Clara Blau reitet Springen. Die 23-Jährige ist Deutsche Meisterin in ihrer Altersklasse. Es ist ihr zweiter Titel. Vor zwei Jahren gewann sie mit Paul bei den Jungen Reitern. Paul hat sie als Jungpferd roh und ungesehen gekauft. Ihre gemeinsame Geschichte gleicht einem Märchen, ganz ohne Prinzessin. Clara macht einfach ihr Ding.
Clara liebt, was sie tut. Reiten. Springen und Vielseitigkeit, um genau zu sein. Dressur? „Kann ich nicht so gut“, sagt die amtierende Deutsche Meisterin der U25-Reiter verschmitzt. Vermutlich könnte sie es. Aber ihr Herz schlägt für ein höheres Tempo und für Pferde mit besonderen Geschichten. Mit gerade einmal 23 Jahren gilt Clara Blau als eine, die für schwierige Pferde ein Händchen hat. Vielleicht auch, weil sie so manches anders macht als andere Reiter.
„Ich würde nie sagen, dass meine Herangehensweise besser ist, aber für mich funktioniert sie“, sagt Clara. Ihre Erfolge geben ihr Recht. Ihre Pferde auch. Allen voran Paul, mit dem sie beim Deutschen Derby in Hamburg am Start war und mit dem sie nun schon zweimal einen Deutschen Meistertitel gewinnen konnte. Ihre gemeinsame Geschichte ist besonders, weil ihre Bindung zueinander so stark ist und weil Clara allen Widrigkeiten zum Trotz an ihren Paul geglaubt hat. Gemeinsam haben sich die beiden einen Namen gemacht, sind erwachsen geworden und haben erste internationale Prüfungen bestritten.
Paul bleibt bei mir. Er hat mir so viel ermöglicht. Wir haben viel erlebt. Das verbindet. Wir kennen uns in- und auswendig. Und ich freue mich auf alles, was noch kommt. – Clara Blau –
Clara Blau hatte ihr erstes Pferd mit 14
Clara liebt Ausritte. Am liebsten in guter Gesellschaft. Ihre Hunde sind im- mer mit dabei. Um den Hof herum erstreckt sich ein abwechslungsreiches Ausreitgelände – Waldwege, Hügel und Galoppstrecken inklusive. (© Stefan Lafrentz)
Der große Unterschied zwischen den beiden und vielen anderen? Eine Geschichte für sich: Paul stammt aus Ungarn. Als Clara ihn gekauft hat, war er fünf Jahre alt und roh. Clara war 14 und Paul ihr erstes eigenes Pferd. Ihr Budget war klein. Aber den Blick für ein gutes Pferd hatte sie. „Ich habe ein Foto von Paul gesehen und wusste, dass ich ihn haben möchte“, sagt die 23-Jährige heute. Es war ein Gefühl. Wenige Wochen später wurde Paul zu ihr gebracht.
Er kam vom Lkw und kannte nichts. „Keine Box, keinen Zaun, keine Umgangsformen. Nichts konnte ihn halten. Er war einfach ein Wildpferd“, erzählt Clara. Entmutigen ließ sie sich davon nicht. Was sollte sie auch machen? Sie hatte nun ein Pferd, Verantwortung und eine Idee. Sie wollte Paul ausbilden und das tat sie auch. „Ich habe ihn anfangs viel beobachtet, um ihn zu verstehen“, blickt Clara zurück.
Vielseitigkeit reiten: Der Vier-Sterne-Traum
Auch ihre Sportpferde hält Clara teils in der Gruppe. Dank befestigter Ausläufe und großer Weiden ist ganzjährig freie Bewegung möglich. (© Stefan Lafrentz)
Ihre gemeinsamen Anfänge waren teils unkontrolliert. Paul nahm zwar jeden Sprung ohne zu Zögern, aber parieren konnte Clara ihn nicht immer. „Unser Reitplatz war hoch eingezäunt.“ Nicht hoch genug für Paul, wenn er nicht bremsen wollte. Zum Glück umgaben Wiesen Claras Trainingsort. Damals lebte sie noch bei ihrer Mutter in Bramsche. Heute wohnt sie mit ihren Großeltern, ihrem Vater, ihrer Schwester Lotte und ihrem Bruder Michel auf einem Hof in Osnabrück. Der Hof war der Lebenstraum ihrer Großeltern, die ihn 1994 kauften, umbauten und Pferdeboxen einbauten, für ihre Tochter Anna Warnecke.
