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Mineralstoffe fürs Pferd: Mit Mineralfutter optimal versorgt


Bild vergrößern Pferd knabbert an einem Baum und nimmt so Mineralstoffe auf.

Auch in Baumrinden sind viele Nährstoffe enthalten, die das Pferd in der freien Natur zu sich nimmt. (© Christiane Slawik)

Mineralstoffe sind die Bausteine für Knochen und Zähne, steuern die Enzymsysteme und sind für die Erregung der Nerven- bzw. Muskelzellen verantwortlich. Außerdem beeinflussen sie als Elek­trolyte den Druck der Zellflüssigkeit. Da sie solch wichtige Funktionen haben, ist es wichtig, sein Pferd optimal damit zu versorgen.

Pferde brauchen, wie wir Menschen, eine ausgewogene Ernäh­rung, damit sie mit allen lebensnotwendigen Stoffen versorgt sind. Bei uns Menschen heißt das, dass wir möglichst abwechslungsreich essen und dabei auf die Zufuhr beispielsweise von vielen Vitaminen in den Mahlzeiten achten sollten. Bei Pferden ist die Ernährung häufig sehr einseitig: Gras, Heu und Pellets sind die Standardmahlzeit eines Pferdes.

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Mineralstoffe fürs Pferd müssen beigefüttert werden

In einer artenreichen Wiese und im Heu sind im Normalfall schon alle wichtigen Inhaltsstoffe enthalten, sodass Pferde keine zusätzlichen Pülverchen und Zusatzfutter benötigen, jedoch bestehen unsere Weiden inzwischen fast ausschließlich aus Weidelgras und nicht aus Kräutern. Die Böden sind nicht mehr so nährstoffreich wie früher, und die Pflanzen darauf sind dementsprechend auch sehr einseitig. Früher deckten Pferde ihren Bedarf an Spurenelementen, Mineralstoffen und Vitaminen durch selektives Fressen bestimmter Kräuter ab, sodass sie wunderbar ohne zusätzliche Futterquellen leben konnten.

Durch den heutzutage nicht mehr gedeckten Bedarf kommt es, dass die meisten Pferde eine Unterversorgung an Mineralstoffen haben. Pferdebesitzer sollten deshalb durch ein zusätzliches Mineralfutter diese Defizite ausgleichen. Die meisten Mineralfutter enthalten außerdem Vitamine, die zusätzlich zur Vitaminversorgung beitragen. Manche Vitamine, wie zum Beispiel Vitamin C, kann der Körper selbst herstellen. Mineralstoffe jedoch müssen über die Nahrung aufgenommen werden.

Pferd frisst Gras auf einer Weide

Die einseitige Gras- und Heufütterung bietet dem Pferd häufig keine ausreichende Versorgung. (© Christiane Slawik)

Die Mengenelemente, die das Pferd braucht, sind: Kalzium (Ca), Phosphor (P), Kalium (K), Magnesium (Mg), Natrium (Na), Chlor (Cl) und Schwefel (S). Bei einem gesunden, nicht viel arbeitenden Pferd ist die Versorgung mit Mengenelementen normalerweise gewährleistet. Bei der Fütterung ist es wichtig, dass auf das richtige Verhältnis zwischen Kalzium und Phosphor geachtet wird. Pferde, die besonders viel schwitzen neigen zu einem Mangel an Natrium­, Chlor und Kalium. Auch Vielseitigkeits-, Renn- oder Distanzpferde brauchen eine Zusatzfütterung von Mineralstoffen, da ein normaler Salzleckstein den Bedarf der Elektrolyte, die das Pferd übers Schwitzen verliert, nicht ausgleichen kann.

Jedes Pferd ist anders

Der Nährstoffgehalt im Pferdefutter – und damit auch die Menge an Mineralfutter – muss zum Bedarf des jeweiligen Pferdes passen. So benötigt etwa ein Pferd im Wachstum eine größere Menge verschiedener Mineralstoffe als ein ausgewachsenes Pferd. Ein Sportpferd, das Höchstleistungen bringen muss, braucht mehr Mineralstoffe als ein Freizeitpferd. Eine genaue Anpassung an das individuelle Tier muss daher unbedingt sein.

Mineralfutter besteht vor allem aus mineralischen Komponenten wie Kalzium und Phosphor. Für die Prozesse im Pferdekörper sind Mine­ralstoffe wichtig – ein Mangel daran führt zu unterschiedliche Symptomen und Folgen. Kalzium zum Beispiel sorgt für gesunde Knochen und Zähne, ist an der Reizweiterleitung der Nervenzellen und an der Blutgerinnung beteiligt, und auch die Muskulatur braucht stetig Kalzium.

