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CHIO Aachen: Boom, Boom, Verboomen


Bild vergrößern Frischer Wind aus Belgien: Justin Verboomen und Zonik Plus (hier im Grand Prix).

Frischer Wind aus Belgien: Justin Verboomen und Zonik Plus (hier im Grand Prix). (© Stefan Lafrentz)

Justin Verboomen hat für eine faustdicke Überraschung gesorgt: Im Grand Prix Special der Fünf-Sterne-Tour verwies er Isabell Werth auf den zweiten Rang. Becky Moody komplettierte das Podium.

Als Justin Verboomen am Donnerstag nach seinem zweiten Platz im Grand Prix gefragt wurde, ob er sich das hätte vorstellen können, sagte er: „Ja.“ Kurz und knapp und alles andere als überheblich. Das würde auch nicht zu seiner stillen, schüchternen Art passen, die er hier in den Pressekonferenzen während des CHIO Aachen an den Tag legt. Nein, diese Antwort kam schlicht aus seiner tiefen Überzeugung ob seines Sportspartners Zonik Plus. Und nun die Steigerung: der Sieg im Grand Prix Special mit persönlicher Bestleistung von 80,745 Prozent vor Isabell Werth mit Wendy de Fontaine (80,106) und Becky Moody mit Jagerbomb (78,404).

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Lusitano-Liebe und ein Schatz aus Portugal

Verboomen und sein neunjähriger Hannoveraner Hengst von Zonik–Hohenstein sind ganz sicher die Shootingstars des diesjährigen CHIO Aachen. Viele hätten sicherlich nicht auf ihn als Sieger gesetzt. Kein Wunder, sind die beiden doch bisher noch nicht allzu oft in Erscheinung getreten. Der 38-jährige Belgier hat den bildschönen Rappen zweijährig entdeckt. Nicht in Deutschland, nicht in den Niederlanden, nicht in seinem Heimatland – sondern in Portugal. Damals ritt Verboomen vornehmlich Lusitanos, und er war auf der Suche nach einem Warmblüter, der Eigenschaften eines Lusitanos mitbringt. Zonik blieb zunächst noch in Portugal, zur Ausbildung holte Verboomen ihn dann zu sich nach Nivelles.

Fünf- und sechsjährig gewann er die belgischen Nachwuchspferde-Meisterschaften, landete als Sechsjähriger bei der WM der jungen Dressurpferde auf Platz sechs, trat aber ansonsten nicht in Erscheinung. Sein Reiter bildete den Rappen zu Hause weiter aus, kam zwischenzeitlich zu der Erkenntnis, dass sein junges Talent an seinen Hufen kein Eisen behält, und ließ diese irgendwann komplett weg. Vermutlich ist Zonik Plus das erste Pferd, das barhuf den Grand Prix Special der Fünf-Sterne-Tour gewonnen hat. Zudem war es gerade mal der zweite Special für dieses Pferd. Morgen wird er seine fünfte Kür bestreiten – und die Musik-Zusammenstellung erstmals hören.

Noch fließender und mit mehr Ruhe in den Lektionen wünscht sich Verboomen seinen Hengst, der gerade erst am Anfang seiner Karriere steht. Woran er das festmache? „Schwer zu sagen, aber wenn es so weit ist, werdet ihr es an meinem Gesicht sehen.“ Dann wird er strahlen – und sich weiterhin still und leise freuen.

Werth, Wendy und die gewisse Würze

Für Isabell Werth waren Justin Verboomen und Zonik Plus übrigens nicht die größte Überraschung. Ihr sei das Paar bereits auf dem Turnier in Lier aufgefallen. Sie selbst zeigte sich zufrieden mit ihrer Sezuan-Tochter, die im Viereck sehr „on fire“ wirkte. Wieder einmal war es ein Fehler in den Einerwechseln, der die Rheinbergerin den Sieg kostete. „Eigentlich wollte ich diese Serie brechen, aber das hat nicht geklappt.“ Die beiden waren in diesem Jahr auf lediglich einem Turnier – in Balve bei den Deutschen Meisterschaften. Da fehle der Stute ein Turnier. Die heutige Platzierung ist für eine Isabell Werth bekanntlich nur ein weiterer Motivations-Push. „Es war heute schon großartiger Sport. Eine sehr spannende Entscheidung, und das gibt dem Ganzen die Würze.“

Dazu gehöre auch, dass neue Gesichter aus unterschiedlichen Nationen auf dem Podium standen. Und dazu gehörte die drittplatzierte Britin Becky Moody. Mit ihrem KWPN-Wallach Jagerbomb ist sie ein Abbild innerer Ruhe – und das spiegelte sich auch in der Prüfung wider. Da brillierten sie durch Unaufgeregtheit und Gleichmaß und durch eine fein einwirkende und leicht sitzende Reiterin. Auch das kann „spektakulär“ sein.

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Ergebnisse

 


Sie ist mit Pferden groß geworden und verbrachte jede freie Minute im Stall, im Sattel oder auf der Weide. Während ihres Studiums entdeckte sie ihre zweite Leidenschaft: den Journalismus – in Praktika und unzähligen Stunden als „rasende Reporterin“ auf Sportplätzen bei Wind und Wetter. 20 Jahre lang begleitete sie journalistisch die Fachzeitschrift Reiter Revue International – erst als Volontärin, dann als Redakteurin, und zuletzt als Redaktionsleiterin print. Zwischendurch machte sie für drei Jahre selbstständig, um an ihren Studienort Münster zurückzukehren (das private Glück konnte nur dort warten) und sich beruflich breiter aufzustellen. Später schrieb sie ein Kindersachbuch – natürlich über Pferde – und engagiert sich seit Gründung der Bewegung #doitride, deren Talks sie bis heute regelmäßig moderiert. Als Chefredakteurin von Hooforia möchte sie den Pferdesport mit konstruktivem Journalismus begleiten: kritisch hinsehen, Lösungen beleuchten, Kontext liefern – und den Dialog fördern.

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