Reitsportkonzepte Völker: Eine Reitschule nah am Pferd


Bild vergrößern Die Betreiber von Reitsportkonzepte Völker: Anna und Sönke Völker

Anna und Sönke Völker führen ihre Reitschule mit viel Sachverstand. Ihre Motivation: strahlende Kinder. Ihr Anspruch: Kinder sportlich fördern. (© Thomas Rubel)

Rund 800 Reitschüler gehen auf der Reitanlage von Anna und Sönke Völker ein und aus. An sieben Tagen pro Woche findet Reitunterricht statt. In Zeiten, in denen andere sich vom Basisunterricht entfernen, setzen sie voll auf ihre Lehrpferde. Dabei ist das kleinste gerade einmal 68 Zentimeter groß.

Anna und Sönke Völker setzen auf den Nachwuchs im Pferdesport. Sie fördern Kinder. Ab zwei Jahren können kleine Dötzchen bei ihnen den richtigen Umgang mit dem Pferd lernen. Putzen, reiten, pflegen. Im Ponykindergarten geht es spielerisch zu. Während (zumeist) Mama das Shetty führt, findet das Kind seine Balance. Im Schritt, im Trab und auch im Galopp. „Die Eltern müssen fit sein“, sagt Sönke Völker lächelnd.

Auch seine drei Kinder lernen auf den Schulponys reiten. Stine, Hannes und Fritzi werden auf einem Reiterhof groß. So wie ihr Vater als Kind. Nur hatte die Reitschule seiner Eltern eine andere Dimension. Was Sönke und Anna Völker sich in den vergangenen Jahren aufgebaut haben, ist groß. Und es wächst.

Der Ponykindergarten bei Reitsportkonzepte Völker

Mit helfender Hand und viel Freude: Reitunterricht im Ponykindergarten bei Reitsportkonzepte Völker. (© Thomas Rubel)

Reitsportkonzepte Völker: Die Lehrpferde im Mittelpunkt

Ein paar Zahlen zur Einschätzung: 75 Lehrpferde stehen auf dem Betrieb, 800 Reitschüler kommen jede Woche, zwei Reithallen und zwei Außenplätze stehen zum Training zur Verfügung, eine dritte Reithalle ist in Planung. Mit 35 Mitarbeitenden wuppen Sönke und Anna Völker das Tagesgeschäft. Und es läuft. Die Reitschule ist ausgebucht, die Warteliste lang. Eines der Alleinstellungsmerkmale des Betriebs: Die Lehrpferde spielen auf dem Betrieb die erste Geige.

„Wir konzentrieren uns voll auf den Reitschulbetrieb und verstehen uns als Schnittstelle in den Sport“, erklärt Sönke Völker. Jedes Jahr richten sie vier WBO-Turniere aus, Reitabzeichen-Lehrgänge finden zudem statt, genau wie Ferienprogramme und Kindergeburtstage. Mehrere Reitstunden am Tag? Sowieso. Das hört sich nach viel Trubel an. Doch vor Ort fühlt es sich nicht so an. Durch die Großzügigkeit der Anlage verteilen die Reitschüler sich. Die Kinder machen ihre Ponys unter Anleitung fertig, die Eltern helfen dabei. „Maximal sechs Kinder reiten bei uns in einer Gruppe“, erklärt Sönke Völker.

Springreiten in der Reitschule

Viele Reitschüler möchten Springen lernen. Kein Problem. Die Pferde springen vor allem kleine Hindernisse. Das gibt Vertrauen. (© Thomas Rubel)

Der Betreuungsschlüssel ist eng und für jedes Alter gibt es das passende Pony. Von der Größe und vom Gemüt. „Die Kinder den passenden Pferden zuzuordnen, ist eine sehr wichtige Aufgabe“, weiß Sönke Völker. Er selbst kennt alle Reitschüler auf dem Hof, hat im Blick, wer sich wie entwickelt und welchem Pferd das Kind gerecht werden kann. „Ein wichtiger Schritt war für uns, dass wir die Zuordnung der Pferde digitalisiert haben. So sehen wir direkt, welches Pferd, wie viele Stunden pro Woche geht und wer es wann geritten hat“, erklärt Sönke Völker. Ihm ist wichtig, dass jedes Pferd pro Tag nur ein- oder maximal zweimal geritten wird.

