Reiten kann kraftvoll, elegant und harmonisch sein – wenn wir uns auf die unsichtbare Ebene der Energie einlassen. Im Training, aber auch im Alltag spüren Pferde unsere Schwingung, oft bevor wir selbst es tun. Und sie reagieren darauf. Der Ausbilder Marvin Vroomen lädt Sie ein, Energie als Verbindungselement neu zu denken – und so den Weg zu mehr Verbindung und Freude auf dem gemeinsamen Weg zu entdecken.
Achtung vor der Natur und der Individualität des Partners Pferd – darum sollte es nicht nur beim Training, sondern auch im Umgang mit dem Pferd gehen. Hier treffen zwei Lebewesen aufeinander. Was wir oft unterschätzen: In jedem von unseren Pferden und auch in uns steckt etwas Großes. Durch bewusstes Training und die Arbeit an uns selbst lässt sich (neue) Energie entfachen, die Lust auf mehr macht.
Besseres Verständnis durch fließende Energie
Das Zusammenspiel von Energieflüssen zwischen Pferd und Mensch ist einzigartig und spannend. Reiter und Pferd haben ihr ganz eigenes Energielevel. Das ist eine Typfrage, aber auch von der jeweiligen Tagesform abhängig. So wie manche Pferde eher ein kleiner Feuerstuhl und andere eher gemütlicher sind, gibt es auch Menschen, die manchmal nicht wissen, wohin mit ihrer Energie, und andere, die in sich selbst ruhen.
Im Folgenden betrachten wir das Ganze wertfrei, wollen Ihnen aber gemeinsam mit Marvin Vroomen, Ausbilder in der klassischen, naturorientierten Dressur bis zur Hohen Schule, Wege aufzeigen, wie das Miteinander auf Augenhöhe stattfinden kann und sozusagen ein harmonisches Spiel der Energien entsteht. Wenn Sie sich darauf einlassen, kann das zu einem besseren Verständnis für Ihr Pferd und auch für Sie selbst führen.
Ob Pony, Vollblut, Warmblut oder Kaltblut – jedes Pferd, genauso wie jeder Mensch, hat einen eigenen Intellekt sowie eine eigene Vorgeschichte und bringt bestimmte Erfahrungen mit sich. „Die Diversität der Pferde hat mich gelehrt, besonders genau hinzuschauen, zu hinterfragen und zu beobachten“, so unser Experte.
Marvin Vroomen ist Ausbilder in der klassischen, naturorientierten Dressur und bildet Pferde und Reiter von der immer wiederkehrenden Basisarbeit bis zur Hohen Schule aus. Dabei liegt sein Fokus auf der individuellen Unterstützung seiner vier- und zweibeinigen Schüler. (© Marvin Vroomen)
Das energetische Umfeld ist überall spürbar
„Wir können auf mehreren Ebenen mit Energien in Kontakt treten, mit ihnen umgehen und sie beeinflussen. Jeder von uns besitzt eine Eigenenergie, eine Motivation, einen Antrieb, welche zum einen Teil unseres Naturells sind und zum anderen von äußeren Einflüssen geleitet werden“, betont Marvin Vroomen. Es kann sich dabei um Bewegungsenergien handeln, die durch Training entstehen, aber auch um Energiefrequenzen, die wir unbewusst ausstrahlen beziehungsweise wahrnehmen. Je nachdem, in welcher Schwingungsfrequenz wir uns befinden, fühlen wir uns mit Energien wohl oder unwohl.
Dabei ist Energie nicht sichtbar. Wenn wir uns allerdings bewusst auf sie konzentrieren, fühlen wir sie. „Für die Kommunikation mit unseren Pferden und das Reiten ist es wertvoll, sich bewusst zu machen, in welchem energetischen Umfeld wir und unsere Pferde weilen“, sagt unser Experte. „Dieses Bewusstsein gibt uns die Chance, Beziehungen zu verbessern und Missverständnisse zu vermeiden, da wir achtsamer und somit feinfühliger werden.“
Wenn wir diesen Aspekt auf das Reiten beziehen, wird klar, dass wir so auf dem Weg hin zu feinem Reiten in Leichtigkeit und Harmonie sind. Im Freilauf sieht man deutlich die energetischen Bewegungsmuster des Pferdes: die Beugung in den Hanken, Bewegungen in Wendungen oder Sprünge. „Es sind diese prachtvollen Bewegungen, die den Reiz in mir antreiben, das Pferd durch seine Ausbildung in dieser natürlichen Schönheit zu erhalten, gar schöner werden zu lassen und lange gesund zu erhalten“, so Marvin Vroomen.