Fehlt Kal­zium im Pferdefutter oder ist die Dosis zu gering, können die Knochen brüchig werden, oder das Wachstum wird gestört. Auch die Fütterung beispielsweise von zu viel Phosphor ist ungesund. Ein Überschuss kann zu Harnsteinen führen und die Knochensubstanz sogar brüchig werden lassen.

Kräuter- und Kleewiese blüht

Solche Kräuter- und Kleewiesen sind heutzutage eine Seltenheit. (© Christiane Slawik)

Mineralfutter als Ergänzung zu Heu

Stroh enthält nur sehr wenig Vitamine und Mineralstoffe. Pferde, die viel Stroh fressen, sollten daher Mineralfutter zugefüttert bekommen, damit der Bedarf an Vita­minen und Mineralstoffen gedeckt wird. Bei Heu ist es schwieriger, da jeder Schnitt anders ist und sich dadurch stark unterscheidet, wovon wie viel im Heu enthalten ist.

Schwer zu beurteilen

Auch der Standort und die Lagerung sind entscheidende Faktoren bei der Einschätzung, wie viele und welche Inhaltsstoffe in diesem Raufutter noch enthalten sind. „Heu enthält in der Regel relativ wenig ­Natrium, in älterem Heu steckt zudem wenig Betacarotin – eine Vorstufe von Vita­min A. Manchmal ist auch der Kalziumgehalt zu gering oder das Verhältnis der Mineralstoffe Kalzium und Phosphor ungüns­tig. Ein entsprechendes, mit Vita­minen angereichertes Mineralfutter kann das Pferd vor Mangelerscheinungen bewah­ren“, so die Ernährungswissenschaftlerin Nadja Graßmeier.

Die Mineralstoffe richtig dosieren

Pferde im Offenstall oder in Weidenhaltung können unter Umständen auch von einem Mineralleckstein profitieren, den sie nach Belieben nutzen können. Das Pro­blem: Man kann nicht kontrollieren, wie viel oder wie wenig sie von den Mineralstoffen und Spurenelementen zu sich nehmen. Daher ist es sinnvoller, dass dem Pferd die richtige Dosis direkt gefüttert wird. Die Mineralstoffe sind überlebenswichtig, jedoch können sie in einer Überdosis unter Umständen auch zum Tod führen.

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Um die richtige Menge an Mineralfutter zu bestimmen, können verschiedene Analysen gemacht werden: Es können Blut- und/oder Urinproben genommen, eine Haaranalyse gemacht oder eine Rationsberechnung erstellt werden. Die funktioniert, indem man das Futter, das das Pferd üblicherweise bekommt, auf die Inhaltsstoffe untersucht. Diese werden mit dem Bedarf des Pferdes verglichen (Infos z. B. bei IFP Lengwenat). Von der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) gibt es den Tipp, das Heu einmal im Jahr auf den Gehalt von Kupfer, Zink und Selen untersuchen zu lassen. Eine zu geringe Versorgung mit diesen Spurenelemente ist am häufigsten der Grund für einen Mangel.

Kraftfutter für Pferde in einem Messbecher

Normales Kraftfutter deckt nicht den Bedarf aller Pferde. (© Christiane Slawik)

Mineralstoffe im Überblick

Quelle: Reiten-weltweit.info

Die Mineralstoffe werden in Mengen- und Spurenelemente unterschieden. Die vom Pferd benötigten Mengenelemente sind Kalzium, Phosphor, Magnesium, Kalium, Natrium, Chlor und Schwefel. Schwefel ist ein Bestandteil von Eiweiß.

Phosphor und Kalzium

Beide Mengenelemente kommen in größeren Mengen im Pferdekörper vor: Kalzium mit ca. 7 kg (fast nur in den Knochen), Phosphor mit 4 kg (bis zu ca. 4/5 in den Knochen). Kalzium und Phosphor sind für die Festigkeit und Funktionsfähigkeit des Skeletts sehr wichtig. Ein Pferd, das mit 5 kg Hafer und 5 kg Heu gefüttert wird erhält dabei ca. 75 Gramm Kalzium und 28 Gramm Phosphor. Da 30 Gramm Kalzium und 20 Gramm Phosphor für ein Pferd ausreichend sind, das nicht über die Maßen beansprucht wird, genügt die tägliche Fütterung mit Hafer und Heu. Lediglich trächtige Stuten brauchen die anderthalbfache Menge.