Reitsportanalage in Haan

Den großen Springplatz haben Völkers mit Ebbe-Flut-System ausgestattet. Im Hintergrund sind der neue Schulpferdestall und das Hauptgebäude zu sehen, in dem Familie Völker auch wohnt. (© Thomas Rubel)

Weide für alle Schulpferde

Die Shettys gehen morgens in der Herde raus. „Dann bringen wir sie gesammelt auf die Weide. Das sieht schon knuffig aus“. Alle Pferde haben vormittags sechs bis sieben Stunden freie Bewegung, teils in der großen Herde, teils in kleineren Gruppen. „Das Wohlbefinden der Pferde steht für uns immer an erster Stelle. Es ist sehr regelmäßig eine Physiotherapeutin für die Lehrpferde hier, Tierärzte und Hufschmied sowieso“, sagt Sönke Völker. Er weiß, dass die Lehrpferde sein Kapital sind. Und der 43-Jährige, der selbst international Springen geritten ist, weiß auch, wie schwer es ist, gute Lehrpferde zu finden.

Pferd wird untersucht

Das Gesundheitsmanagement der Pferde liegt Sönke Völker am Herzen. Pferde-Physiotherapeutin Gabi Creutzburg ist regelmäßig vor Ort. (© Thomas Rubel)

„Wir kaufen überall Pferde ein. Ich beobachte zum Beispiel den niederländischen und belgischen Markt genau“, sagt Sönke Völker. Neue Pferde bekommen Zeit, sich einzufinden und werden dann langsam – mit fortgeschrittenen Reitschülern – an den Unterricht gewöhnt. „Wir brauchen wirklich gute Lehrpferde, auf denen die Kinder lernen. Unser Anspruch ist es, dass die Kinder in den Sport hineinwachsen können. Wir bieten an, dass wir sie zum Turnier begleiten.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal. Der Aufwand ist hoch. Und entspricht dem Zeitgeist. „Viele Menschen scheuen davor zurück, die Verantwortung für ein eigenes Pferd zu tragen. Die Kosten sind hoch. Die Risiken auch. Bei uns brauchen die Kinder kein eigenes Pferd, weil es für jedes Niveau eines gibt. Unser Calesco ist im vergangenen Jahr beispielsweise bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in der Vielseitigkeit am Start gewesen.“ Stolz schwingt in seiner Stimme mit. Er war selbst als Jugendlicher erfolgreich im Springparcours. Auch seine Schüler reiten vorwiegend Springen.

Kind am Springparcours

Wer gerade nicht reitet, kann seinen eigenen Springparcours aufbauen. (© Thomas Rubel)

Reitsportkonzepte Völker: Aus Liebe zum Pferd

Doch was ist die Motivation von Anna und Sönke Völker ihr Leben ihrer eigenen Reitschule zu widmen? „Zu meinem Leben gehören Pferde. Immer schon, ich liebe Pferde. Und ich liebe Kinder. Kinder und Pferde zusammen zu erleben, macht glücklich“, sagt Sönke Völker. Für den Traum der großen eigenen Reitschule hat er seine Karriere bei einem großen Modeunternehmen aufgegeben. Er hatte mit Anfang 30 bereits mehr als 300 Mitarbeitende. „Doch ich war viel unterwegs, habe meine Familie kaum gesehen und so haben wir uns entschieden, uns neu aufzustellen“, sagt Sönke Völker.

Anna und Sönke Völker haben vor knapp vier Jahren ihr Haus verkauft und in eine bestehende Reitanlage in Haan bei Düsseldorf investiert. Aus einer Fahrsportanlage haben sie mit Reitsportkonzepte Völker einen Ort für Kinder und Familien gemacht.

