Der Australier Boyd Exell war auch heute in der „Jagd um Punkte“ mit seinem Gespann das Maß der Dinge. Anna Sandmann kam in die Top-Fünf.
Am Freitag steht für die Gespannfahrer in der Aachener Soers eine besondere Prüfung an, außerhalb der kombinierten Wertung. Bei der „Jagd um Punkte“ geht es um ein Kegelfahren der besonderen Art: Hier durchfahren die Gespanne keinen vorgegebenen Parcours, sondern können den Weg durch die aufgebauten Tore selbst wählen. Dafür haben sie drei Minuten Zeit. Für jedes fehlerfrei durchfahrene Hindernis gibt es Punkte, je nach Schwierigkeit zwischen zehn und zweihundert. Am Ende siegt das Gespann mit der höchsten Punktzahl, bei gleicher Punktzahl entscheidet die gebrauchte Zeit.
Eine Prüfung, die die Fahrer gern annehmen, gibt es doch ein für diese Disziplin üppiges Preisgeld, der Sieger erhält 2.000 Euro. Darüber hinaus kann man im Kegelparcours schon einmal Erfahrungen sammeln für das am Sonntag stattfindende Kegelfahren, der abschließenden Prüfung in der kombinierten Wertung.
„Eine Demonstration guten Fahrens“
Nicht nur im Dressurviereck ist der Australier Boyd Exell in Aachen Wiederholungstäter, auch bei der „Jagd um Punkte“ wiederholte der Weltmeister seinen Vorjahressieg. 1.910 Punkte standen auf der Anzeigetafel, als seine vier Gelderländer Rappen über die Ziellinie galoppierten. Nach einer Fahrt, die gar nicht spektakulär schnell aussah, weil Celviro, Checkmate, Hero und Mister Bono van`t Hooge so gehorsam und geschmeidig auf die Hilfen ihres Chefs reagierten, dass die ganze Vorstellung mühelos und einfach wirkte. „Eine Demonstration guten Fahrens“ kommentierte Michael Freund die Vorstellung. Freund hat in Aachen häufig selbst als Sieger auf dem Treppchen gestanden hat.
Auf den zweiten Platz fuhr Glenn Geerts aus Belgien (1.810 Punkte). De Solist, Erdball, Gigolo M und Lucky Boy D van Altrido heißen seine ehrgeizigen Gelderländer Füchse, die er risikofreudig durch den Parcours steuerte.
Der Ungar Péter Juhász auf Platz drei war eine Überraschung für die Fahrsportfans. Mit 1.790 Punkten hatte er als vierter Starter lange das Feld angeführt, bis Glenn Geerts auf Sartplatz 17 ihn überrundete. Als Newcomer in Aachen war Juhász damit in aller Munde.
Eine Superrunde legte auch Anna Sandmann hin, sie sammelte 1.760 Punkte und belegte damit den fünften Platz. Ihre couragierte Fahrt macht zuversichtlich für den morgen stattfindenden Aachener Marathon und das Kegelfahren am Sonntag.
Georg von Stein war der zweite deutsche Fahrer auf der Ehrenrunde. Er wurde trotz eines Abwurfs eines Balls an einem mit 80 Punkten zählenden Hindernis mit 1.690 Punkten noch Achter.