Pferde machen uns zu besseren Menschen. In dieser Ausgabe berichtet Luca Sieber von ihrem Herzenspferd Filou. Fast hätte ein schwerer Sturz die beiden getrennt.
Vor sechs Jahren habe ich mein heutiges Herzenspferd Filou aus einem Dressurstall gekauft. Schon damals hieß es, er sei ein sensibles Pferd, das nicht für den großen Sport geeignet sei. Und ja, er war und ist nicht einfach. Er hat viel erlebt – leider nicht nur Gutes. Angst vor Gerten, panisches Davonstürmen, sobald jemand geschnalzt hat – all diese Ängste trug er mit sich. Doch wir haben sie gemeinsam überwunden.
Trotz Sturz zusammen: Luca und ihr Herzenspferd Filou
Vor drei Jahren erlitt ich einen schweren Sturz von ihm. Das Vertrauen, das wir uns mühsam aufgebaut hatten, schien zerbrochen zu sein. Ich wollte aufhören mit dem Reiten. Die Angst war zu groß, die Zweifel nagten an mir. Reitlehrer sagten mir immer wieder: „Das schafft ihr nicht. Er ist zu stark für dich.“ Doch ich habe nicht auf sie gehört. Stattdessen habe ich gekämpft – mit Tränen, mit Geduld, mit unzähligen Momenten des Zweifels und des Hoffens. Jeden Tag aufs Neue.
Heute, nach fast zwei Jahren harter Arbeit, haben wir es geschafft. Wir verstehen uns wieder, arbeiten nicht mehr gegeneinander, sondern als Team. Filou vertraut mir von Tag zu Tag mehr. Unsere Verbindung wird immer stärker – ob zuhause oder auf dem Turnierplatz. Ich gebe zu, mit seinen 1,80 m ist er kein einfaches Pferd zu reiten. Doch genau das liebe ich. Wir lernen gemeinsam, wachsen an neuen Herausforderungen und entwickeln uns weiter. Meine Mutter sagt immer: „Das ist der Beweis, dass jeder Topf seinen passenden Deckel findet.“ Und genau so fühlt es sich an – Filou und ich, wir gehören zusammen. Mein Herzenspferd.
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