Quellen der Motivation ergründen
Laut Marvin Vroomen sollten Menschen, die erfolgreich mit Pferden kommunizieren möchten, die eigenen Motivationskräfte aktivieren und lernen, diese zielorientiert einzusetzen. Quellen der Motivation sind unsere inneren Antriebskräfte. Aber auch Pferde sind Hüter dieser inneren Kräfte. Gemäß der Motivationspsychologie basiert Motivation entweder auf äußeren Anreizen (extrinsische Motivation) oder auf einem inneren Antrieb (intrinsische Motivation). Letztere entsteht aus sich selbst heraus, unabhängig von Belohnungen, Benefits und anderen äußeren Faktoren.
„Wenn beispielsweise eine Aufgabe besondere Freude macht, weil Ihnen Ihr Gegenüber sehr wichtig ist“, erläutert der Ausbilder. Unter solchen Voraussetzungen werde die Aufgabe nicht als belastend, sondern als sinnstiftend empfunden und um ihrer selbst willen ausgeübt. „Intrinsische Motivation entsteht bei Pferden, wenn sie sich wohlfühlen und für ihre Handlungen gelobt werden. Sie erschafft eine Energie und ein verbessertes Bewusstsein für sich und die Umgebung. An dieser Stelle können wir bereits von positiver Energie sprechen, die als gesundheits- und lebenserhaltend gilt“, betont Marvin Vroomen.
Sein Tipp: Nehmen Sie sich die Zeit, Ihr Pferd, bei was auch immer, in sämtlichen Situationen zu beobachten, und studieren Sie ganz gezielt seine individuellen Verhaltensweisen. Wenn Sie zu einem sicheren Hafen für Ihr Pferd werden und in sich ruhen können, wird Ihr Pferd den Kontakt zu Ihnen suchen.
Durch den Austausch von Energien zum Erfolg
„Bereits am Boden tauschen wir Energien mit dem Pferd aus und umgekehrt. Das Gleiche gilt auch, wenn wir auf dem Pferd sitzen“, so Marvin Vroomen. „Unsere Eigenenergie und die des Pferdes bilden eine Grundlage für alles, was wir in der Reiteinheit erreichen möchten. Sobald wir uns sportlich betätigen, Blockaden auflösen, den Stoffwechsel des gesamten Organismus beschleunigen, wird auch der Energiefluss erleichtert, und ein Wohlgefühl entsteht.“ Der Energiestrom wird durch das gemeinsame Tun angeregt.
Außerdem spiegelt das Pferd den Reiter, sodass wir womöglich Anerkennung bekommen, aber auch mit Kritik umgehen lernen. Durch unser Pferd erfahren wir, wie weit wir in unserer eigenen Entwicklung gekommen sind.
Wie wir Menschen besitzen auch Pferde ganz unterschiedliche Charaktereigenschaften. Ausbilder Marvin Vroomen führt diese auf den einzigartigen Ansatz der Energie-Niveaus von Lebewesen zurück. Davon ausgehend zeigt er, wie Reiter ihre Energiepotenziale sowie die ihrer Pferde entdecken und entsprechend lenken können. Das kann Motivation und Leistungsbereitschaft steigern und zu einem harmonischen Miteinander führen. Kosmos Verlag, 144 Seiten, 30 Euro, ISBN: 9783440179758. (© Kosmos Verlag)
Zum gleichen Level finden
Doch was mache ich zum Beispiel, wenn ich eigentlich einen ruhigen Trab reiten möchte, mein Pferd mir jedoch mit Spannung begegnet? Marvin Vroomen betrachtet die Situation folgendermaßen: „Das Pferd kommt mir entgegen und möchte in der Situation anbieten, was es gelernt hat. Jeder Fehler entsteht in diesem Fall nur, weil das Pferd bereits nach einer Lösung sucht, aber das ist prinzipiell super.“
Nun sei es laut dem Ausbilder die Verantwortung des Reiters, sein Wissen, aber auch sein Gefühl anzuwenden, um dem Pferd mit der eigenen Energie einen neuen Vorschlag zu unterbreiten. In diesem Fall könnten das Übergänge zum Schritt und immer wieder ein ruhiges Antraben sein. Dabei wird das Pferd sofort für die guten Tritte gelobt. Damit manifestiert der Reiter das gute Gefühl und die daraus resultierende Bewegung. Pferde sind intelligente Lebewesen und versuchen häufig, früh zu erkennen, was als Nächstes von ihnen erwartet wird. Sie denken also voraus und nehmen somit manchmal auch Lektionen vorweg.
