Reiten birgt Risiken. Das weiß jeder, der im Sattel sitzt. Auch ich musste das schon schmerzhaft erfahren. Heute erzähle ich euch, wie ich gestürzt bin und was ich daraus mitgenommen habe. Denn man lernt mit jedem Fehler – oder wird zumindest vorsichtiger.
Machen wir uns nichts vor: Reiten ist ein Spiel mit Risiken. Reitunfälle gehören leider dazu, egal, wie erfahren man ist. Ich möchte euch heute eine persönliche Geschichte erzählen. Ich hatte einen Vierjährigen angeritten, ganz klassisch: erst drauflegen, dann an der Longe, alles Schritt für Schritt. Aber schon beim Longieren merkte ich: Hm, irgendwie hab ich heute nicht so richtig die letzte Kontrolle. Ich hab’s mir schöngeredet: Der ist halt jung. Muss sich ja erst sortieren. Das passt schon.
Dann stand das erste freie Reiten an. Ganz selbstbewusst dachte ich: Wird schon laufen. Und tatsächlich – es lief auch. Zumindest kurz. Bis das Pferd irgendwann einen Gang zulegte. Nichts Dramatisches, nur etwas zügiger. In einer Wendung stolperte es dann, knickte vorne ein und machte einen halben Purzelbaum Richtung Hallenbande. Das Pferd hat sich kurz geschüttelt und zum Glück keine Blessuren davongetragen. Und ich? Ich lag am Boden, zwischen Pferd und Bande. Einmal tief durchatmen, sammeln und weiter! Danach lief es gut, und nach zehn Minuten beendete ich das Training mit einem zufriedenen Pferd.
Bauchgefühl schützt vor Reitunfall
Doch bereits beim Absteigen spürte ich, dass der Tag für mich nicht gut gelaufen war. Meine Schulter gab mir zu verstehen, dass sie nicht zufrieden war. Sie hing leicht zur rechten Seite runter. Schmerzen? Die möchte ich hier erst gar nicht beschreiben.
Am Ende kann ein Reitunfall immer passieren, gerade mit jungen Pferden. Aber ich habe daraus gelernt: Auf das eigene Bauchgefühl zu hören ist oft der beste Schutzengel. Lieber einen Schritt langsamer, einen Tag mehr warten – und vor allem die ärztlich empfohlenen Regenerationszeiten ernst nehmen. Auch wenn mir genau das bis heute schwerfällt. Denn am Ende geht’s nicht darum, alles unter Kontrolle zu haben. Sondern darum, sich selbst nicht zu überhören.
Nicht von Stolz und Ungeduld treiben lassen!
Reitunfälle sind nie komplett vermeidbar, leider, gerade weil wir mit Lebewesen unterwegs sind, die ihren eigenen Kopf haben. Doch wir können viel tun, um sie möglichst sicher zu gestalten. Vor allem aber: Hört auf euer Bauchgefühl, nehmt euch Zeit beim Lernen und lasst euch nicht von Stolz oder Ungeduld treiben!
Und wenn’s doch mal kracht – dann steht auf, lernt daraus und seid nicht zu streng mit euch selbst und schon gar nicht mir eurem vierbeinigen Partner. Heute, mit vier Bandscheibenvorfällen und einer demolierten Schulter (und einem gewissen Erfahrungslevel), denke ich oft: Wahrscheinlich wäre es klüger gewesen, den Prozess entspannter anzugehen. Oder – ganz verrückte Idee – es einfach für den Tag gut sein zu lassen.
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Habt ihr auch schon mal ordentlich „auf die Nase“ bekommen oder einen Unfall erlebt, der euch viel gelehrt hat? Dann schreibt uns! Eure Erlebnisse sind wertvoll — für euch, für andere Reiter und Reiterinnen und für die gesamte Community. Schickt uns eure Geschichten an: redaktion@hooforia.com. Oder taggt uns auf Instagram: @hooforia.official. Wir freuen uns auf eure Erfahrungen und darauf, gemeinsam aus ihnen zu lernen.