Claras Tante ritt Vielseitigkeit, international erfolgreich und gehörte 2005 zum deutschen EM-Team in Blenheim. Das gewann Team-Bronze. Clara Blau war als kleines Mädchen hautnah dabei, nicht ohne Folgen. Ihre Augen strahlen, wenn sie von der Atmosphäre dort spricht und der Wunsch, einmal in England eine Vielseitigkeit zu reiten, hat sich schon damals in ihren kleinen Kopf gesetzt. Und was Clara möchte, macht sie.
Respekt vor der Dressur
Paul nascht gern. Beim Ausritt, aber auch auf Turnieren. Beim Hamburger Derby zupfte der Braune ebenfalls ein paar Halme vom Rasen, ehe es auf den Wall ging. Und Clara? Die nimmt es gelassen! (© Stefan Lafrentz)
Wie lange es noch dauern wird, bis der Traum Wirklichkeit wird? „Das weiß ich nicht. Ich bin früher mehr Vielseitigkeit geritten, bis zum heutigen Drei-Sterne-Niveau“, sagt Clara Blau. Sie erzählt davon, als ob das nichts Besonderes wäre. Ist es aber. Zum Vergleich: Die Deutsche Meisterschaft in der Vielseitigkeit wird auf Vier-Sterne-Niveau ausgetragen. Ob Clara dort auch einmal starten wird? Wer weiß.
Ein ehemaliges Pferd von Michael Jung hat sie jedenfalls schon im Stall. Sadlers Clover Storm stammt aus irischer Zucht, ist acht Jahre alt und „richtig gut dressurmäßig ausgebildet“, findet Clara. „Das ist sehr gut für mich, weil ich vor der Dressur wirklich Respekt habe. Mir ist als Jugendliche alles passiert: Mein Pony ist aus dem Viereck gesprungen oder beim Rückwärtsrichten gestiegen. Ich habe keine Bedenken vor dem Gelände oder dem Springen, sondern in der Dressur“, erzählt Clara Blau.
Das Spezialpferd: Herausfordernde Anfänge
Schöner wohnen für Pferde: In diesem Fachwerkgebäude hat Clara sechs Boxen. Unter anderem stehen hier Paul und Lavinia, ihre besten Pferde. (© Stefan Lafrentz)
Sadlers Clover Storm gibt ihr ein gutes Gefühl, auch wenn der Vollblüter noch sehr kribbelig ist. „Aber das mag ich. Wir kennen uns noch nicht so lange und ich bin gespannt, wie er sich mit mir entwickeln wird“, schaut Clara nach vorn. Durch eine Bekannte ist sie auf ihn aufmerksam geworden, ein glücklicher Zufall. Sicher ist, dass sie mit ihm das Ausreitgelände rund um den Hof nutzt. So wie mit all ihren Pferden.
Zurück zu Paul: Clara hat ihn damals von ihrem Ersparten gekauft. Ohne Plan davon, wie herausfordernd die Anfänge mit Paul werden würden. Während andere Reiter mit einem so schwer zu händelnden Pferd sicher erst einmal in der Reithalle geblieben wären, ist Clara mit ihm ausgeritten. Das lieben beide. Ihn galoppieren zu lassen und ihm ein gutes Gefühl zu geben, war ihr wichtig. Bald gingen sie erste Turniere.