Energie verbindet: Im Dialog mit dem Pferd
Wir kommunizieren ständig mit unserem Pferd. Auch im Sattel sind wir mit ihm im Dialog. Gleichzeitig kommt es zu einem Energieaustausch. Durch das Mitdenken beginnt das Pferd, sich als Partner in das Geschehen des Reitens einzubringen, was sich laut Marvin Vroomen sehr positiv auf die Motivation und den inneren Antrieb des Pferdes auswirkt. „Dass dabei Denkfehler passieren oder Hilfen und Signale mal falsch interpretiert werden, bleibt nicht aus“, sagt der Ausbilder.
Wichtig sei, nie zu strafen, da die Missinterpretation des Pferdes zum einen meist logisch oder nachvollziehbar sei und zum anderen die Freude zur Mitarbeit deutlich hemme. Vielmehr kann es in solchen Fällen des Vorwegnehmens oder der falschen Ausführung durchaus psychologisch sinnvoll sein, das Pferd in seiner Idee erst einmal zu bestärken und ihm zu vermitteln, es wäre auch die Idee des Reiters gewesen. Sie können dann später wieder zur gewünschten Lektion oder Übung zurückkehren.
„Fühlen Sie in Ihr Pferd hinein. Es ist vollkommen okay, auch mal vom ursprünglichen Trainingsplan abzuweichen.“ (© Corina Trippe)
Strafen schadet
Schon Egon von Neindorff sagte: „Durch Strafen oder andauerndes Korrigieren verbauen Sie sich eher den Weg für höhere Lektionen. Üben Sie beispielsweise wochenlang einen Außengalopp und Ihr Pferd springt immer um und Sie strafen, dann kann es möglich sein, dass Sie zukünftig für den fliegenden Galoppwechsel viermal so lange üben müssen, da das Pferd sich nicht mehr traut zu wechseln.“
Eine Lösung in diesem Falle wäre es, den Außengalopp in anderen Übungen außer Handwechseln zu üben und die Balance vorerst besser zu schulen. Ihre eigenen Erwartungen erzeugen ebenfalls Energie, welche das Pferd spürt und es unter Druck setzen kann. Also durchatmen, reflektieren und mit Köpfchen (aber natürlich auch mit Gefühl) reiten.
Die Natur als Energiequelle
Frische Luft, die uns um die Nase weht, die einzelnen Jahreszeiten mit ihrer eigenen Schönheit: In der Natur steckt Energie, aus der Reiter und Pferd Motivation und Freude schöpfen können. Aber auch hier geht es darum, sein Pferd zu kennen beziehungsweise besser kennenzulernen und entsprechend positiv mit der Energie zu spielen.
Denken Sie an ein Pferd, das energetisch auf Höchstleistung ist. Sie können Ausritte am besten zur Entspannung nutzen, aber auch mal zum Auspowern – je nach Tagesform Ihres Pferdes, aber auch von Ihnen. „Als sehr sensible und feinfühlige Tiere nehmen Pferde sehr viel von ihrem Umfeld auf, was ihren Energiekreislauf sowohl positiv als auch negativ beeinflussen kann“, sagt Marvin Vroomen.
