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Reitsättel für Frauen: Baut Schleese den besten Frauensattel?


Bild vergrößern Frauensattel wird an Reiterin und Pferd angepasst

Bevor die Wahl auf ein spezielles Sattelmodell fällt, müssen die Beine und der Gesäßumfang gemessen werden. Im Sattel ist es dann wichtig, dass Ohr, Schulter, Hüfte und Absatz auf einer lotrechten Linie liegen, damit die Reiterin im Gleichgewicht ist. (© Holger Schupp)

„Es ist mir egal, wenn der Sattel nicht so bequem ist, Hauptsache, er passt dem Pferd.“ Kommt Ihnen diese Aussage bekannt vor? Schleese-Sättel sollen die Lösung für dieses häufige Frauenproblem sein, denn sie passen nicht nur den Pferden, sondern auch der Reiterin.

Ein spezieller Sattel für Frauen? Das hört sich zunächst einmal nach einer neuen Art an, Geld mit etwas zu verdienen, was man bisher noch nicht kannte. Der erste Gedanke vieler Reiter ist dabei sicherlich: „Warum sollte man einen Frauensattel kaufen, wenn man schon seit 20 Jahren in einem ‚Unisex-Sattel‘ reitet?“

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Jochen Schleese ist Erfinder der speziellen Sättel, die nicht nur dem Pferd perfekt passen sollen, sondern auch der Reiterin. Für ihn ist entscheidend, dass Reiter und Pferd nicht durch einen schlecht sitzenden Sattel gestört werden dürfen, da ansonsten ein harmonisches Miteinander kaum möglich ist. Sitzt der Reiter falsch, so stört er das Pferd immer wieder in seinem Bewegungsablauf und verhindert eine gute Entfaltung seiner Möglichkeiten.

Reitsättel für Frauen und Männer: Der kleine Unterschied

Männer und Frauen haben eine anatomisch völlig unterschiedliche Sitzfläche: „Das heißt, dass den Unterschieden im Knochenaufbau zwischen Mann und Frau bei der Konstruktion von Sattelsitzen bewusst Rechnung getragen werden muss“, so Jochen Schleese, Sattlermeister und ehemaliger erfolgreicher Vielseitigkeitsreiter. Die Sitzbeinhöcker der Frau liegen deutlich weiter auseinander als die des Mannes. Sättel werden aber seit Jahrhunderten etwa gleich aufgebaut – und zwar passend zur Anatomie des Mannes.

Mann zeigt Hüftmodelle von Mann und Frau

Das Steißbein des Mannes ist deutlich länger als das der Frau. Daher neigen Frauen im Sattel dazu, das Becken nach vorn zu kippen, weil sie im hinteren Bereich durch die fehlende Stütze keinen Halt haben. (© Holger Schupp)

Frauensattel in der Dressur besonders wichtig

Frauen haben in Männersätteln zum größten Teil ein unbehagliches Gefühl, das sie unbewusst auf die Pferde übertragen. Wenn die Reiterin dadurch nicht optimal sitzt, kann das Pferd trotz gut sitzenden Sattels sein Potenzial niemals frei entfalten. „Gerade in der Dressur wird eine intensive Gewichtshilfe und ein ausbalancierter, gerader Sitz verlangt.“

„Diese Disziplin ist für Frauen besonders anspruchsvoll, da viele von ihnen durch die Form des Sattels in der Hüfte einknicken und das Bein nach vorne ziehen, da kein gerades Sitzen möglich ist – oder nur unter sehr großer Mühe und Anstrengung“, so Schleese weiter. Der Aufbau seiner Sättel soll sich perfekt an die Proportionen der Frau anpassen. So haben diese einen weichen, federnden Kunststoffbaum und eine extra herausgeschnittene Zone im Schambereich.