Clara Blau: „Paul ist unverkäuflich“
„Er ist alles gesprungen. Ohne jeden Zweifel. Sein Talent haben auf dem Turnier natürlich auch andere schnell entdeckt. Verschiedene international erfolgreiche Reiter kamen vorbei, um ihn auszuprobieren, obwohl ich ihnen gesagt habe, dass er schwierig ist. Viele wollten das nicht hören. Warum auch? Ich war jung, unerfahren und sie hatten viel mehr Erfolge. Doch das war Paul egal.“
Ich mache viel aus meinem Gefühl heraus. Zum Beispiel gehe ich keine Distanzen im Parcours ab. Es kommt, wie es kommt. – Clara Blau –
Manche stiegen ab und hatten das Interesse verloren. „Andere boten mir immense Summen. Aber ich lehnte ab. Es passte nie.“ Vor ein paar Jahren beschloss sie, dass Paul unverkäuflich ist. „Er hat mir viel gegeben. Wir haben viel erlebt. Ich möchte, dass er hier alt wird. Vielleicht ist er das Pferd meines Lebens“, sagt Clara, nimmt Paul mitten auf dem Hof die Trense ab und geht zurück zum Stall. Paul folgt ihr mit gespitzten Öhrchen. „So freiheitsliebend wie er früher war, so menschenbezogen ist er heute“, sagt Clara, dreht sich um und streicht Paul über den Kopf.
Meistertitel in der Altersklasse U25
In Riesenbeck haben die beiden gemeinsam in diesem Jahr den Deutschen Meistertitel in der Altersklasse U25 gewonnen. „Paul ist alle Runden ohne Abwurf gegangen und das hat mich so gefreut. Ich war unglaublich stolz auf ihn. Als dann klar war, dass ich den Titel gewonnen habe, konnte ich mich gar nicht noch mehr freuen, weil ich doch schon so glücklich über die Leistung meines Pferdes war“, sagt Clara. Und Paul? Der mag Siegerehrungen, wenn er vorne steht. „Ansonsten muss ich rausreiten“, lacht Clara.
Die 23-Jährige möchte im Top-Sport Fuß fassen, träumt davon, mal internationale Turniere zu reiten – am liebsten in der ganzen Welt. Es ist ein hochgestecktes Ziel für eine junge Frau, die einen Hof in Eigenregie führt, die meisten ihrer Pferde selbst in den Sport gebracht hat und die keine Sponsoren hat, die ihr teure Pferde kaufen.
Abwechslungsreiches Training mit Clara Blau
Von der Weide direkt zum Training: Clara mit Paul und Bellina Royale an der Hand. (© Stefan Lafrentz)
Auf dem Hof stehen etwa 20. Einige davon sind Berittpferde, die anderen gehören Clara. Am Tag reitet sie etwa sechs oder sieben Pferde. Und die anderen? „Gehen auf die Weide, laufen in der Führmaschine und genießen ihr Leben“, sagt Clara. Besonders den jungen Pferden gibt sie Zeit. „Es kann sein, dass sie mal vier, fünf Tage nicht geritten werden. Ich habe keine Eile mit ihnen“, erklärt Clara.
Sie will ihre Pferde langfristig aufbauen und hält sie mit abwechslungsreichem Training bei Laune. „Es ist ein An- und Abtrainieren. Paul bin ich in den Wochen nach der Deutschen Meisterschaft ein paar Mal ausgeritten. Nun – so kurz vor der Hallensaison – fangen wir mit dem Training wieder an“, sagt Clara. Und fügt hinzu, dass dies bestimmt nicht für jedes Pferd richtig sei, für Paul aber schon.
Die Sondermodelle: Hoffnungsvolle Nachwuchspferde
An den Stall grenzt ein Wintergarten, mit Blick in den Garten spricht Clara über ihre Pferde, ihre Pläne und ihren Weg in den Top-Sport, ohne Sponsoren und große finanzielle Starthilfen. (© Stefan Lafrentz)
Clara sitzt im dicken Wollpullover im Wintergarten. Ihr Blick schweift nach draußen. Die Sonne scheint durch die Glasscheiben. Der Herbst hat das Laub an den Bäumen im Garten bereits verfärbt. Claras Hände liegen auf dem Tisch, wenn sie erzählt. Sie hat einige hoffnungsvolle Nachwuchspferde im Stall.
Mit Calidos Blue war sie in diesem Jahr bei den Weltmeisterschaften der Jungen Springpferde in Lanaken. Er galt als unreitbar, als er zu ihr kam. „Calidos Blue erinnert mich von seiner Art ein wenig an Paul. Er ist genauso eigen, genauso talentiert und hat genauso viel Go. Auf der anderen Seite lässt er sich aber nicht so reiten, wie das deutsche Ausbildungssystem es vorsieht. Ich muss ihn mehr gehen lassen, ihm vertrauen und darf ihn nicht in eine Haltung pressen wollen“, erklärt Clara.