Mit störenden Umwelteinflüssen umgehen
„Wenn Sie also ein Schulterherein im Schritt an der langen Seite reiten und es galoppiert jemand recht nah im Mittelgalopp an Ihnen vorbei, dann wird Ihr Pferd wahrscheinlich zucken, die Konzentration verlieren und den Sympathikus einschalten.“ Dasselbe kann passieren, wenn Sie auf der linken Hand auf dem ersten Hufschlag reiten und Ihnen jemand entgegen kommt, der zu spät ausweicht. Sie und Ihr Pferd kommen in Spannung, und negative Energie breitet sich aus.
Bei zu regem Betrieb beziehungsweise einer angespannten Situation in der Halle oder auf dem Reitplatz empfiehlt unser Experte einen Location-Wechsel ins Gelände als willkommene Abwechslung. So schaffen Sie eine positive Atmosphäre und bringen Ihre Energielevel in Balance. Am Wegesrand lässt sich auch wunderbar ein Schulterherein reiten.
Draußen entsteht ein Mix aus Training, Freude, Freizeit und Wohlgefühl. Das wirkt sich nicht nur positiv auf den Körper, sondern auch auf die Psyche aus. Es heißt natürlich nicht, dass Sie immer aus jeder Situation flüchten sollen. Spüren Sie in sich und Ihr Pferd hinein, und es ist völlig in Ordnung, auch mal vom ursprünglichen Trainingsplan abzuweichen.
Feines Reiten ist nur dann möglich, wenn das Pferd eine innere und äußere Balance spürt. (© Corina Trippe)
Energie und Balance
Pferde spiegeln unser mentales und körperliches Gleichgewicht – denn auch hier ist Energie im Spiel. „Es ist unsere Pflicht, unser Mindset und unsere körperlichen Fähigkeiten so aufzuarbeiten und ins Lot zu bringen, dass das Pferd keine Schwierigkeiten durch uns bekommt“, so Marvin Vroomen. Die innere und äußere Balance des Pferdes sei die Voraussetzung dafür, dass es uns die Energie und den inneren Antrieb zur Verfügung stellen könne, damit feines Reiten überhaupt möglich ist.
Das Wissen um die Reit- und Sitzlehre sowie die Schulung Ihrer körperlichen und mentalen Fähigkeiten helfen Ihnen zu mehr Harmonie mit Ihrem Pferd. Nehmen Sie die Reaktionen Ihres Pferdes wahr und legen Sie den Fokus auf eine immer leichter werdende Hilfengebung sowie eine sanfte Führung über Ihre gesamte Körpersprache. Dazu gehören laut Marvin Vroomen auch das Zulassen der Bewegungen des Pferdes, der Respekt ihm gegenüber sowie die achtsame Kommunikation „Unter Einhaltung dieser wichtigen Aspekte erreichen Sie Wohlergehen, Leistungsfähigkeit und Freude bei beiden Parteien“, so der Ausbilder.
Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihre Gefühle und Taten. Wenn Sie nicht gut drauf oder angespannt sind, heißt das, negative Umstände zu erkennen und diese entsprechend aufzuarbeiten, aber nie, sich am Pferd abzuarbeiten.
Lernen, den Energiefluss zu regulieren
„Liebe, Güte und Achtsamkeit dem Pferd gegenüber sind Ihre täglichen Begleiter am Stall. Sie behalten mit ihnen den Fokus für das Positive“, betont Maren Vroomen. „Wenn Sie Energie verstehen lernen, dann geht es Ihnen vielleicht wie mir, und Sie können Ihre Paraden viel besser dosieren, da Sie sie nun nutzen werden, um den Energiefluss zu regulieren und nicht das Pferd.“
So schaffen Sie positive Energie
- Abwechslungsreiches Training: Es ist wichtig, dass die Zusammenarbeit Spaß macht und eine positive Trainingsatmosphäre entsteht. Abwechslung hilft gegen Monotonie. Im Gelände oder auf einem Platz können Sie mit Trailhindernissen dressurmäßig trainieren. Das motiviert und gibt neue Energie.
- Gedanken und innere Bilder: Diese können Sie nutzen, um Ihr Pferd dazu zu befähigen, Ihren Vorschlägen zu folgen. Es lernt, für Lob und gute Energien sein Bestes zu geben.