Kind sitzt in Reitschule falsch herum auf einem Pferd

Neues ausprobieren, Erfolge erleben: So macht Reiten lernen Spaß. (© Thomas Rubel)

Mit Herz und Kopf

Das betriebswissenschaftliche Wissen aus seinem Studium und der Zeit im Konzern machen es Sönke Völker leicht, seinen Betrieb wirtschaftlich aufzustellen. „Viele Reitschulen sind sehr klein. Wir haben zum einen mehr Pferde und zum anderen nehmen wir den Betrag, den wir brauchen, um unsere Kosten decken zu können“, sagt Sönke Völker. Reitschüler zahlen einen fixen Monatsbeitrag. Die ganz Kleinen weniger, Erwachsene ein paar Euro mehr. „Wir haben früher mit einer Zehnerkarte gearbeitet, das hat sich nicht bewährt. Wenn ein Kind spontan abgesagt hat, hatten wir den Verlust. Das Pony muss dennoch versorgt werden“, weiß Sönke Völker.

Reitlehrerin bei Reitstunde

Je nach Können und Größe teilt Sönke Völker seine Lehrpferde ein. Übrigens werden die wöchentlich gewogen. Und die Reiter? Kommen vor dem ersten Unterricht auch auf die Waage. (© Thomas Rubel)

Aus Eltern Trainer machen

Er berät mittlerweile andere Reitschulen und macht ihnen Mut, neue Wege zu gehen. „Viele machen es aus Passion – wir auch. Aber der wirtschaftliche Faktor darf nicht außer Acht gelassen werden“, betont Sönke Völker. Ein weiterer Baustein seines Erfolgskonzepts ist es, dass er Menschen ermutigt, sich fortzubilden.

„Wir haben Eltern, die mittlerweile bei uns als Trainer angestellt sind, weil sie so engagiert waren. Wenn ein Mensch auf Kinder zugehen kann, sich einfühlen kann und zugleich mit den Ponys sehr gut umgeht, sind das die besten Voraussetzungen, um den kleineren Kindern Unterricht zu geben. In dem Alter geht es darum, dass die Kinder Vertrauen zu dem Pferd aufbauen, dass sie lernen, ihren Körper gezielter einzusetzen und dass sie Freude mit den Pferden haben. Dabei lernen sie Balance, Wertschätzung für ihre Ponys und den richtigen Umgang mit ihnen“, erklärt Sönke Völker und während er spricht, schaut er den kleinsten Reitschülern zu.

Reitweg um die Anlage von Reitsportkonzepte Völker

Der Reitweg rund um die Anlage bietet Abwechslung. Er führt an den großzügigen Weiden des Betriebs vorbei. (© Thomas Rubel)

Pferdestall statt Luftschloss

Sönke und Anna Völker lieben, was sie tun, ohne Luftschlösser zu bauen. Ihnen geht es um das Pferd, um die Liebe zum Pferd und die möchten sie an die nächste Generation weitergeben. „Weil wir so viel von den Pferden lernen können – im Miteinander in einer Gesellschaft, die sehr Ich-bezogen ist. Ich wünsche mir, dass unsere Reitanlage für viele Kinder ein Ausgleich zur digitalen Welt ist. Sie sollen die Pferde und Gemeinschaft unbeschwert erleben.“ Reitsportkonzepte Völker – ein Ort, an dem Kinder wachsen dürfen, wo sie gefordert und gefördert werden.

Familie Völker mit zwei Pferden

Familiensache: Fritzi, Sönke, Stine, Hannes und Anna Völker mit den Lehrpferden Mentos, Toni und Calesco (v.l.). (© Thomas Rubel)

Reitsportkonzepte Völker

  • Angebote: Reitschulunterricht für Kinder ab zwei Jahren und Erwachsene, Reitabzeichenlehrgänge, Ferienfreizeiten, Turnierbetreuung
  • Mehr Infos: reitsportkonzepte-voelker.de
  • Kontakt: ReitsportKonzepte Völker, Ellscheid 11, 42781 Haan

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