Das Vorbild: Meredith Michaels-Beerbaum
Calidos Blue hat Clara als Beistellpferd gekauft, weil er schon so viele Reiter in den Sand gesetzt hatte. „Ich habe uns Zeit gelassen. Immer wieder gefragt und bin mit ihm ausgeritten. Manchmal ist es leichter, draußen unterwegs zu sein, als sich auf dem Reitplatz aufeinander einzuspielen“, meint sie. Das ist eben Claras Ding.
Eine Reiterin, die sie schon immer inspirierend fand, ist Meredith Michaels-Beerbaum. „Sie ist ihre Pferde stets in einer freieren Kopf-Hals-Haltung geritten. Das mache ich auch. Manche brauchen das einfach.“ So wie ihre Stute Bellina Royale. Die Braune hatte als Jungpferd einen Kieferbruch. Eine knöcherne Wucherung am Unterkiefer ist geblieben. Die Stute ist entsprechend empfindlich im Maul, springt mit Clara aber auf 1,40-Meter-Niveau. „Je leichter ich mit der Hand bin, desto besser harmonieren wir. Das ist auch für mich eine Herausforderung, aber sie zeigt mir deutlich, wie sie geritten werden möchte. Und darauf höre ich.“
Clara Blau: Ehrgeizig und fokussiert
Claras großer Bruder Michel ist früher geritten. Nun widmet er sich ganz den Landmaschinen und betreibt eine Werkstatt für alte Unimogs. (© Stefan Lafrentz)
Als Clara ihren Paul kaufte, hatte sie im Sinn, vielleicht einmal ländlich M- und S-Springen zu reiten. Dass sie so weit kommen würde, hätte sie damals nicht gedacht. Ihr älterer Bruder Michel schon. „Ida ist immer schon sehr gut geritten. Sie hat alles dafür gegeben, ist ehrgeizig und fokussiert. Zugleich bleibt sie total entspannt. Vor Prüfungen und im Training sowieso“, charakterisiert der Kfz-Meister seine jüngere Schwester.
Moment mal, sind Sie über den Namen „Ida“ gestolpert? Zu Recht. Aber es ist kein Schreibfehler, sondern Claras Rufname in ihrem engeren Umfeld. Warum? „Unsere Eltern waren sich uneinig, ob sie Clara oder Ida heißen soll. Unsere Mutter hat sich offiziell mit Clara durchgesetzt. Der Name Ida ist aber geblieben“, erklärt Michel. Die beiden haben zwei weitere Geschwister: Lotte macht gerade eine Ausbildung zur Pferdewirtin bei Karl Brocks, ihr achtjähriger Halbbruder Nils lebt bei ihrer Mutter in Bramsche.
Das Team: Freunde und Familie
Ein Team: Lisa-Marie Hoffmann, Carlos Hollenbeck und Clara Blau. Immer dabei: die Schäferhunde Abby und Emma, sowie die Australian Shepherd- Hündin Holly. Und wer lugt da so neugierig aus seiner Box? Paul! (© Stefan Lafrentz)
Nach ihrem Abitur hat Clara Landwirtschaft in Osnabrück studiert. Eine Ausbildung zur Pferdewirtin hätte sie sich ebenfalls vorstellen können. „Nur hatte ich da schon meine ersten Berittpferde und meine eigenen Pferde. Wie hätte ich das unter einen Hut bekommen sollen? Ich habe kein großes Team im Hintergrund“, erzählt Clara. Ihre Freundin Lisa-Marie Hoffmann hilft ihr regelmäßig im Stall, ihre Schwester Lotte begleitet sie zu Turnieren, ihr Freund Carlos Hollenbeck reitet ebenfalls, ihre Großeltern unterstützen sie, ihr Bruder Michel hält die Maschinen fit, ihr Vater Jonas Warnecke hat sich um den Innenausbau der Ställe gekümmert. Seine Zimmerei liegt direkt an der Hofeinfahrt.