- Optische Hilfsmittel: Bahnpunkte für Paraden, Pylonen für Volten und Schlangenlinien oder Tonnen als Orientierung, um an den Galopp-Pirouetten zu arbeiten – all das sorgt für positive Erlebnisse.
- Haltung: Nur wenn das Pferd entsprechend artgemäß gehalten wird, können Sie von ihm auch Leistung und positive Energie erwarten.
- Jeden Tag ein bisschen mehr: Trauen Sie sich, neue Herausforderungen anzunehmen. Wenn Sie diese meistern, wachsen Sie über sich hinaus. Das muss nicht viel sein. Werden Sie jeden Tag nur ein Prozent besser.
- Energie einteilen: Das volle Potenzial zu entfalten ist ein Prozess. Daher ist es wichtig, dass Sie nicht verbissen sind, sondern jeden Tag kleine Schritte und Handlungen machen und sich Ihre Energie einteilen.
- Akzeptieren Sie Ihre Fehler: Sie werden Fehler machen, das ist normal. Nutzen Sie diese und lernen Sie daraus. Seien Sie nicht nur motiviert, sondern auch diszipliniert.
Praxistipp: Emotionen erkennen und benennen
Wenn wir wenig Energie haben, fühlen wir uns nicht gut und das spürt auch unser Pferd. Daher ist es wichtig, mit der eigenen Energie gut hauszuhalten und auf den Körper, aber auch die eigenen Emotionen zu hören. „Ihr persönliches Befinden macht sehr viel mit Ihrem Pferd, und unterdrückte Emotionen, kombiniert mit einer schlechten Schauspielerei, sind ein Killer der ehrlichen Pferd-Mensch-Beziehung“, gibt Marvin Vroomen zu bedenken.
„Versuchen Sie sich bewusst zu machen, wie es Ihnen geht, was Sie fühlen und wie Sie sich fühlen, bevor Sie im Stall ankommen. Räumen Sie in Ihrem Kopf auf, auch wenn dies einfacher gesagt als getan ist. Das Leben ist nicht immer leicht, und Stolpersteine gehören dazu.“ Was dabei helfen kann, ist das Verbalisieren von Gefühlen, um sie besser zu erkennen und wahrzunehmen. So geben Sie sich auch selbst die Chance, Emotionen zu regulieren. Sie dürfen auch mal schlechte Laune haben und dies auch aussprechen, anstatt es zu unterdrücken. Vor Ihrem Pferd können Sie eh nichts verheimlichen.
Reiten im Gelände bringt Abwechslung ins Training und kann helfen, die gemeinsame Balance zu finden. (© Corina Trippe)
Die Energie-Ebenen des reiterlichen Dialogs
Um alle Energien zu bündeln, empfiehlt Marvin Vroomen, dass Sie sich einmal die Ebenen anschauen, auf denen Sie beim Reiten als Dialog unterwegs sind. Sie befinden sich mit dem Pferd auf einer Beziehungsebene (emotional), auf einer Motivationsebene (psychisch) und auf einer Konditionsebene (physisch).
- Beziehungsebene: Eine gute Beziehung zwischen Pferd und Reiter ist die Basis. Hier ist es wichtig, dass gegenseitiges Verständnis herrscht und sich beide Parteien in der Zusammenarbeit wohlfühlen und keinen negativen Stress verspüren.
- Motivationsebene: Hier geht es um die Freude und den inneren Antrieb, welche Pferd und Reiter bei gemeinsamen Aufgaben verspüren. Durch das gemeinsame Tun und gute Erfahrungen wird Vertrauen und Verständnis geschaffen beziehungsweise vertieft.
- Konditionsebene: Hier geht es um die dressurmäßige Grundausbildung des Pferdes. Die körperliche Leistungsfähigkeit soll sich durch eine korrekt angewandte Trainingslehre verbessern. Das Pferd wird im Sinne der Reitkunst stolzer, stärker und schöner.
Auf all diesen Ebenen fließen unsere Energien. Das Wissen darum ermöglicht es uns, zu Erfolgserlebnissen und neuen positiven Bildern beim Reiten zu kommen.