Zusätzliche Gaben von Kalzium und Phosphor gleichen eine Unterversorgung aus. Dies gilt auch nach Arbeitspausen nach Verletzungen, um die Knochen mit Zusatzgaben wieder zu stärken. Es sollte darauf geachtet werden, dass dem Pferd, nicht zu früh geerntetes Heu gegeben wird, da der Kalzium-Gehalt darin gering ist, dafür möglichst klee- und kräuterreiches. Herrscht ein Mangel an Kalzium, werden die Knochen demineralisiert. Eine Überdosierung von Kalzium ist normalerweise für das Pferd nicht schädlich. Bei einer Phosphorüberversorgung kann es jedoch zu Darmsteinbildung kommen, da die Verwertung von Kalzium beeinträchtigt wird.

Magnesium

Magnesium ist wichtig für die Aktivität der Enzymsysteme. Die Magnesiumkonzentration im Blut steuert die Erregbarkeit der Nerven und Muskeln. Ein normalgroßes Pferd braucht täglich ca. 10 Gramm Magnesium. Bei 5 kg Hafer bzw. Heu nimmt das Pferd 14 Gramm zu sich und ist damit gut versorgt.

Natrium

Dieses Element kommt im Blut und in der Gewebsflüssigkeit vor und sorgt u. a. mit für die Regulierung des Wasserhaushaltes. Das Pferd braucht 20 Gramm Natrium pro Tag, schwitzt es, braucht es entsprechend mehr, da Natrium über den Schweiß ausgeschieden wird. Die tägliche Futtergabe deckt nicht den Bedarf an Natrium. Ein Leckstein oder Mineralstoffe in Form von Pulver sind sinnvoll.

Chlor

Chlor erfüllt ähnliche Aufgaben wie Natrium. Um die 100 Gramm Chlor werden vom Pferd pro Tag benötigt. Schwitzt das Pferd, braucht es entsprechend mehr. Einem Chlormangel sollte man mit einem Leckstein oder Zusatzfutter entgegenwirken.

Mineralleckstein fürs Pferd

Die Nutzung eines Minerallecksteins kann helfen, sollte aber gut durchdacht sein. (© Christiane Slawik)

Kalium

Dieses Element reguliert die Druckverhältnisse in den Zellen. Bei Erregung der Nerven- und Muskelzellen bringt das Kalium die Enzyme in Gang. Ein Pferd braucht täglich etwa 45 Gramm Kalium, welches im normalen Futter ausreichend vorhanden ist. Bei Höchstleistungen muss dem Pferd allerdings zusätzlich Kalium zugeführt werden, da es beim Schwitzen über den Schweiß ausgeschieden wird. Eine Überversorgung mit Kalium ist unschädlich.

Spurenelemente

Sie sind u. a. ein Bestandteil von Hormonen und Enzymen und für den Körper von hoher Wichtigkeit. Sie kommen nur in geringen Mengen im Körper vor. Alle Funktionen der Spurenelemente sind noch nicht bekannt. Zu den Spurenelementen gehören: Eisen, Jod, Kupfer, Fluor, Zink, Mangan, Kobalt, Molybdän, Chrom, Selen, Vanadium und Silizium.

Eisen

Bei einem gut 500 kg schwerem Pferd beträgt der Eisengehalt im Körper etwa 40 Gramm, wobei sich der größte Teil (80 %) im Blutfarbstoff (Hämoglobin) und im Muskelfarbstoff (Myoglobin) befindet. Ist das Pferd mit Eisen unterversorgt (es benötigt täglich 50 bis 100 Gramm), sinkt die Zahl der roten Blutkörperchen, und der Sauerstofftransport verschlechtert sich. Die tägliche Futtergabe von Heu und Hafer reicht im Normalfall zur Eisenversorgung aus. Nur bei starkem Schwitzen oder Blutverlust sollte zusätzlich Eisen gegeben werden.

Jod

In der Schilddrüse befindet sich der größte Teil des Jods. Das Jod baut die Schilddrüsenhormone auf, die den Stoffwechsel steuern. Bei Jodmangel wird eine erhöhte Gewebeproduktion durch die Schilddrüse angeregt (Kropf) und die Leistungsfähigkeit des Pferdes gemindert. Durch eine zusätzliche Fütterung von Mineralstoffen und Fütterung von Kleesorten und Kreuzblütlern kann der Jodbedarf des Pferdes (Bedarf: 1–2 mg pro Tag) sichergestellt werden.