Bein einer Reiterin wird ausgemessen

Welches Sattelmodell passt zum eigenen Bein? (© Holger Schupp)

Sattelanpassung: Anatomie als Grundlage

Frau

Mann

  • Oberschenkel: Der Oberschenkelknochen verläuft von oben betrachtet konisch, er ist erst breiter und wird dann nach unten zum Knie schmaler. Der Oberschenkel hat einen größeren Winkel zum Becken.
  • Oberschenkelmuskulatur: Von vorn gesehen eher rundere Beine, egal, wie dünn oder dick der Oberschenkel ist – es besteht wenig Platz zwischen den Innenseiten der Oberschenkel. Etwas x-beinige Stellung.
  • Sitzbeinhöcker: Die Sitzbeinhöcker liegen bei der Frau durch den Geburtskanal weiter auseinander.
  • Oberschenkel: Der Oberschenkelknochen verläuft parallel von oben nach unten zum Knie. Der Oberschenkelhals hat einen kleineren Winkel zum Becken.
  • Oberschenkelmuskulatur: Von vorn gesehen eher oval geformtes Bein, vermehrte Muskulatur hinten und vorn am Oberschenkel, mehr Platz zwischen den Oberschenkeln.
  • Sitzbeinhöcker: Die Sitzbeinhöcker des Mannes liegen enger zusammen.
Klemmbrett mit Maßen notiert

Alle Maße der Reiterin und des Pferdes werden genau festgehalten. (© Holger Schupp)

Ganzheitliche Betrachtung, individuelle Sattelanpassung

Vor einigen Jahren gründete Schleese das Netzwerk Saddlefit 4 Life, das weltweit Pferdebesitzer und Fachleute für das Thema Sattelanpassung sensibilisiert. Saddlefit 4 Life bildet Pferde- und Sattel-Ergonomen aus, die in den Ställen Pferd und Reiter ausmessen, woraufhin ein Sattel exakt angepasst werden kann. Ein Sattelergonom passt ebenfalls bestehende Sättel – auch anderer Marken – an und bemüht sich dabei immer, dass auch der Reiter anschließend zufriedener mit dem Sattel ist.

Sattel-Ergonom an einer Baummaschine

Immo Peltzer stellt das Kopfeisen mit der Baummaschine ein. (© Holger Schupp)

Optimal auf die Reiterin abgestimmt

Die Vorstellung, dass man in einem Sattel, der speziell an die Körperform der Frau angepasst ist, deutlich besser sitzt, hat uns neugierig gemacht. Immo Peltzer ist Pferdewirtschaftsmeister und hat vor einigen Jahren zusätzlich eine Ausbildung zum Sattelergonomen durch Saddlefit 4 Life abgelegt.

Ausmessen, Abfragen, Begutachten

Bevor verschiedene Frauenmodelle ausprobiert werden können, nimmt Peltzer alle Maße, die für den neuen Sattel wichtig sind. Unter- und Oberschenkel und der Gesäßumfang sind entscheidend bei der Findung des Sattels für die Frau. Auch der bisherige Sattel wird genau bewertet: „Wenn ich Sie auf Ihrem eigenen Sattel sitzen sehe, gehe ich davon aus, dass Sie tendenziell Mühe haben, nicht nach vorne zu fallen, und häufig das Bein relativ weit hinten zum Liegen kommt, richtig?“

Diese Feststellung, die auch noch zutrifft, verblüfft mich etwas, und eine Erklärung lässt nicht lange auf sich warten: „Durch die Pauschen Ihres Sattels kann Ihr Knie, das bei Frauen tendenziell weiter unten ist als bei Männern, nicht in die richtige Position gleiten, wodurch Ihr ganzer Körper aus dem Lot gerät und versucht, sich durch das Nach-vorne-Fallen und den etwas nach hinten verlagerten Fuß auszubalancieren“, erklärt Peltzer weiter.

Pferderücken für Frauensattel vermessen

Die dreidimensionale Sattelauflagefläche wird mit einem speziellen Instrument gemessen. (© Holger Schupp)

Auch dem Pferd muss der Frauensattel passen

Als nächstes wird das Pferd vom Sattelexperten komplett ausgemessen. Der Umfang des Pferdes und die mögliche Auflagefläche werden ebenso überprüft wie der Schulterwinkel, die Ausprägung der Schultermuskulatur und der Widerrist. Peltzer markiert auf dem Pferderücken mithilfe von Kreide die Sattelauflagefläche. Dabei fällt vor allem der sehr breite Strich links und rechts entlang der Wirbelsäule auf.

