereck (8,6) sowie im Gelände (9,0) Top-Leistungen. Für ganz vorne reichte das für den Cascadello I-Contender- Sohn, (Züchter: Reimer Detlef Hennigs, Besitzer Bernd Heicke) allerdings nicht mehr.
Julia Krajewski überzeugt: Bundeschampionate 2025
Den finalen Cross sowie die gesamte Bundeschampionats-Woche in Warendorf stuft Peter Thomsen, Bundestrainer der Vielseitigkeit,übrigens als wirklich anstrengend für die jungen Eventer ein: „Viele Pferde – egal ob fünf- oder schon sechsjährig – schlafen hier schlecht und haben doch auch noch mit ihren Nerven zu tun.“
Somit hat der Bundestrainer viel Verständnis, wenn es mal nicht ganz so glanzvoll läuft. Auch die Länge beispielsweise der finalen Geländepferdeprüfung sei schon sehr herausfordernd. „Das ist Kräfte zehrend. Da sind Bundeschamponatserfahrene Reiter einfach im Vorteil, denn Sie können die Pferde nicht nur perfekt präsentieren sondern sie in Bezug auf die besonderen Anforderungen an die Warendorfer Woche managen.“
Julia Krajewski im Fokus der Bundeschampionate 2025
Insgesamt ist Thomsen mit den sechsjährigen Vielseitigkeitspferden absolut zufrieden und sieht ihre Entwicklung auf dem richtigen Weg. Auch weil – anders als in den Vorjahren – viele Finalisten des letzten Jahres erneut ihren Weg nach Warendorf zum Bundeschampionat gefunden haben. „Wir konnten gute Pferd-Reiter-Paarungen in Deutschland zusammenhalten. Das freut mich und lässt mich positiv in die Zukunft schauen.“, so der Bundestrainer.
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Von Jessica Kaup