Kupfer

Kupfer ist wichtig für die Blut- und Bindegewebsbildung. Die Hälfte der Gesamtmenge befindet sich in der Muskulatur und im Skelett, die andere Hälfte ist in der Leber. Täglich benötigt das Pferd ca. 50– 60 mg Kupfer. Eine Normalernährung reicht zur Versorgung aus. Ausnahmen bilden Weidegebiete auf Sand-, Moor- und Marschböden, wo Kupfer nur in geringer Konzentration vorkommt. Spezielles Mineralfutter gleicht den Mangel dann aus. Eine Überdosis Kupfer schadet dem Pferd nicht, jedoch ist eine extreme Überversorgung für die Leber schädlich.

Zink

Zink ist wichtig für die Funktion vieler Enzyme und ist in den Knochen und bestimmten Augengeweben zu finden. Der tägliche Bedarf eines Pferdes von 400 mg ist durch die normale Fütterung gewährleistet. Nur bei größeren Verletzungen bzw. Wunden des Pferdes ist eine zusätzliche Zinkversorgung über Mineralfutter erforderlich. Eine Überversorgung mit Zink ist nur für Fohlen und trächtige Stuten schädlich.

Mangan

Dieses Spurenelement ist wichtig für den Skelettaufbau, das Pferd benötigt etwa 300 mg pro Tag. Diese Menge wird über das normale Futter aufgenommen.

Kobalt

Dieses Element ist ein lebenswichtiger Bestandteil des Vitamins B12 und ist für die Bildung von roten Blutkörperchen zuständig. Das Pferd braucht etwa 4 bis 8 Mikrogramm Kobalt am Tag, welches in der normalen Tagesration in ausreichendem Maß vorhanden ist. Kobaltmangel verursacht Vitamin-B12-Mangel und Blutarmut.

Selen

Für die Abwehr von Infektionen und zum Schutz der Zellwände ist dieses Spurenelement zuständig. Ein Pferd benötigt etwa 1,5 mg täglich. Ob das Pferd hinreichend mit Selen versorgt wird, hängt von der Bodenbeschaffenheit der Futterweiden ab. Saure, sandige und Schwemmlandböden beispielsweise versorgen die Futterpflanzen nur gering mit Selen. Mit speziell mineralhaltigem Futter wird der Mangel ausgeglichen. Eine Unterversorgung mit Selen führt zu Skelett- und Herzmuskelschäden, Überversorgung zu Hufschäden und Lahmheiten.

Aminosäuren ins Pferdefutter

Auch die essenziellen Aminosäuren kann der Pferdekörper nicht selbst herstellen, sodass sie ihm durch die Nahrung zugeführt werden müssen. Essenzielle Aminosäuren sind Lysin, Methionin, Tryptophan, Leucin, Isoleucin, Threonin, Valin, Histidin und Phenylalanin. Lysin ist besonders wichtig für Zuchtpferde; mit seiner Bedeutung für Zellteilung und Wachstum ist es für die Entwicklung von Jungpferden genauso wichtig wie für säugende Stuten.

Methionin wirkt antioxidativ, es trägt zur Bildung vieler Stoffe bei, zum Beispiel auch Kreatin, das für das Hufhorn wichtig ist. Threonin trägt u. a. zur Bildung von Enzymen und Hormonen bei, es wird auch für die Bildung von Antikörpern benötigt. „Den Bedarf an essenziellen Aminosäuren kann man beim Pferd entweder durch natürliche Einzelfuttermittel wie Bierhefe, Leinschrot, Luzerne und Soja decken oder durch reine Aminosäuren“, so die Pferdewissenschaftlerin und Futterexpertin Sophia Riegger von Marstall.

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Die Alternative zu Naturprodukten ist das Füttern reiner Aminosäuren. „Der große Vorteil der reinen Aminosäuren ist, dass sie zu 100 Prozent vom Pferd aufgenommen und genutzt werden können. Hier weiß der Pferdebesitzer einfach, dass die benötigten essenziellen Aminosäuren schon im Dünndarmbereich angenommen werden können, es gibt keine Unsicherheit“, so die Futterexpertin. Die Fütterung von Aminosäuren ist für junge Pferde, die antrainiert werden und sich im Aufbau befinden, für alte Pferde, tragende Stuten und Sportpferde sinnvoll, außerdem aber auch bei dicken und schwerfuttrigen Pferden.

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