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Der Bereich zwischen den beiden Kreidestrichen muss vom Sattel unberührt bleiben. „Im Bereich der Wirbelsäule liegen die oberen Dornfortsätze und der Bandapparat des Pferdes. Dort darf das Pferd auf keinen Fall eingeklemmt werden. Selbst wenn die Wirbelsäulenfreiheit in der Geraden gegeben scheint, kann sich das schnell bei Biegungen ändern“, so der Sattelergonom. Ganze vier Finger einer Frauenhand sollte ein Sattel an der Wirbelsäule ausgeschnitten sein.

Sattelanpasser und Reiterin begutachten Pferderücken

Im Bereich der Wirbelsäule darf der Sattel keinesfalls aufliegen. (© Holger Schupp)

Sattel-Varianten testen

Nachdem alle Maße von Reiter und Pferd genommen wurden, kommen vier verschiedene Modelle in Betracht, die theoretisch zum Körper der Reiterin und natürlich auch des Vierbeiners passen würden. „Obwohl sie theoretisch passen, muss jeder Sattel von beiden getestet werden. Man sitzt in jedem Modell etwas anders“, erklärt Immo Peltzer.

Mit allen Varianten wird 20 Minuten geritten, bevor das Urteil steht: Einer der Sättel passte von Beginn an, als wäre er maßangefertigt. In den kommenden Monaten wird er getestet, und danach steht fest, ob sich an meinem Sitz und vielleicht auch an der Zufriedenheit meines Pferdes etwas geändert hat.

Reiterin in einem Frauensattel

Ein neuer Sattel sollte in jeder Gangart und am besten über ein paar Wochen getestet werden. (© Holger Schupp)

Schleese-Frauensattel „­Kizomba“: Das Testergebnis

Die Probleme, die ich an meinem Sitz und meiner Einwirkung immer wieder zu beheben versucht hatte, schienen nach dem Besuch beim Sattelergonomen eine Ursache zu haben: Es waren allein der Sattel und meine nicht zu ihm passenden Körperproportionen.

Nachdem ich mir eines der vielen Modelle ausgesucht hatte und dieser spezielle Reitsattel für Frauen zwei Mal direkt vor Ort auf meine Stute angepasst worden war, durfte ich lostesten. Das bedeutete, dass ich monatelang mit dem ­Schleese „­Kizomba“ ritt. Meine Stute „Jeanne“ lief von Beginn an deutlich entspannter und lockerer unter dem Sattel, das ständige Rutschen der vorherigen Sättel war fast verschwunden. Der Sattel schien einfach perfekt zu mir und meinem Pony zu passen.

Reiterin testet einen Frauensattel

Für Reiterinnen absolut empfehlenswert: Ein individuell angepasster Frauensattel. (© Daniel Elke)

Besserer Sitz mit dem Dressursattel für Frauen

Direkt beim ersten Ritt in dem neuen Sattel bat ich meine Trainerin, meinen Sitz zu beurteilen. Ihr fiel sofort auf, dass ich ohne weitere Anstrengung und ständiges Ermahnen absolut gerade und fest im Sattel saß. Auch schwerere Lektionen ließen sich auf einmal problemlos sitzen, und auch bei langen Ausritten zeigte sich der Sattel extrem sitzbequem.

Der Schleese-Frauensattel ist absolut langlebig

Nach knapp einem Jahr Dauergebrauch hat der Sattel noch keinerlei Abnutzungsspuren. Die Pauschen, die Kissen und der Sitz sind unverändert und sehen immer noch so aus wie am ersten Tag. Selbst das Leder unter den Steigbügelriemen ist komplett unbeschädigt. Meine Ponystute liebt den Sattel immer noch. Auch Mitreiter meines Pferdes, die eine sehr ähnliche Figur wie ich haben, lieben diesen Dressursattel.

Obwohl die Preise dieser Sättel im oberen Segment liegen, würde ich sie jederzeit weiterempfehlen. Ich bin sicher, dass viele Probleme, die durch den Sattel entstehen und die das Pferd im Bewegungsablauf behindern, mit einem optimal an Pferd und Reiterin angepassten Frauensattel von Schleese verschwinden werden.

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