„Special ist special“, war das Fazit von Isabell Werth nach dem Sieg mit Special Blend im Grand Prix Special der Fünf-Sterne-Tour im Rahmen des Deutschen Spring- und Dressur-Derbys. Ingrid Klimke hatte das Nachsehen – ein dringendes Bedürfnis ihres Vayron kostete teure Punkte.
Haderte Isabell Werth am Donnerstag noch mit ihrem Ritt im Grand Prix der Fünf-Sterne-Dressur-Tour in Hamburg, war sie heute höchst zufrieden. Und sie schwärmte in den höchsten Tönen von Special Blend: „Ich bin sehr stolz auf ihn. Special ist heute seinen dritten Special gegangen. Und Special ist special!“
Für den zehnjährigen Sezuan-Blue-Hors-Hotline-Sohn im Besitz von Helgstrand Dressage war es das dritte internationale Turnier, der dritte Grand Prix Special. Er habe über die Turniere in Hagen und Lier hinweg einen Riesenschritt gemacht. Und überhaupt sei der 1,76 Meter große, aber kompakte Rappe „eines der unkompliziertesten Pferde, die ich bislang hatte“. Schlichen sich im Grand Prix in der Galopp-Tour noch Fehler ein, gelang den beiden heute eine fehlerfreie Runde, die mit 74,702 Prozent bewertet wurde. „Und das in diesem Stadion, wo die Zuschauer fast schon mit auf dem Pferd sitzen. Ich glaube, das hat viel Potenzial.“
Klimke und die Äppel-Frage
Wieviel Potenzial in ihrem Hünen Vayron steckt, weiß auch Ingrid Klimke – und das sahen auch die Richter. In der Trabtour zeigte das Live-Scoring noch um die 80 Prozent an, doch dann bahnte sich ein dringendes Bedürfnis seinen Weg beim westfälisch gezogenen Vitalis-Nachkommen: Er musste äppeln. Und das zum Einstieg in die Piaffe.
„Als ich ihn zum versammelten Schritt aufgenommen habe, dachte ich schon: ‚Jetzt äppelt er. Jetzt äppel doch.‘ Genau als ich anpiaffieren wollte, hat er dann geäppelt. Meine Piaffe fand so leider erst kurz vor dem Hufschlag statt“, nahm es die Reitmeisterin mit Humor. „Ich habe sogar schon überlegt, ob ich nicht eine Volte reite und ein Verreiten riskiere, um nochmal neu anzusetzen.“
„Das wäre noch teurer geworden“, meinte Isabell Werth.
Auf Platz drei landete Fabienne Müller-Lütkemeier mit ihrer 14-jährigen Valencia As – wie Vayron von Vitalis und wie Special Blend aus einer Blue-Hors-Hotline-Mutter abstammend. 71,277 Prozent ihr Ergebnis heute.
„Maximaler Dressurboden“
Pickepackevoll waren die Tribünen während des Grand Prix Special – „die Stimmung war toll und das ist der beste Boden, den ich seit Jahren gehabt habe. Es ist wirklich ein maximaler Dressurboden. Ich glaube, dass Matthias (Rath) hier in Hamburg auf einem sehr guten Weg ist und dass das Turnier wirklich Potenzial hat, die Dressur noch weiter auszubauen“, befand Isabell Werth. Lob also an Turnierchef Matthias Rath, der erstmals das Derby veranstaltet und erstmals im Jenischpark eine Fünf-Sterne-Tour organisiert hat. Die Dressur wolle er in den nächsten Jahren gerne noch weiter ausbauen.