„Es fühlt sich nach wie vor manchmal an wie eine Ferienfreizeit. Ich mache, was ich möchte, gehe ausreiten und habe eine gute Zeit mit den Menschen, die mir wichtig sind und mit denen ich gerne Zeit verbringe. Nach der Arbeit backen wir Pizza, spielen Tischtennis oder etwas anderes. Das macht mich sehr glücklich“, sagt Clara. Der familiäre Rückhalt bedeutet ihr viel. Der Zusammenhalt unter den Geschwistern ist in den vergangenen Jahren wieder stärker geworden, wie ihr Bruder erzählt.
Clara Blau mag die Herausforderung
Oma Anneliese ist die gute Seele des Hofs, kümmert sich um den Garten und die Anlagen. Sie ist einer der größten Fans ihrer Enkelin. (© Stefan Lafrentz)
Nach der Trennung ihrer Eltern 2015 lebte Clara bei ihrer Mutter. Sie ist es, die Clara im Reitsport am meisten geprägt hat. Mit ihr hat sie angefangen zu reiten. Sie hat sie auf ihrem ersten Haflinger unterrichtet und zu Jugendreiterprüfungen, E-Springen und ersten Vielseitigkeitsprüfungen gefahren. „Ich durfte ein Pony aus der Nachbarschaft übernehmen. Wir haben uns vom Vierkampf über das Bundesnachwuchschampionat bis zu den Deutschen Meisterschaften in der Vielseitigkeit gesteigert. Es hat mich geprägt, mit dem Pony über Jahre gemeinsam immer mehr zu erreichen“, sagt Clara.
Die besonderen Pferde reizen mich. Sie dürfen kribbelig sein, sie dürfen Charakter haben und sie dürfen vor allem so bleiben, wie sie sind. – Clara Blau –
Ihre bisherigen Erfolge machen ihr auch jetzt Lust auf mehr. Clara weiß, dass das in der hochprofessionalisierten Pferdesportwelt nicht einfach wird. Doch das hindert sie nicht daran, weiter ihren Weg zu verfolgen. Sie hat talentierte Jungpferde. Und sie hat Freude an dem, was sie tut. „Ich mag die Herausforderung und liebe die Atmosphäre der großen Turniere. Das ist ein besonderes Gefühl.“
Die Zukunft: Höhere Anforderungen
Doch dabei möchte sie sich treu bleiben: „Ich lerne gerne von anderen, weiß aber auch, was meine Pferde brauchen. Ich kann sie nicht einfach umstellen“, unterstreicht sie. Sie durfte aufgrund ihrer Erfolge schon viele Lehrgänge besuchen und ist auch manchmal angeeckt. „Mein Reiten entspricht nicht dem klassischen deutschen Stil, wenn es für das Pferd nicht das richtige ist“, weiß Clara. Sie möchte sich und ihre Pferde nicht in eine Form pressen lassen.
Mit dem Alter sind die Anforderungen gestiegen, denen Clara Blau sich gestellt hat. „Das System zur Jugendförderung ist in Deutschland sehr gut aufgebaut. Das hilft ungemein, den schwierigen Sprung vom Junioren- ins Junge Reiter-Lager und nun weiter zu den Senioren zu meistern“, weiß Clara. Für sie ist es nun weiter an der Zeit, im Seniorenlager Fuß zu fassen. Das geht über Weltranglistenpunkte, über Startgenehmigungen bei großen Veranstaltungen und natürlich über Erfolge.
Eine Runde Tischtennis? Clara ist dabei! Hier im Doppel mit ihrem Vater Jonas Warnecke. (© Stefan Lafrentz)
Der Titelgewinn im Sommer hat ihr weitere Türen geöffnet. „Mein Plan war nie, so hochklassig zu reiten, nun habe ich Freude daran und möchte es weitermachen. Es fasziniert mich, ein Pferd in seiner Entwicklung zu begleiten und sportliche Ziele zu erreichen. Doch ich stehe auch gerne am Zaun und schaue meinen Pferden auf der Weide zu.“ Die Zeit dafür nimmt sie sich. Weil es ihr guttut. Genauso wie jeder Ausritt. Am liebsten im Galopp den Berg hinauf.